Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Preis "EMA - economy meets art" auch in diesem Jahr
 
Krefeld/Aachen/Monschau - Nach 2010 soll der Kunstpreis "EMA - economy meets art" in diesem Jahr erneut vergeben werden. Wie das Frauenkulturbüro NRW in Krefeld mitteilte, handelt es sich um ein Projekt der Stabsstelle für Kultur, empirische Forschung und Gleichstellung der StädteRegion Aachen und dem Kunst- und Kulturzentrum in Monschau. Einsendeschluß ist der 15. September. Die Projektpartner suchen wieder gelungene Beispiele für kreative Kooperationen zwischen KünstlerInnen und Unternehmen.
Entscheidendes Auswahlkriterium bei der Preisvergabe werden auch diesmal Ideen sein, wie die Beteiligten ihre Kooperation mit dem zu vergebenen Preisgeld (zwei Hauptpreise dotiert mit jeweils 10.000 Euro und ein Förderpreis dotiert mit 5.000 Euro) weiterentwickeln und fortführen möchten. Bewerben können sich Kooperationen zwischen Künstlerinnen und Künstlern sowie Unternehmen aus ganz NRW.
Sie sollten neben einem Anschreiben und der Beschreibung ihres Projektes, eine Skizze für eine mögliche Fortführung sowie aussagekräftiges Anschauungsmaterial einreichen, darüber hinaus eine kurze Selbstdarstellung der Unternehmen und eine kurze künstlerische Vita der KünstlerInnen. Die Bewerbungsunterlagen sollten bis 15. September an StädteRegion Aachen, Stabsstelle 16 - Kultur, empirische Forschung und Gleichstellung, zu Händen Nina Mika-Helfmeier, Zollernstraße 20 in 52070 Aachen geschickt werden. 
 
 
Gerda Henkel Preis für Jürgen Osterhammel
 
Düsseldorf/Konstanz - Der Konstanzer Historiker Jürgen Osterhammel erhält den diesjährigen Gerda Henkel Preis. Wie eine Sprecherin der Gerda-Henkel-Stiftung in Düsseldorf mitteilte, würden damit die herausragenden Beiträge Osterhammels auf dem Gebiet der Weltgeschichtsschreibung ausgezeichnet. Mit einem Preisgeld von 100.000 Euro zählt der Preis zu den am höchsten dotierten Ehrungen in diesem Bereich. Seit dem Jahr 2006 vergibt die Stiftung den Preis für besondere Forschungsleistungen in den von ihr unterstützten Disziplinen und Förderbereichen.
Die Düsseldorfer Stiftung fördert seit ihrer Gründung 1976 Forschungsvorhaben im Bereich der Historischen Geisteswissenschaften und wendet sich seit einigen Jahren zudem ausgewählten Themen aus benachbarten gegenwarts- und zukunftsorientierten Fachgebieten zu. Osterhammel nimmt die Auszeichnung am 29. Oktober in Düsseldorf entgegen. In der Begründung der Jury hieß es, der 1952 geborene Preisträger habe entschieden dazu beigetragen, der deutschen Geschichtswissenschaft nicht nur in der Theorie, sondern in der Praxis die welthistorische Perspektive wiederzugewinnen. Osterhammel verstehe Weltgeschichte nicht als die Addition von Nationalgeschichten, sondern als einen Komplex von Beziehungen und Kontrasten, der als globale Zivilisationsgeschichte gelesen und verstanden werden kann.
 
 
 
Neues Mendelssohn-Denkmal in Düsseldorf wird am 27. September enthüllt
 
Düsseldorf - Rund 76 Jahre nachdem die Nationalsozialisten das Denkmal des jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) am Opernhaus Düsseldorf entfernt und zu Kriegsmunition eingeschmolzen hatten, erhält die NRW-Landeshauptstadt am 27. September eine Rekonstruktion des Kunstwerks. Musikfreunde haben Gelder für die Bronze-Plastik gespendet, die nach dem erhaltenen Gipsmodell in Form gebracht wurde. Im Herbst wird das Denkmal am Eingang zum Hofgarten, direkt neben dem Opernhaus enthüllt, so ein Sprecher der Tonhalle.
Mit gerade mal 24 Jahren wurde Mendelssohn Musikdirektor in Düsseldorf und blieb zwei Jahre in der Stadt. Die Stadt weihte 1901 sein Denkmal ein, mit Dirigierstab und Notenpult. Zum Glück war der Gips-Entwurf dieses Denkmals gerettet worden. Es wurde im Stadtmuseum aufbewahrt und diente jetzt der Kunstgießerei als Modell. In einer Größe von 2,70 Metern wird der Komponist überlebensgroß dargestellt. Am Abend der Denkmal-Enthüllung gibt es in der Tonhalle ein Sonderkonzert als "Geschenk für Mendelssohn" mit der Musik des Komponisten.
 
 
Evangelische Nicolai-Kirche in Lemgo für "Lebensraum Kirchturm" ausgezeichnet
 
Lemgo - Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Nicolai in Lemgo ist vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) mit der Plakette "Lebensraum Kirchturm" ausgezeichnet worden. Nach Angaben des Naturschutzbundes setzen sich immer mehr Kirchengemeinden in Westfalen für den Schutz bedrohter Vogelarten ein, indem sie ihre Kirchtürme für Turmfalken, Dohlen oder Schleiereulen öffnen. Die Kirche in Lemgo sei die 15. in der Region, die sich an der Aktion beteilige, hieß es weiter.
Gemeinden, die sich an dem Artenschutzprojekt beteiligen, sichern die Nistplätze der Vögel, indem sie Einfluglöcher und Brutnischen öffnen oder indem sie selbstgebaute Nistkästen anbringen. Vögel, aber auch Fledermäuse nutzen Kirchtürme und andere Gebäude in Städten und Dörfern laut NABU als Ersatz für natürliche Bruthöhlen in Felsen oder Bäumen. Wie die Naturschützer weiter berichteten, leiden allerdings viele Arten darunter, daß die Brutmöglichkeiten in den Siedlungen zunehmend verloren gehen. Hier soll das Projekt “Lebensraum Kirchturm” entgegenwirken.
 
 
Wuppertal gedenkt Pina Bausch
 
Wuppertal - Anläßlich des dritten Todestages von Pina Bausch hat der Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung an die große Choreographin und Ehrenbürgerin der Stadt erinnert. Es sei ein großer Trost, daß der Erfolg von Pina Bauschs Tanztheater auch drei Jahre nach dem Tod seiner Leiterin noch ungebrochen sei, so Jung. Das Tanztheater habe gerade im kulturellen Rahmenprogramm der Olympiade in London neuste Erfolge gefeiert.
Das, so Jung, hätte die Tanztheater-Chefin sicher gefreut, hätte sie an der Konzeption für das Gastspiel in London doch noch mitgearbeitet. "Durch das Tanztheater, durch die immer noch und immer wieder aktuellen Stücke und durch die Auftritte des Tanztheaters in aller Welt bleibt das Wirken von Pina Bausch lebendig", so der Oberbürgermeister weiter. Die Leiterin des Wuppertaler Tanztheaters war am Morgen des 30. Juni 2009 in Wuppertal gestorben. Die international gefeierte Choreographin wurde 68 Jahre alt.
 
 
Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg bleibt bestehen
 
Duisburg/Düsseldorf - Duisburg will die Operngemeinschaft mit Düsseldorf fortsetzen. Das hat der Duisburger Stadtrat mit breiter Mehrheit entschieden. Allerdings hängt die Zukunft der Tanzsparte noch in der Schwebe. Der Aufsichtsrat der Rheinoper soll über eine mögliche Ausgliederung des Balletts beraten. Außerdem soll das Theater durch höhere Eintrittspreise und Personalabbau Geld sparen. Der Zuschuß der Stadt Duisburg zur Rheinoper wird von bislang elf auf künftig maximal 9,545 Millionen Euro gekürzt. Die Zuschusskürzung wird ab 2014 gelten.
Der ursprüngliche Sparvorschlag sah vor, die seit den fünfziger Jahren bestehende Opern-Ehe mit Düsseldorf ganz aufzukündigen und dadurch elf Millionen Euro einzusparen. Dagegen hatte es breiten Protest gegeben. Der Stadtratsbeschluß muß wegen der Überschuldung Duisburgs noch von der Bezirksregierung genehmigt werden. In den vergangenen acht Wochen hatten über 53.000 Kunstfreunde für den Erhalt der Operngemeinschaft plädiert. Die Einsparungen bei der Deutschen Oper am Rhein sind Bestandteil eines Sparpakets, mit dem die Stadt Duisburg bis 2021 insgesamt rund 82 Millionen Euro einsparen muß.
 
 
Ausstellung "Verfemt-Vertrieben-Zurückgekehrt" in Aachen
 
Aachen - Unter dem Titel "Verfemt - Vertrieben - Zurückgekehrt" zeigt das Aachener Suermondt-Ludwig-Museum ab dem 7. Juli wiederentdeckte Werke des Malers und Grafikers Fritz Schaefler (1888-1954). Präsentiert werden in der bis zum 7. Oktober terminierten Schau rund 90 Arbeiten des expressionistischen Künstlers, hieß es in einer Ankündigung. Hauptsächlich handelt es sich um jene Gemälde und Aquarelle, die der Kölner jüdische Mäzen und Industrielle Joseph Heymann erworben und bei seiner Emigration 1937 nach England mitgenommen hatte.
Diese in London wiederentdeckte und fast vollständig erhaltene Sammlung wird nun erstmals öffentlich gezeigt, hieß es weiter. Die Schau biete einen umfassenden Einblick in das Werk dieses Künstlers aus der so genannten "verschollenen Generation", der selbst unter dem Diktat der "Entarteten Kunst" unter den Nationalsozialisten zu leiden hatte. Die ausgestellten Werke Schaeflers beinhalten zeitkritische graphische Arbeiten, die nach den traumatischen Erlebnissen des ersten Weltkrieges und während seiner Beteiligung mit der Münchner Räterepublik entstanden. Zudem wird eine große Zahl an poetischen Natur- und Landschaftsbildern, Aktszenen sowie farbenfrohen Blumenstilleben aus seiner bayrischen Chiemgau-Epoche gezeigt. Die Ausstellung wird im März und April kommenden Jahres auch in der Deutschen Botschaft in London gezeigt.
 
Die Ausstellung ist  dienstags, donnerstags und freitags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs von 12 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Das Gefäß und sein Bild" in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Das Gefäß und sein Bild" präsentiert das Hetjens-Museum/Deutsches Keramikmuseum ab Donnerstag eine Studioausstellung mit Arbeiten des Engländers Martin McWilliam. Vor allem die japanische Töpfertradition habe das Schaffen des Künstlers und die Ästhetik seiner Keramiken beeinflusst, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 28. Oktober terminierten Schau.
So brennt McWilliam nach Angaben des Museums bis heute alle seine Steinzeuggefäße in einem, nach japanischen Vorbildern gebauten holzgefeuerten Ofen. Die Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl von Objekten aus zwei Jahrzehnten. In dieser Zusammenschau werde die ungebrochene Lust des Künstlers am Experiment deutlich, so die Aussteller weiter. Das Thema des Briten - Bilder von Gefäßen zu schaffen - erweise sich als erstaunlich facettenreich.
 
Die Ausstellung ist dienstags sowie donnerstags bis sonntags von 11–17 Uhr und mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker