Grunewald und Großstadtluft - Meisterwerke der Berliner Secession

Vom 5. Juli bis 17. November 2013 im Bröhan-Museum, Berlin

Red./Bec.

Karl Hagemeister, Sonnenaufgang am Schwielowsee

Grunewald und Großstadtluft.
Meisterwerke der Berliner Secession
 
Ausstellung vom 5. Juli bis 17. November 2013 im Bröhan-Museum, Berlin
 
Die Ausstellung „Grunewald und Großstadtluft“ präsentiert etwa 50 Meisterwerke der Berliner Secession aus den Beständen des Bröhan-Museums. Hauptwerke von Karl Hagemeister, Walter Leistikow, Hans Baluschek und Willy Jaeckel sind dabei ebenso vertreten wie Arbeiten von beispielsweise Franz Skarbina, Lesser Ury oder Bruno Krauskopf. Erstmals werden auch zahlreiche Grafiken, hauptsächlich von Hans Baluschek, zu sehen sein.
 
Die Berliner Secession wurde 1898 gegründet. Sie war keine einheitliche Künstlergruppe, sondern

Willy Jaeckel, Im Romanischen Café
zeichnete sich durch stilistische Vielfalt aus. Mit ihr begann Berlins Aufschwung zur modernen Kunststadt. Aus Protest gegen die Kulturpolitik Kaiser Wilhelms II. und des Akademiedirektors und Historienmalers Anton von Werner hatten sich elf Künstler um den Maler Walter Leistikow bereits 1892 zu der alternativen Ausstellungsgemeinschaft „Vereinigung der XI“ zusammengeschlossen. Der Streit um die Ablehnung eines Gemäldes von Leistikow durch die Jury der „Großen Berliner Kunstausstellung“ war Mitauslöser für die Gründung der Berliner Secession. Zum Präsidenten wählten die Secessionisten den Maler Max Liebermann. In den 1890er Jahren war die Kunst in ganz Deutschland zum Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen geworden. Viele Maler und Bildhauer lehnten die Kunstauffassung ab, die von den konservativen Akademien vertreten wurde. Vom offiziellen Kunst- und Ausstellungsbetrieb blieben fortschrittliche Künstler meist ausgeschlossen.
 
Karl Hagemeister (1848-1933) gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Secession. Er suchte in selbst gewählter Einsiedelei sein Verhältnis zur Natur und verdichtete Impression und Stimmung im Wandel der Jahreszeiten zu Bildern. Walter Leistikow (1865-1908), der sich um die Berliner Secession am meisten verdient gemacht hat, gehörte zu den Künstlern, die um 1900 den Rang Berlins als Hauptstadt der modernen Kunst begründeten. Er wird zum Interpreten der märkischen Wald- und Seenlandschaft in der Umgebung Berlins. Lovis Corinth würdigte Walter Leistikows Wirken zwei Jahre nach dessen Tod in dem Buch „Das Leben Walter Leistikows. Ein Stück Berliner Kulturgeschichte.“ Hans Baluschek (1870-1935) war einer der Jüngsten unter den Secessionsgründern. Wie kaum ein anderer Künstler erfaßte Baluschek den Geist der Zeit, der sozialen Spannungen der Wilhelminischen Ära. Von Kaiser Wilhelm II. wurde er als „Rinnsteinkünstler“ diffamiert. Das Werk von Willy Jaeckel (1888-1944), Repräsentant der nachfolgenden Generation, war anfangs noch weitgehend dem Naturalismus verpflichtet. Es folgt die Auseinandersetzung mit dem Expressionismus, bis Jaeckel, erschüttert durch das Erlebnis des Ersten Weltkriegs, zu monumentalen, farbstarken Schöpfungen gelangt.


Walter Leistikow, Der Hafen

 
Grunewald und Großstadtluft - Meisterwerke der Berliner Secession
5. Juli bis 17. November 2013 im Bröhan-Museum, Berlin
Kurator der Ausstellung: Dr. Tobias Hoffmann
Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr und an allen Feiertagen (24. und 31.12. geschlossen)
Eintritt: 6,- €, erm. 4,- € (inkl. Eintritt Dauerausstellung), jeden ersten Mittwoch im Monat Eintritt frei
 
Weitere Informationen: www.broehan-museum.de
 
Redaktion: Frank Becker