Morgenstern und Musik
Christian Morgenstern ist der große skurrile Humorist, aber auch Moralist der deutschen Lyrik. 2004 gedenkt man des 90. Todestages des Mannes, der uns die Galgenbrüder, das Mondschaf, Palmström und Korf, den Raben Ralf, Palma Kunkel, das Nasobem, das Huhn in der Bahnhofshalle und das Taschentuchgespenst für unsere Reisekoffer geschenkt hat.
Erwin Grosche ist ein Bruder Christian Morgensterns im Geiste, einer, der zu den eher Stillen im Lande zählt, aber einer der ganz großen Kleinkünstler, Autoren, Dichter und Lächler unserer Zeit. Gäbe es einen Christian Morgenstern-Preis, man müsste ihn ihm verleihen. Er schließt sich bei den Ehrungen des Gedenkjahres natürlich nicht aus, sondern schließt sich mit einer bemerkenswerten CD an. Sein Bruder im Leben, Heiko Grosche, tut mit. Erwin und Heiko Grosche, Großfürsten von Paderborn und Könige der Kleinkunst, sind, das belegt die CD „Das große Lalula“, hervorragende Interpreten der Werks Morgensterns, aber auch ideenreiche Multiinstrumentalisten. Als solche haben sie sich das schwere Vorhaben aufgeladen, Morgensterns Werk überdies angemessen zu vertonen. Es ist ihnen, belegt die CD ebenfalls, unter Zuhilfenahme angemessener Musik- und anderer Instrumente vorzüglich gelungen. 50 Titel von „Bim, Bam, Bum“ über „Der Seufzer“, „Die beiden Esel“ und „Das Hemmed“ bis zu „Galgenkindes Wiegenlied“ haben sie aufgenommen und zum großen Teil mit kurioser Musik und Geräuschen versehen. „Fisches Nachtgesang“ hörbar zu machen – bisher galt das als nicht möglich – ist ein Meisterstück Erwin Grosches. Gehört mit seinen 50 Titeln
natürlich in jede gut sortierte Morgenstern-Sammlung und ist unser Prädikat wert, den Musenkuß. |
Erwin Grosche & Heiko Grosche Erwin Grosche & Heiko Grosche Rezitation und Gesang Erwin Grosche Harmonium, Mundharmonika, Geruchsorgel, Pauke, Rassel Strohhalm, Produktion: Erwin Grosche und Ekkehard Czerwinski © + (P) 2003 Patmos Verlag 3-491-91123-0 Gesamtzeit: 48:02 |