Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

 

 
Hagener Museum erwirbt Briefe aus Osthaus-Nachlaß

Hagen/Berlin - Das Osthaus Museum in Hagen hat das Privatarchiv Manfred Osthaus, Enkel des Kunstmäzens Karl Ernst Osthaus, erworben. Die Sammlung umfaßt mehr als 500 Schriften und Dokumenten aus dem persönlichen Nachlaß von Gertrud Osthaus, teilte ein Sprecher der Kulturstiftung der Länder in Berlin mit, die den Ankauf unterstützt hat. Zur Sammlung gehören private Briefwechsel des Ehepaares Osthaus, aber auch die Korrespondenzen aus den Jahren von 1899 bis 1920 mit Künstlern, Kuratoren, Architekten, Journalisten und Galeristen, in denen oft ganz konkrete Vorhaben wie Kunstankäufe, Ausstellungen oder Publikationen verhandelt wurden.
Unter anderem liegen Briefe der Künstler Le Corbusier, Ernst Ludwig Kirchner, Else Lasker-Schüler, Wilhelm Lehmbruck, Emil Nolde, Auguste Renoir, Christian Rohlfs, Karl Schmidt-Rottluff und Henry van de Velde vor. Neben der Kulturstiftung der Länder haben auch die Henry van de Velde-Gesellschaft, der Karl Ernst Osthaus-Bund, die Freunde des Osthaus Museums und weitere private Förderer den Ankauf unterstützt. Die Kulturstiftung hatte bereits 1998 den Ankauf eines Konvoluts bedeutender Künstlerbriefe für das Karl Ernst Osthaus-Archiv unterstützt. Mit den Neuerwerbungen zählt die Sammlung dieses Archivs zu den international bedeutendsten Beständen im Bereich privater Künstlerförderung und Mäzenatentum, hieß es in der Mitteilung.
 
 
 
Ausstellung "Die Mauer - Eine Grenze durch Deutschland" in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Heute wird in den gemeinsamen Räumen des Land- und Amtsgerichts Düsseldorf die Ausstellung "Die Mauer - Eine Grenze durch Deutschland" eröffnet. Nach Angaben eines Gerichtssprechers beinhaltet die bis Mitte April terminierte Schau 20 Plakate mit beeindruckenden, teils aufrüttelnden Motiven der Berliner Mauer. Zur Eröffnung hat NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) ein Grußwort angekündigt.
Der Historiker Reinhard Buthmann, der beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik tätig ist, beleuchtet den Umgang der DDR-Justiz mit "Republikflüchtlingen" aus wissenschaftlicher Sicht. Zudem schildert der Zeitzeuge Peter Keup seine persönlichen Erfahrungen mit der DDR-Justiz nach einem gescheiterten Fluchtversuch.
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr geöffnet.
 
 
Ruhrfestspiele eröffnen mit Nina Hoss in "Hedda Gabler"

Recklinghausen - "Aufbruch und Utopie" dominieren die diesjährigen Ruhrfestspiele vom 1. Mai bis zum 16. Juni in Recklinghausen. Mit Werken von Gerhart Hauptmann, Arthur Schnitzler, Frank Wedekind, Thomas Mann, Carl Sternheim, Franz Kafka, Hans Fallada, Bertolt Brecht und Ödön von Horváth lässt das traditionsreiche Theaterfestival die Epoche der Geburt der Moderne wieder aufleben, hieß es jetzt auf einer Programm-Pressekonferenz.
Insgesamt stehen 100 Produktionen und 318 Aufführungen in 16 Spielstätten auf dem Spielplan. Eröffnet werden die Ruhrfestspiele mit "Hedda Gabler" von Henrik Ibsen. In der Titelrolle ist die Film- und Theaterschauspielerin Nina Hoss zu sehen. Weitere bekannte Schauspieler der diesjährigen Festspiele sind unter anderem Angela Winkler, Josef Bierbichler sowie Birgit Minichmayr und Tobias Moretti. Zu Lesungen werden unter anderem Harry Rowohlt, Hannelore Hoger, August Zirner, Corinna Harfouch und Sophie Rois erwartet.
Erweitert wurde das Programm für Kinder. Von "Uno a uno – Ein Spiel für zwei" für Kinder ab zwei Jahren bis "Neun Leben" für Jugendliche ab 13 Jahren ist für alle Altersgruppen etwas dabei. Im Theaterzelt erwartet die Besucher Kabarett. Eine Neuauflage erlebt auch das Fringe Festival. Vom 21. Mai bis 8. Juni zeigen 25 Ensembles in insgesamt 135 Aufführungen, wie kleine Räume zu großen Bühnen werden können.
 
 
Rekordbeteiligung bei Wintervogelzählung auch in NRW

Kohlmeise hat wieder den Schnabel vorn und Amselbestände bleiben stabil
 
Düsseldorf - In Nordrhein-Westfalen haben sich bei der "Stunde der Wintervögel" vom 4. bis 6. Januar über 16.000 Menschen an der Zählaktion der Vögel in ihrem Garten beteiligt. Wie der Naturschutzbund NRW (NABU) in Düsseldorf mitteilte, sei dies eine Rekordbeteiligung gewesen. Fast doppelt so viele Menschen als im vergangenen Jahr hätten sich an der Aktion beteiligt. Insgesamt wurden am Aktionswochenende an Rhein und Ruhr rund 435.000 Meldungen ein. Die Kohlmeise konnte dabei ihren Spitzenplatz als landesweit häufigster Wintervogel vom Vorjahressieger Haussperling zurückerobern. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen in NRW Blaumeise, Amsel und Buchfink, der Feldsperling landete auf Platz 7.
Nach einem besorgniserregenden Rückgang der meisten Arten im Vorjahr wurden zahlreiche Wintervögel 2013 auch in Nordrhein-Westfalen wieder häufiger gesichtet, so der NABU weiter. So machte sich der winterliche Verwandtschaftsbesuch aus Norden und Osten besonders bei Schwanzmeise und Eichelhäher bemerkbar, die gut 50 Prozent häufiger gemeldet wurden. Der Kleiber legte um 72 Prozent zu, der Buntspecht sogar um 105 Prozent. Kohlmeise, Buchfink und Grünfink wurden rund 30 Prozent häufiger gesichtet. Leichte Rückgänge gab es bei Elster, Rabenkrähe und Dohle. "Dennoch bleibt NRW Dohlenland Nummer eins“, sagte Bernd Jellinghaus, Sprecher des Landesfachausschusses Ornithologie und Vogelschutz des Verbandes.
Mit besonderem Interesse beobachteten die Forscher in diesem Jahr auch die Meldungen zum Amselbestand. Hatte die Amsel seit zwei Jahren entlang des Rheintals große Bestandseinbrüche durch das Usutu-Virus hinnehmen müssen, geben die Daten der diesjährigen Zählung keinen Hinweis auf weitere Bestandseinbrüche. Stattdessen haben sich die Zahlen auf dem niedrigen Vorjahresniveau gehalten. "Auch in den nordrhein-westfälischen Usutu-Verdachtsregionen sei der Amselbestand gegenüber verdachtsfreien Regionen nicht deutlich niedriger", so Jellinghaus. Vom 9. bis 12. Mai findet die Schwesteraktion "Stunde der Gartenvögel" statt, bei der die Brutvögel in Gärten und Parks im Mittelpunkt stehen.
 
Internet: www.nabu-nrw.de
 
 
25.000 Schüler singen in den Westfalenhallen Dortmund

Dortmund - Mehr als 25.000 Schüler werden am 16. und 17. März in den Westfalenhallen Dortmund auftreten. Die Jungen und Mädchen, die sich an der Aktion "Klasse! Wir singen" beteiligen, werden nach Angaben des Vereins Deutsche Sprache vom Donnerstag in fünf Konzerten klassische und moderne Kinderlieder präsentieren. Jeweils rund 5.000 Schüler aus den Jahrgangsstufen eins bis sieben werden pro Konzert zusammen singen. Sie kommen aus dem östlichen Ruhrgebiet und dem Sauerland.
Insgesamt treten 50.000 Schüler aus 561 Schulen in ganz Westfalen im Rahmen des Projektes in Dortmund, Bielefeld und Münster auf. Gesungen werden 16 Kinderlieder von "Alle Vögel sind schon da" bis "Hey, Pippi Langstrumpf". Veranstalter ist der Verein Singen in Kooperation mit dem Verein Deutsche Sprache in Dortmund. Das Projekt "Klasse! Wir singen" wurde bereits erfolgreich in Niedersachsen, Berlin und Hamburg durchgeführt.

Informationen: www.klasse-wir-singen.de
Kontakt: Verein Deutsche Sprache, Stephanie Wiechert, Telefon: 0231/7978076, E-Mail: stephanie.wichert@klasse-wir-singen.de
 
 
Dortmunder Ehrenpreis Dokumentarfilm für niederländische Filmemacherin Heddy Honigmann
 
Dortmund - Der vom Internationalen Frauenfilmfestival vergebene Dortmunder Ehrenpreis Dokumentarfilm geht in diesem Jahr an die niederländische Filmemacherin Heddy Honigmann. Wie eine Sprecherin des Festivals mitteilte, ist die Auszeichnung mit 10.000 Euro dotiert. Honigmann erhalte den Ehrenpreis für ihre Verdienste um den europäischen Dokumentarfilm, hieß es in der Mitteilung weiter. Die niederländische Filmemacherin war schon häufig mit ihren Arbeiten beim Frauenfilmfestival zu sehen. Sie wird den Preis am 14. April in Dortmund entgegennehmen. Das Frauenfilmfestival läuft in diesem Jahr vom 9. bis zum 14. April.
 
 
 
Am 13. Februar wieder der "Aschermittwoch der Künstler" in Köln
 
Köln - Am 13. Februar findet in Köln wieder traditionsgemäß der "Aschermittwoch der Künstler statt." Um 11 Uhr wird die Heilige Messe in der Kölner Kirche Groß St. Martin gefeiert, in der Erzbischof Joachim Kardinal Meisner das Aschenkreuz erteilt, hieß es in einer Mitteilung der Künstlerseelsorge in der Domstadt. Es singen Mitglieder des Figuralchors Köln unter der Leitung von Richard Mailänder. Danach  sind Künstler und Kunstschaffende zu einem Empfang des Erzbischofs im Maternushaus geladen.
Dort erwartet die geladenen Gäste eine Akademie zum Aschermittwoch mit dem Thema "Schönheit ist der Glanz des Wahren – Anmerkungen zur Sakralität im modernen Kirchenbau" und ein Musiktheater mit Texten von Simone Weil und Musik von Sidney Corbett. Auch ein Ausstellungsbesuch in Kolumba Kunstmuseum des Erzbistums Köln steht auf dem Programm. Weltweit findet der "Aschermittwoch der Künstler" in über 100 Städten statt.
Im Erzbistum Köln lud Erzbischof Josef Kardinal Frings erstmalig 1950 zu dieser Veranstaltung ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg war auf Anregung von Paul Claudel erstmals in Paris ein solcher Tag veranstaltet worden. Der mit Claudel befreundete Kölner Stadtdechant Robert Grosche regte eine ähnliche Initiative für Köln an. Seitdem treffen sich alljährlich Bischof und Künstler am Beginn der Fastenzeit zu dieser religiösen Standortbestimmung.
 
 
Redaktion: Frank Becker