„BIOWOMAN - Die Russinnen kommen!“

Ab Freitag, 29. November im „Kunst Raum Labyrinth“ Barmer Str.11 42899 Remscheid-Lüttringhausen

von Boris Meißner


„BIOWOMAN - Die Russinnen kommen!“
 
Ausstellung – Einladung  „Kunst Raum Labyrinth“
Barmer Str.11 42899 Remscheid-Lüttringhausen
 
Freitag, 29. November, 19.30 Uhr  – 20. Dezember 2013
 
 
Eine Künstlerin – das ist IN!“ – dieser Satz fand sich in einer russischen Zeitschrift, die sich ursprünglich für die Gleichberechtigung der Frau engagierte:
 
Es ist ein Satz, der ein Stigma reproduziert, das sich aus dem Alltagsleben in die Sphäre der Künste zieht und die Frau und ihre Kunst in ein - aus zwei negativen (!) Meinungen - bestehendes Raster zwängt: auf der einen Seite als sentimentale, dekorative und altbackene Salonmalerin abgetan, auf der anderen für die Direktheit und Schärfe der Fragestellungen als Hysterikerin angeprangert. Weitere Kritiker wiederum entziehen der weiblichen Kunst jegliche spezifische Eigenschaft – mit der Behauptung, es sei eine rein gesellschaftliche Genderkonstruktion.
In diesem Durcheinander an Theorien und Meinungen, die einer Frau und Künstlerin in keiner Weise gerecht werden können, entstand ein Ausstellungsprojekt, das der damit verbundenen Frage nachgeht: Gibt es das spezifisch „weibliche“ in der zeitgenössischen Kunst? Welche Kunst erschafft eine Frau, die sich nicht der Neutralisierung der Geschlechter unterwirft, oder besser gesagt, sich nicht den männlichen Normen anpaßt (im übrigen eine Methode, die zu deutlichen Erfolgen in der Kunstszene führt – man frage sich nur, warum), sondern ihre weiblichen Eigenschaften positiv zu entdecken und in ihre Kunst einzuflechten vermag?
So entstand der Ausstellungstitel „BIOWOMAN“ – ein Synonym für einen natürlichen, nicht mit Klischees und Frust behafteten, sich positiv öffnenden weiblichen Ursprung in der Kunst.
„Die Kunst muß zu ihren Ursprüngen zurückkehren und vom Spiel mit der Negativität zur Bestätigung von Idealen und Vorschlägen zu Wegen aus der Krise übergehen. Zerstören und untergraben ist immer leichter, als erbauen, erziehen und inspirieren“, so erklärt Teilnehmerin Mila Arbuzova das allgemeine Bestreben.
Für die Teilnahme an dieser Ausstellung, konnten wir vollkommen unterschiedliche herausragende und wunderbare Künstlerinnen gewinnen – darunter sowohl bereits etablierte Namen, als auch talentierte New-comerinnen, im Alter von 18 bis 83 Jahren. Sie arbeiten traditionell und originell, in unterschiedlichen Stilen, Techniken und mit verschiedenen Materialien. Verbunden allein durch St. Petersburg als eine Etappe ihres Lebenswegs, leben und arbeiten sie heute in unterschiedlichen Ländern – was uns wiederum zu dem Gedanken und dem Ziel von BIOWOMAN führt: Es ist das Erschaffen eines spannungsgeladenen, aus künstlerischer Sicht verschiedensprachigen Raumes, der die Sichtweisen der Teilnehmerinnen auf Kunst und die u.a. ästhetische Rolle derselben im öffentlichen Leben transportiert und widerspiegelt.
 
Künstlerinnenliste:
Angelika Alexandrova (Анжелика Александрова)
Natascha Avgur-Svellou (Наташа Авгур-Свеллоу)
Yulia Bakhtiozina (Юлия Бахтиозина)
Galina Bleikh (Галина Блейх)
Irina Dudina (Ирина Дудина)
Ruchina Kharina (Рушина Харина)
Ekaterina Panyutina (Екатерина Панютина)
Victoria Ourman (Виктория Урман)
Tatiana Pudovotchkina- Dragonochenko (Татьяна Пудовочкина-Драгомощенко)
Аgata Savchenkova (Агата Савченкова)
Tatiana Stroganova (Татьяна Строганова)
 
Kuratorin: Natalja Avgur, St. Petersburg, Russland 
 
© Übersetzung Katja Panyutina, Wuppertal 2013