„Zum Glück gibt es auch Unglück“

Lesung mit Andreas Greve und Hellmuth Opitz morgen im Literaturhaus Hamburg

Red./Bec.

Andreas Greve liest - Foto © Michael Kellner
Samstag, 09.02.2013

Lesung mit Andreas Greve und Hellmuth Opitz
„Zum Glück gibt es auch Unglück“


Die beiden Dichter Andreas Greve und Hellmuth Opitz treffen sich zum Lesefrühstück im Literaturhaus und präsentieren „heiter-hintersinnige Lyrik über die kleinen Tumulte des Alltags“. Hellmuth Opitz, der zuletzt den Gedichtband „Die Dunkelheit knistert wie Kandis“ vorlegte, wird in der Kritik als „Verbalvirtuose“ (Gero Mertens) und als „kluger Vertreter des poetischen Realismus“ (Michael Braun) gefeiert. Am Anfang seines Gedichtbandes steht ein Gedicht über „Die Zeit zwischen den Jahren“, in der wir „zwischen Bäuchen und Bräuchen“ zerrieben werden, es folgt eine Eloge auf ein „Erdbeerstandmädchen“, schließlich ein „Gedicht mit Schnitt“, das „einer Friseuse in die Hände gefallen“ ist, irgendwann landet man daraufhin bei „Hohen Tieren“, um schließlich ein Gedicht über den „Toaster“ des Lyrikers zu finden, der sich „angeblich für was Besseres“ hält. Doch auch die „Mikrowelle“, ein „Briefbeschwerer“ oder ein „Aschenbecher von zweifelhafter Vergangenheit“ sind es Opitz allemal wert, beachtet zu werden. Es herrscht Alltag in diesen Gedichten, in ihm findet Opitz Bilder, die im wahrsten Sinne des Wortes einleuchten – und das auf Anhieb. Ob sie das verdächtig macht? Nein, denn zur Schönheit der Opitz’schen Bilder gesellt sich die Raffinesse eines wahrhaft ausgebufften Meisters, wie man an „Toaster revisited“ sieht: „Natürlich ist die Erde eine Scheibe/ viereckig, braun verbrannt und leer,/ Naturgesetz, das ich gern unterschreibe,/ und nun das: Mein Toaster lebt nicht mehr.“ Andreas Greve, der neben Gedichten auch schon fast ein Dutzend Bilderbücher und das Reisebuch „In 80 Tagen rund um Deutschland“ veröffentlicht hat, steht ebenfalls in dem Ruf ein „Reimer und Rhythmiker von hohen Gnaden“ zu sein, wie es in der Ankündigung heißt. Ein kurzweiliger Vormittag im Literaturhaus ist also garantiert. Und nach der Lesung können wir uns an diesem Samstag im Februar mit dem Motto von Opitz’ Gedichtband vielleicht sagen: „Zum Tee wurden feinste Schneebemerkungen gereicht“.


Lesung mit Andreas Greve und Hellmuth Opitz:
Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, Frühstück ab 9.30 Uhr, Lesung ab 11.00 Uhr. Eintritt: 16.-/14.- Euro (inkl. Frühstück). Anmeldung erforderlich unter Tel. 040 / 2279203 oder per E-Mail an lit@lit-hamburg.de. (Nur Lesung ohne Frühstück um 11 Uhr kostet 8,-Euro)
Informationen auch hier:  www.literaturinhamburg.de/