Erpressung, Mord und schwarze Kassen

Wolfgang Voosen – „Überleben bis zum Tod“

von Jürgen Kasten

Erpressung, Mord
und schwarze Kassen
 
Wolfgang Voosen stellt seinen dritten Roman vor
 
Einen gediegenen Ort hatte sich der Bergische Verlag am 26. Mai für eine Handvoll geladener Gäste ausgesucht, um einen neuen Kriminalroman und das kommende Verlagsprogramm vorzustellen – das Hotel Park Villa in Wuppertal-Ronsdorf. Das hatte natürlich seinen Grund. Das 1907 von der Fabrikantenfamilie Braus als repräsentative Villa erbaute Haus nämlich, damals eine Morgengabe für Schwiegersohn und Tochter zur Hochzeit, hat der Autor Wolfgang Voosen zum Ausgangspunkt seines neuen Kriminalromans erkoren. Im Laufe der Jahrzehnte erfuhr es mehrfach Umwidmungen. Mal diente es als Lazarett, dann als Teil eines Landeskrankenhauses, schließlich, nach der Wiederbewaffnung der jungen Bundesrepublik als luxuriöse Offiziersmesse der Generaloberst-Höppner-Kaserne. Nach der Auflösung des Standortes stand es lange Jahre leer. Nun erwarb es die traditionsreiche Wuppertaler Hotelierfamilie Wilzbach und restaurierte es liebevoll im alten Stil des Bergischen Barock mit elegant moderner Einrichtung in historischem Ambiente.
 
Genau dort läßt Wolfgang Voosen seinen Kriminalroman mit einem Survival-Seminar für

Wolfgang Voosen - Foto © Jürgen Kasten
einige Top-Manager deutscher Banken und Versicherungen beginnen, der in Wuppertal, dem bergischen Umland, aber auch den deutschen Zentralen der Finanzwelt spielt. Es geht mit viel Action und raffiniert aufgebauter Spannung um Entführung, Geiselnahme, Erpressung, Mord und Geldwäsche. Letzteres ist ein Sujet, in dem Wolfgang Vossen sich als ehemaliger Leiter der Rechtsabteilung eines großen Versicherungskonzerns bestens auskennt. Er war dort „Geldwäschebeauftragter“ und ist auf diesem sensiblen und durchaus tagesaktuellen Gebiet auch heute noch als Hochschul-Dozent tätig.
Einige Abschnitte aus seinem nunmehr dritten Roman „Überleben bis zum Tod“ stellte Voosen vor und weckte damit Leseappetit auf das gesamte Buch. Launig beantwortete er Fragen zur Recherche sowie zum Schreibprozeß, und er erzählte von einem eigenen „Überlebenstraining“ auf dem benachbarten Truppenübungsgelände Scharpenacken. Das habe er natürlich auch im Roman verarbeitet. Unter den Gästen in ihrem ehemaligen Kasino befanden sich unter anderem zwei ehemalige Kommandeure der Generaloberst-Höppner-Kaserne im Generalsrang und Frau Walter, die einen Teil ihre Kindheit in der Villa Braus verlebt hatte. Ihr Vater war der Chefarzt des Lazarettes und späteren LKH gewesen. Nicht nur für diese, für alle Gäste war es ein vergnüglicher, spannender und informativer Nachmittag, und man sah keinen ohne einen Krimi unter dem Arm die Park Villa verlassen.
 
Wolfgang Voosen – „Überleben bis zum Tod“
(Krimi Bergisches Land)
© 2013 Bergischer Verlag, Broschur, 272 Seiten - ISBN: 978-3-943886-115 
9,90 €


Trügerische Ruhe... Die Park Villa - Foto © Jürgen Kasten