Warum ist es am Rhein so schön?

Konrad Beikircher - "...und singt ein Lied dabei"

von Frank Becker
Scherz, Satire, Ironie
und tiefere Bedeutung

(im Rheinlied)


Nein, das klingt nur so, ist diesmal aber nicht von Christian Dietrich Grabbe, sondern von unserem Freund und Wahl-Rheinländer Konrad Beikircher – folglich automatisch unterhaltsam und eloquent. Normal. Konrad Beikircher fragt sich zwar auch frei nach Heinrich Heine, was das alles eigentlich bedeuten soll – und zwar gleich mehrsprachig zur filigranen Mandolinenbegleitung von Matthias Raue und mit Satoko Matsumoto am Klavier – doch er ist wie stets in seinen rheinischen Kabarettprogrammen um eine oder gar mehrere griffige Erklärung(en) nicht verlegen. So auch in dem 2005 in der Comedia Colonia aufgezeichneten „…und singt ein Lied dabei“, das dem Ursprung, der Überlieferung und den volkstümlichen Eigenarten des Rheinliedes und der mit diesem untrennbar verbundenen Rheinromantik auf den Grund geht. Wörtlich.
 
Wer Beikircher kennt, wird wissen, daß der sich ähnlich dem Altlauf des Rheins mäandernd „elejant“ zwischen all den Klippen von Schaffhausen bis an den Niederrhein hindurchzuschlängeln weiß, dabei in diesem Falle auch immer ein Rheinlied auf den assimilierten Südtiroler-Lippen und zur Erheiterung des rheinischen Publikums einem gerüttelt Maß an angemessenem Scherz, Satire und Ironie nebst Loreley-Parodie im literarisch-kabarettistischen Gepäck. Die tiefere Bedeutung kommt quasi als kostenlose Dreingabe wie von selbst. Da fehlen natürlich nicht die beliebten Seitenhiebe gegen Westfalen und andere Nichtrheinische, der Napoleon wird selbstverständlich auch nicht vergessen – erinnern wir uns an die soeben in den Musenblättern abgeschlossene Reihe „Tête-à-tête mit dem Kaiser - Über Napoleon I. und seinem Verhältnis zum Rheinland“ – und auch Beethoven und Willy Schneider nicht, der seine Sorgen einfach in ein Gläschen Wein geschüttet hat. Geht doch. Und daß einigen Kölnern und Rheinländern bei Karl Berbuers „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ und „En dr Kajass Nummer Null“ von den Drei Laachduve ganz warm ums Herz wird, liegt in der Natur der Sache. Denn am Rhein ist es nicht wegen der Wacht so schön, sondern einzig wegen der Warmherzigkeit ihrer Menschen und Lieder. Und deshalb ist der Beikircher dort heimisch geworden.
 
Konrad Beikircher – „…singt ein Lied dabei“
© 2005 Roof Music/tacheles!/Eichborn (2 CD)
 
Inhalt:
1 Loreley 1 11:32 - 2 Dort wo der Rhein 7:44 – 3 Rheinische Lieder 10:49 – 4 Warum ist es am Rhein so schön 6:29 – 5 Beethoven 10:04 – 6 Schütt` die Sorgen in ein Gläschen Wein 1:53 - 7 Ja, ja der Wein ist gut 10:59 - 8 Mei Alte sauft soviel wia i 3:16 - 9 Die Revolutionsetude 4:49 - 10 Die Wacht am Rhein  4:13 - 11 Ein Deutschlandlied  3:01 - 12 Loreley 2 8:05 - 13 Rheinland-Mädel 7:08 - 14 Das Westfalenlied 11:05 - 15 Trizonesien 4:32 - 16 En dr Kajass 5:39
Gesamtspielzeit:  1:51:00
 
Weitere Informationen:  www.roofmusic.de  und  www.beikircher.de