Der sensible Weg

triotonic - "levitation"

von Frank Becker
Der sensible Weg
 
Mit ihrer nach einer brillant genutzten publizistischen Pause jetzt vorliegenden brandneuen CD „levitation“ setzt die wegweisende österreichische Formation triotonic ihren Weg der „Inneren Einkehr“ (so die Band trefflich über sich selbst) fort. Es ist ein guter, ein höchst beglückender Weg. Nach „homecoming“ (2006) und dem hier vor vier Jahren besprochenen Album „the colour of four“ mit Lorenz Raab als Gast ist wieder die zuletzt gefundene Basis-Triobesetzung am Werk. Zehn neue Titel, acht von Volkhard Iglseder, je einer von Oliver Steger und Bernhard Wittgruber, verschmelzen zu einem traumhaften Konzeptalbum, das – auch hier wieder ein Zitat von „triotonic“, „eine für unsere Zeit atypische Ruhe und Intimität erzeugt – ein gelassener Gegenentwurf zu einer maßlos überfrachteten Welt.“ Das könnte auch der Rezensent nicht zutreffender formulieren.
 
In vollkommener Harmonie und unerhört sensiblem Zusammenspiel von transparent parlierendem Klavier, sanft redendem Kontrabaß und fast zärtlich untermalendem Schlagzeug wird Musik aus einer besseren, für eine bessere Welt präsentiert. Unaufdringlichkeit, feine Nuancen, sehr viel Gefühl und das perfekte Gespür für das richtige Maß haben wir „homecoming“ bescheinigt, Traumdialoge und dezentes Spiel bei „the colour of four“ hervorgehoben – Volkhard Iglseder und seine Trio-Partner haben die Erfüllung dieser damit gemachten Versprechen zum Programm erhoben. Die Stücke in ihrer Folge, das sanfte Hinübergleiten von „Hide and seek“ zu „Purgatory“, von jenem zu „Leavin´ St. Finian´s Bay“ usw. sind vollkommene Kontemplation. Oliver Stegers Soli in „Why now“, „A mile a memory“ und dem abschließenden „Pure“ sind Delikatessen und Bernhard Wittgrubers Behandlung des Schlagzeugs durchweg, besonders in „Stranger kind of me“ eine Ohrenweide.
 
Triotonic lehrt uns mit „levitation“ wieder einmal, daß es einen schönen Weg durch die laute Welt gibt. Dafür verleihen wir triotonic und „levotation“ unsere Auszeichnung, den Musenkuß.
 
Beispielbild
Cover-Design: Claudia Erblehner

triotonic
levitation
 
Oliver Steger -  Kontrabaß
Volkhard Iglseder - Klavier
Bernhard Wittgruber - Schlagzeug
 
© + (P) 2013 all I need records
 
Titel:
1 Hide and seek (Iglseder)
2 Purgatory (Iglseder)
3 Leavin St. Finian´s Bay (Iglseder)
4 Travel with the unknown (Iglseder)
5 Why now (Iglseder)
6 A mile a memory (Wittgruber)
7 Stranger kind of mine (Steger)
8 W (Iglseder)
9 Phrygian snow (Iglseder)
10 Pure (Iglseder)
 
Gesamtzeit:  51:08
 
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