Nektar für die Ohren

Für die nächste Spielzeit setzt Peter Kuhn auf die Hör-Lust des Konzert-Publikums

von Frank Becker

Hörenswertes Unbekanntes
und viele Raritäten
mit den Bergischen Symphonikern
 
Für die nächste Spielzeit setzt Peter Kuhn
auf die Hör-Lust des Konzert-Publikums
 
 
Remscheid. Vor leider nur einem guten Dutzend Interessierter Gäste breitete GMD Peter Kuhn am vorigen Sonntagvormittag im Teo Otto Theater kurzweilig, informativ und mit prägnanten Klangbeispielen unterlegt das Programm der kommenden Spielzeit der Bergischen Symphoniker aus.
Da wird es in den zehn Konzerten der Saison mit dem hoch motivierten Orchester und namhaften Gästen einiges zu entdecken geben – wofür die delikate Auswahl von Komponisten und Stücken steht. Kurz formuliert: Nektar für die Ohren. So wird im 3. Konzert das Trio Arosa (Nino Gvetadze – Klavier, Frederieke Saeijs – Violine, Maja Bogdanovic – Violoncello) mit den Symphonikern Beethovens Tripelkonzert C-Dur op.56 aufführen, gefolgt von Jean Sibelius´ Romanze für Streichorchester und Antonin Dvoraks 8. Sinfonie. Der „große Bach“, nämlich Carl Philipp Emanuel Bach, J.S. Bachs zweiter Sohn, wird im zweiten Konzert zusammen mit Giuseppe Martuccis Klavierkonzert B-Moll und Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie „Eroica“ vorgestellt.
 
Der Violinvirtuose Frank Peter Zimmermann konnte für Bela Bartóks 1. Violinkonzert gewonnen werden, ein erst 1958 uraufgeführtes „lyrisches Porträt“ der Geigerin Stefi Geyer, einer unglücklichen Liebe des Ungarn. Zimmermann hatte sich das schon lange gewünscht. Das gibt es also unter besten Voraussetzungen im 5. Konzert, das unter dem Titel „Keine Angst vor Bartók“ allein ihm gewidmet ist, dessen „Ungarische Bilder“ und Konzert für Orchester Sz 116 den Abend komplettieren werden.
Alexander von Zemlinskys Lyrische Sinfonie op. 18, Anton Bruckners 5. Sinfonie (die am wenigsten an Wagner orientierte), Antonin Dvoraks weltliche Kantate „Die Geisterbraut“, vom Chor der Symphoniker in tschechischer Sprache gesungen, Paul Ducas´ „Symphonie C-Dur“ und Johannes Brahms´ 2. und 3. Sinfonie stehen wie eine Wagner-Gala am 4. Dezember (außer der Reihe) ebenfalls auf dem Programm.
Eine Besonderheit bietet der Abend mit Musik „Aus 1001 Nacht“ mit Claude Debussys „Images pour Orchestre“ und Bernd Alois Zimmermanns Cellokonzert „en forme de pas de trois“, „die härteste Nuß der Spielzeit“, so Peter Kuhn. Zu Nikolai Rimsky-Korskaows „Scheherazade“ wird ein besonderes Erlebnis geboten: die Sandmalerin Aljona Voynova wird live Bilder entwerfen, die während des Konzerts auf eine Bildwand übertragen werden.
 
Am 11. September beginnt die Konzertsaison, ausnahmsweise in der Luther-Kirche, mit dem selten gespielten Dezett „Dixtuor“ D-Dur op. 14 von George Enescu, ein rares Klangerlebnis, harmonisch-farbig, delikat. Das ganze Programm und die Termine demnächst im neuen Spielzeitheft.
 
 
Weitere Informationen:  www.bergischesymphoniker.de