Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Folkwang-Museum zeigt Fotografien von Leonard Freed
 
Essen - Unter dem Titel "Made in Germany" präsentiert das Essener Folkwang-Museum seit dem vergangenen Wochenende eine Ausstellung mit Fotografien von Leonard Freed. Die umfangreiche Reportage über die junge Bundesrepublik Deutschland fotografierte Freed hauptsächlich 1965 und publizierte sie 1970 als Fotobuch unter dem Titel "Made in Germany." Die bis zum 1. September terminierte Schau stellt nun die Erzählung dieses wichtigen fotografischen Essays in insgesamt 107 Originalabzügen vor.
Freed zeichnet damit ein eindringliches Bild von einem sozial und politisch gespaltenen Deutschland: Das sogenannte Wirtschaftswunderland im Konflikt zwischen den Generationen. Dabei entwarf der Künstler kein Deutschenbild im Sinne einer Typisierung. Vielmehr versuchte der US-amerikanische Fotograf jüdischer Herkunft 20 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs einen möglichst unverstellten Zugang zu dieser Gesellschaft zu finden, indem er das vielfältige Alltagsleben in den Städten und auf dem Land porträtierte, hieß es zum Start der Ausstellung.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr, freitags von 10 bis 24 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Heimat -k-ein Ort" in Schleiden-Gemünd
 
Schleiden-Gemünd - Im Kunstforum Eifel ist seit dem vergangenen Donnerstag eine Ausstellung mit dem Titel "Heimat -k-ein Ort!?" zu sehen. Heimat ist ursprünglich ein nüchternes strenges Wort, ein auf Besitzverhältnisse, Abhängigkeiten, Privilegien und Dienste aller Art verweisendes Wort. Sie bezeichnete Herkunftsland, Geburts-  und Wohnort, elterliches Haus, rauhe Wirklichkeit und Amtsstubenrealität - von Traulichkeit, Poesie und sentimentalem Glanz oft keine Spur, hieß es zum Auftakt der bis zum 7. Juli eingerichteten Schau.
Heimat - so scheint es, bezeichnet eine unverwechselbare Erfahrung der Vertrautheit, die uns unmerklich zuwächst, die wir aufnehmen mit Auge und Ohr, in Bildern und Klängen, im Greifen und Begreifen, selbst in der Eindringlichkeit der Gerüche, so die Kuratorin Eva-Maria Hermanns. Die Ausstellung zeigt Bilder aus allen Bereichen der bildenden Kunst, also Bild und Abbild dessen, was als Heimat empfunden wird. Zu sehen sind knapp 100 Werke von 55 Künstlerinnen und Künstlern aus der Region und der weiteren Umgebung.
 
Die Ausstellung ist freitags, samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Marta widmet sich dem Phänomen "Visionen"
 
Die Ausstellung startet am 25. Mai in Herford
 
Herford - Das Museum Marta in Herford beschäftigt sich ab dem 25. Mai erstmals in einer Ausstellung mit dem Phänomen der Vision in der zeitgenössischen Kunst. Der Titel der bis zum 8. September ausgerichteten Schau lautet nach Angaben des Museums "Visionen - Atmosphären der Veränderung". Visionen entstünden "auf der Grenzlinie zwischen bekannten und unbekannten Welten", hieß es in der Ankündigung. Besonders Künstler zeigten ein sensibles Gespür gegenüber visionären Entdeckungen. 
Die Herforder Marienvision aus dem 10. Jahrhundert - der ersten nördlich der Alpen - bildet den Ankerpunkt der Ausstellung, in der zeitgenössische Kunst einen "sinnlichen, alltagsnahen und erhellenden Zugang zu seherischem Denken und Empfinden" ermöglichen soll. Aus inneren Welten bringen Visionen Eindrücke einer wandelbaren Wirklichkeit ans Licht. Visionen artikulieren zudem Wünsche und Forderungen, wollen damit in das aktuelle Zeitgeschehen eingreifen. Die Ausstellung fragt auch danach, wie sich Visionen von Utopien unterscheiden und welche  Energien für eine aktive Zukunftsgestaltung in ihnen liegen. 
Die ausgestellten Exponate zeigen eine anregende Reise durch unterschiedliche philosophische, religiöse, politische und ethische Zusammenhänge. Präsentiert werden Werke unter anderem von Franz Ackermann, Francis Alÿs, Benjamin Bergmann, Guillaume Bruère, Mel Chin, Felix Droese, Carola Ernst, David Hammons, Steven C. Harvey, Jeppe Hein, Christian Jankowski, Almut Linde, Christof Mascher, Panamarenko, Thomas Ruff, Andreas Slominski oder Lawrence Weiner.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie jeden 1. Mittwoch/Monat von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstmuseum Bochum zeigt Werke von Robert Hartmann
 
Bochum - Unter dem Titel "Moderne Malerei - Vom Negerkral zum Rittersaal" zeigt das Kunstmuseum Bochum seit dem vergangenen Mittwoch Werke des Künstlers Robert Hartmann. Der in Düsseldorf lebende Künstler und Vorsitzende des Künstlervereins "Malkasten" ist Mitbegründer der Künstlergruppe "Die Langheimer" und studierte an der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie unter anderem bei Joseph Beuys. In der bis zum 16. Juni terminierten Schau zeigt Hartmann zumeist großformatige Bilder, die verschiedenste Themenbereiche - Geschichte, Philosophie, Glaube, Moderne - umkreisen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet. 
 
Ausstellung mit Werken von Thomas Grünfeld in Leverkusen
 
Leverkusen - "Homey" lautet der schlichte Titel einer Ausstellung mit Werken des Künstlers Thomas Grünfeld, die vom 26. Mai bis zum 8. September im Museum Morsbroich in Leverkusen zu sehen sein wird. Gezeigt werden Exponate, die in den Jahren 1981 bis 2013 entstanden sind, hieß es in einer Ankündigung des Museums. Ockerfarbene Polsterlachen schmiegen sich an den Boden, in stacheligen Zimmerpflanzen hat sich der zarte Muff der 1950er-Jahre verfangen, farbenfrohe Filzcollagen zieren die Wände, und seltsame Tierwesen bevölkern den Raum, so die Kuratoren im Vorfeld der ersten institutionellen Retrospektive des in Leverkusen geborenen Grünfeld.
Das Gesamtwerk des Künstlers bewegt sich in Spannungsfeldern zwischen Malerei und Bildhauerei, Kunst und (Möbel-)Design, Natürlichkeit und Künstlichkeit, Funktionalität und Absurdität, Heimeligem und Befremdlichem, so die Aussteller weiter. "Der Furor des Dekors im Spießerglück, die Sehnsucht nach der Heimat des Hässlichen und des Exzentrischen" in seinem Werk weise auch auf das empfindliche Gleichgewicht hin, in dem sich Kunst und Leben befinden.
 
Die Ausstellung ist donnerstags von 11 bis 21 Uhr sowie dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker