Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung "Stille und bewegte Bilder" in der Ruhr-Universität Bochum
 
Bochum - "Stille und bewegte Bilder" lautet der Titel einer Ausstellung, die gestern, am 8. Oktober in der Ruhr-Universität Bochum eröffnet wurde. Die Schau präsentiert Filme, Video-Arbeiten und Fotografien des 1940 in Teheran geborenen Filmemachers Abbas Kiarostami. Er gilt nach Angaben der Stiftung Situation Kunst an der Hochschule vom Wochenende als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Filmemacher, dessen Werk bereits mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt wurde. Seit den 1970er Jahren hat er neben seinen Filmen ein konzentriertes, bislang in Deutschland kaum gezeigtes fotografisches Werk geschaffen.
Mit den je eigenen Mitteln von Film und Fotografie befragt Kiarostami die Möglichkeiten und Modalitäten des Sehens, insbesondere den sich im Prozeß des Sehens vollziehenden Bezug zur Wirklichkeit. Dabei korrespondieren filmisches und fotografisches Sehen eng miteinander, lassen jedoch jeweils eigene Formen von Bildern entstehen, hieß es im Vorfeld der bis zum 20. Januar nächsten Jahres laufenden Schau. Im Anschluß wird die Ausstellung im Museum Wiesbaden (12. April bis 30. Juni 2013) sowie in den Kunstsammlungen Chemnitz (14. Juli bis 29. September 2013) gezeigt. Der Studienkreis Film der Ruhruniversität zeigt aus Anlaß der Ausstellung im laufenden Wintersemester einige Filme von Kiarostami.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Krefeld. Band. Bandoneon" im Museum Burg Linn eröffnet
 
Krefeld - Unter dem Titel "Krefeld. Band. Bandoneon" zeigt das Museum Burg Linn in Krefeld seit Sonntag eine Ausstellung, die an den Krefelder Musikalienhändler Heinrich Band (1821-1860) erinnert. Er gilt als der Erfinder des Instruments des Tangos. Das kleine, von ihm entwickelte Handzuginstrument hat unter dem Namen "Bandoneon" weltweit Erfolge gefeiert, hieß es zum Auftakt der bis zum 27. Januar nächsten Jahres laufenden Schau. Weil Band mit dem geringen Tonumfang der bereits existierenden Concertina nicht zufrieden war, erweiterte er die Tastatur sowie die Anzahl der Töne des Instruments.
Diese Veränderungen erzeugen eine unverwechselbare andere Charakteristik des Instruments. Die Ausstellung verfolgt den musikalischen Weg des Bandoneon in der alten und neuen Welt. Zudem zeichnet sie die beiden Hauptstränge der Karriere des Instruments nach. Als "Klavier des kleinen Mannes" in Deutschland wurde das Bandoneon zum "Herz des Tangos", der von Argentinien aus einen weltweiten Siegeszug antrat. Originalinstrumente dokumentieren in der Schau die weitgehend untergegangene Kunst der Bandoneon-Bauer. Im damaligen Deutschen Reich gab es nach den Worten von Kurator Klaus Schmidt-Hertzler zeitweise über 700 Bandoneon-Vereine.
 
Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, ab dem 1. November dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.krefeld.de
 
 
Ausstellung im Haus der Geschichte zeigt "Muslime in Deutschland"

Bonn - Die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland präsentiert ab dem 12. Oktober in Bonn die Ausstellung "Muslime in Deutschland". Nach Angaben der Stiftung erzählt die bis zum Juni nächsten Jahres laufende Schau anhand von Fotografien, wie der Islam in Deutschland aussieht. Die Bilder stammen aus dem Fundus des zenith-Fotopreises, hieß es in der Ankündigung weiter. Die Aufnahmen zeigen ein buntes, komplexes Bild des Islam und porträtieren das muslimische Leben hierzulande in all seinen Facetten. Gleichzeitig reflektieren sie auch den persönlichen Blick ihrer Beobachter - Muslime und Nicht-Muslime gleichermaßen. Teilgenommen haben an dem Wettbewerb professionelle Fotografen ebenso wie Studierende und junge fotografiebegeisterte Amateure.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis freitags von 9 - 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.hdg.de
 
 
Ausstellung "Werbung für die Kunst" in Viersen
 
Die Schau zeigt ab Sonntag wie der Künstler Joseph Beuys für seine eigenen Werke warb
 
Viersen - "Werbung für die Kunst" lautet der Titel einer Ausstellung in der Städtischen Galerie im Park Viersen, die seit Sonntag zeigt, wie der Künstler Joseph Beuys (1921-1986) für seine eigenen Werke warb. Die bis zum 25. November terminierte Schau präsentiert insgesamt rund 330 Werke des Künstlers, Pädagogen, Politikers und ökologischen Vordenkers, hieß es in einer Ankündigung.
"Ob Werbung Kunst ist, hängt davon ab, wofür sie wirbt", zitierte die Galerie einen Satz des am Niederrhein geborenen Beuys. Er selbst hatte unter anderem einmal in einem japanischen Whisky-Werbespot mitgewirkt. Die Ausstellung in Viersen wird einen bisher kaum dargestellten Einblick in die Mediennutzung von Beuys anhand ausgewählter Plakate, Postkarten, Multiples und Unikaten sowie Filmen geben. Wesentliche Aktionen, Themen und Eckdaten im Leben des Künstlers werden in ihrem medialen Gesamtzusammenhang ausgestellt – ohne aber den "Schamanen Beuys" als Marketing-Genie seiner Zeit entzaubern zu wollen.
Die Ausstellung wird nach Angaben der Kuratoren bewußt den Auflage-Kunstwerken von Joseph Beuys Raum geben. Beuys schenkte diesen "Vehikeln" zur Verwirklichung seiner sozialen und politischen Ideen stets viel Beachtung. Viele Postkartenmotive und Plakate hat er selbst gestaltet – andere wurden für ihn von fremder Hand entworfen. Beuys signierte viele und machte sie so zu originalen Beuys-Kunstwerken, die inzwischen zahlreiche Sammler gefunden haben. "Wenn ich meinen Namen schreibe, dann zeichne ich", sagte Beuys einmal.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 15 - 18 Uhr sowie sonntags von 11 - 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.viersen.de
 
Redaktion: Frank Becker