Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Kunsthalle Düsseldorf zeigt Arbeiten von Marijke van Warmerdam
 
Die niederländische Künstlerin beschäftigt sich in ihren Werken in auffälliger Weise mit einfachen Dingen
 
Düsseldorf - "Nahebei in der Ferne" lautet der Titel einer Ausstellung mit Werken der Künstlerin Marijke van Warmerdam, die am Freitag in der Kunsthalle Düsseldorf eröffnet wurde. Die niederländische Künstlerin beschäftigt sich in ihren Werken "in auffälliger Weise mit einfachen Dingen“, so ein Sprecher. Sie benutze etwa Bildkonstruktionen, Foto- und Filmtechniken, die eine offene und unerwartete Perspektive ermöglichen, wodurch sie die schlichte Schönheit von Kleinigkeiten betone. In ihren Arbeiten sieht man etwa Blät­ter, eine im Wind tanzende Feder, blühende Blumen oder ein Mädchen, das einen Handstand macht. 
Die 1959 geborene Künstlerin lebt und arbeitet in Amsterdam und Karlsruhe. Bekannt ist vor al­lem für ih­re kur­zen, als Lo­ops prä­sen­tier­ten Auf­nah­men be­kannt. In der Kunst­hal­le wer­den ih­re be­kann­ten Fil­me wie Hand­stand (1992), Sky­ty­pers (1997) und Coup­le (2010) als gro­ße Pro­jek­tio­nen ge­zeigt. Zu­sätz­lich zu den Vi­deo­ar­bei­ten und Fil­men wer­den fo­to­gra­fi­sche Ar­bei­ten, Skulp­tu­ren und auf Lein­wand ge­druck­te, teil­wei­se mit Acryl­far­be be­mal­te Film­stills prä­sen­tiert. Van War­mer­dam er­zählt in ihrem Werk kei­ne Ge­schich­ten, son­dern ver­läßt sich auf die vi­su­el­le Kraft ih­rer Mo­ti­ve.
Neu ist das Hin­zu­fü­gen von Sound zu ei­ner au­to­no­men Skulp­tur. Bis jetzt war es meis­tens die Sym­bio­se von Klang und Ti­tel, die ein star­kes Bild er­zeug­te. Aber auch die Ar­chi­tek­tur der Räu­me, in de­nen van War­mer­dam ih­re Ar­bei­ten pla­ziert, ist ei­ne In­spi­ra­ti­ons­quel­le - eben­so die für die­se bis zum 16. März geplante Aus­stel­lung ent­stan­de­ne Ar­beit "New Balls, plea­se!", die mit ih­rer Zick-Zack-Front und den vi­brie­ren­den Fens­tern auf die ex­trem lan­ge Fens­ter­flä­che im Sei­ten­licht­saal der Kunst­hal­le re­agiert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, jeden letzten Donnerstag im Monat bei freiem Eintritt auch von 18 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Doppelausstellung in Ahlen zu westfälischen Künstlern
 
Ahlen - In einer Doppelausstellung präsentieren das Kunstmuseum Ahlen und das Ahlener Fritz-Winter-Haus ab dem 15. Februar zwei bedeutende westfälische Vertreter der modernen Kunst. Gezeigt werden in den bis zum 27. April geplanten Ausstellungen Werke des 1922 in Ahlen geborenen Wlli Sandforth und des Künstlers Herbert Ebersbach (1902 – 1984), der einen großen Teil seines Lebens in Bielefeld verbracht hat.
Bei der Werkschau von Sandforth unter dem Titel "Dem inneren Kompaß folgend" zeigen die Museen Arbeiten aus allen Phasen seines Schaffens, von den frühen gegenständlichen Arbeiten über abstrakte Formulierungen bis zu konkret-konstruktiven Farb-Form-Variationen. Zeitgleich stellt das Kunstmuseum Ahlen mit Herbert Ebersbach einen Expressionisten der Zweiten Generation vor. Sein wenig bekanntes Werk wird mit der Ausstellung "Anerkannt. Verfemt. Wiederentdeckt" dreißig Jahre nach seinem Tod erstmals ans Licht der Öffentlichkeit gebracht.
 
Die Ausstellung im Kunstmuseum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, die im Fritz-Winter-Haus dienstags, mittwochs und samstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zu Kinderbuch-Autor Otfried Preußler in Neuss
 
Neuss - "Von der kleinen Hexe und dem Räuber Hotzenplotz" lautet der Titel einer Ausstellung in der Neusser Stadtbibliothek, die am 9. Februar in Erinnerung an den Kinderbuchautor Otfried Preußler eröffnet wird. Zum Start der bis zum 15. März geplanten Schau gibt es von 13 bis 17 Uhr ein Fest, hieß es in der Ankündigung. Dabei können die Besucher in verschiedene Themenwelten des Autors (1923-2013) eintauchen. So ist der Mühlenweiher des kleinen Wassermanns zu sehen, man kann die kleine Hexe besuchen oder das kleine Gespenst und natürlich können die Ausstellungsgäste mit Kasperl und Seppel auf die Jagd nach dem Räuber Hotzenplotz gehen.
Um 15 Uhr am Eröffnungstag gibt es zudem eine Aufführung des Giessener Figurentheaters mit dem Stück "Das kleine Gespenst". Natürlich kann auch nach Herzenslust in der Bibliothek gestöbert und gelesen werden. Ausleihen, abgeben und anmelden ist auch möglich. Der Name Otfried Preußler steht für langjährige Vorlese-Tradition. Die Geschichten vom kleinen Gespenst, vom Räuber Hotzenplotz oder der dummen Augustine waren und sind in fast jedem Kinderzimmer vertreten. In der Ausstellung werden Stationen aus dem Leben des Kinderbuchautors, Originale der Zeichnungen und die Erstausgaben der Bücher gezeigt. Eine Anmeldung für den Besuch des Figurentheaters ist erforderlich unter 02131/ 904208 oder 02131/904242 oder per Mail eva.mueller@stadt.neuss.de.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis freitags von 10.15 bis 18.30 Uhr und samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet.
 
 
Polnisches Institut Düsseldorf zeigt arbeiten von Jerzy Lewczynski
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Das Gedächtnis des Bildes" zeigt das Polnische Institut Düsseldorf seit Freitag eine Ausstellung mit Arbeiten des 1924 geborenen Fotografen Jerzy Lewczynski. Anfänglich beeinflußt durch den sozialistischen Realismus wechselte er in den 1950er Jahren abrupt auf die Seite der Avantgarde, hieß es in der Ankündigung der bis zum 26. März geplanten Schau.
Die Präsentation legt den Fokus auf die Hauptinteressensgebiete des Künstlers. Sie sind nicht chronologisch, sondern thematisch angeordnet, weil der Fotograf immer wieder bestimmte Themen aufnahm. Einen besonderen Akzent legt die Ausstellung auf die "Archäologie der Fotografie", den wichtigsten von Lewczynski eingeführten Begriff. Er bezeichnet nicht nur die Notwendigkeit der Suche nach Archivfotografien, die oft auf dem Gehweg oder Dachboden gefunden wurden, sondern auch das Aufdecken der Wahrheit über die fotografischen Dokumente und über ihre Autoren. 
Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts fasst Lewczynski das Medium ganzheitlich auf. Er propagiert das Studium der Fotografie und die Verbreitung des technischen Handwerks. Er erkennt in ihm die Sprache der Zukunft und betont gleichzeitig, daß man mit seiner Hilfe in die entfernte Vergangenheit zurückkehren und an historischen Ereignissen teilnehmen kann. Ein Fotograf ist deshalb nicht nur derjenige, der die Fotografie erstellt hat, sondern auch der, der sie später nutzt.
In der Schau werden auch andere Motive gezeigt, die im Werk von Lewczynski wiederkehren, wie etwa oft unleserliche Schriften oder Ansammlungen von Gegenständen, die den Anschein einer abstrakten Gefahr erwecken. Auch werden die sogenannten "Köpfe vom Wawel" präsentiert. Der Titel knüpft an die in Polen bekannten Portraitskulpturen auf dem Königsschloss Wawel in Krakau an. Lewczyński wendet sich jedoch vom klassischen Portraitieren der "Köpfe" ab. Bei ihm hat der Mensch kein Gesicht, oft fehlt sogar der Körper. Es sind die Gegenstände, die ihn definieren, erklärte Kurator Wojciech Nowicki im Vorfeld der Ausstellung.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 11 bis 20 Uhr sowie donnerstags und freitags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstmuseum Bonn zeigt Arbeiten der Künstlerin Tatiana Trouvé
 
Bonn - "I tempi doppi" lautet der Titel einer Ausstellung über das Werk der Künstlerin Tatiana Trouvé, die seit Donnerstag im Kunstmuseum Bonn zu sehen ist. Die 1968 in Italien geborene Trouvé lebt heute in Paris. Obgleich die Bildhauerin und Installationskünstlerin bereits in den vergangenen Jahren auf zahlreiche größere Ausstellungen etwa in Graz, Zürich oder Paris sowie auf die Teilnahme an der São Paulo Biennale und der Biennale Venedig zurückblicken kann, handelt es sich bei der groß angelegten Präsentation in Bonn um ihre erste Einzelausstellung in einem deutschen Museum, hieß es vor dem Start der bis zum 4. Mai geplanten Schau.
Für ihre in Kooperation mit der Kunsthalle Nürnberg entstandene Ausstellung entwickelte Trouvé eine ortsspezifische Zusammenstellung neuer Arbeiten in acht Räumen, die auf die architektonischen Besonderheiten des Hauses eingehen. Ihre ebenso leicht anmutenden wie raumgreifenden Arbeiten besetzen dabei den Raum und verwandeln ihn nach Angaben der Aussteller. Die Künstlerin setzt simple Materialien des Alltags wie Metallstücke, Steine, Stühle, Glas, Erde oder Wasser ein und gelangt zu überraschenden Konstruktionen, die mit Erinnerung, Geschichte oder Poesie verbunden sind.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Dortmunder Museum zeigt anläßlich der Fußball-WM Fotoschau zur Nationalelf
 
Dortmund - Anläßlich der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien plant das Dortmunder U eine Sonderausstellung mit Fotos der Nationalmannschaft. Ab dem 2. April werde die Schau mit dem Titel "Unter Spielern" Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Fotografin Regina Schmeken präsentieren, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 25. September geplanten Schau. Die Mitarbeiterin der Süddeutschen Zeitung habe das Team von Trainer Joachim Löw über viele Monate begleitet und dabei die Spieler und den Sport aus einer ungewöhnlichen Perspektive künstlerisch eingefangen. Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Fußballmagazin "11Freunde" und der Süddeutschen Zeitung sowie mit Unterstützung des Deutschen Fußballmuseums gezeigt, hieß es weiter.
 
 
Ausstellung zum Werk des Künstlers Hans Kaiser in Bochum
 
Bochum - "Imaginäre Räume" lautet der Titel einer Ausstellung zum malerischen Werk des Künstlers Hans Kaiser, die am 16. Februar im Kunstmuseum Bochum eröffnet wird. Das malerische Werk des 1914 in Bochum geborenen Kaiser läßt sich in stilistischen und periodisierenden Kategorien kaum fassen, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 27. April geplanten Schau.
Dem Informel nahestehend ging der 1982 in Soest verstorbene Kaiser einen eigenen Weg, der Landschaftliches und Figürliches zum Ausgangspunkt seiner den Gegenstand auflösenden Darstellung nahm. Die Bochumer Ausstellung ist der Versuch, sich seiner Malerei in einer spezifischen Perspektive zu nähern, mit der Frage nach Kaisers Beziehung zu fernöstlicher Spiritualität und Kultur.
Japanische und chinesische Kalligraphie gaben seinen skripturalen und chiffrenhaften Werken wichtige Impulse, hieß es im Vorfeld der Schau weiter. Die asiatische Landschaftsdarstellung, insbesondere die „Bezüge zur chinesischen Raumauffassung und die verdichtete Sprache der "Haiku"-Dichtung, sind der Bildräumlichkeit der Malerei Hans Kaisers sehr nahe.
 
Die Ausstellung ist dienstags, donnerstags, freitags, samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "An der Heimatfront" zeigt 1. Weltkrieg in Westfalen und Lippe
 

Josse Goosens - Leibniz Keks
© Archiv Musenblätter
Minden - "An der Heimatfront" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag im Mindener Museum gezeigt wird. Die Wanderausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zeigt das Alltagsleben der Zivilbevölkerung zur Kriegszeit, geprägt von Not, Entbehrung, Trennung und Verlust. Aus der Heimat wurden zum Beispiel "Liebesgaben" für die Soldaten an die Front geschickt, erklärte Museumsleiter Philipp Koch am Dienstag bei der Präsentation der bis zum 30. März geplanten Schau.
Der Erste Weltkrieg hat sich auf alle Lebensbereiche ausgewirkt. Dabei waren die "Front" und die "Heimat" eng miteinander verflochten. Die Ausstellung beleuchtet die Geschehnisse der Jahre 1914 bis 1918 aus dem Blickwinkel der Zivilbevölkerung. Dabei wählt sie bewußt einen regionalen Fokus. Die Präsentation gibt Einblicke in den Alltag in Westfalen im Zeichen von Not, Entbehrung, Trennung und Verlust. Dabei berücksichtigt sie auch Aspekte wie Mobilmachung, Versorgungslage, Familienleben, Arbeitswelt, Versehrtheit und private Kriegserinnerung.
Nach dem Ende der Ausstellung in Minden wird die Schau bis Ende Juni nächsten Jahres auch in den 7 weiteren Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Hagen, Dortmund, Münster, Büren, Arnsberg, Vreden und Paderborn gezeigt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Landesmuseum Bonn zeigt Druckgrafiken von Alfred Pohl

Bonn - Das Landesmuseum Bonn zeigt seit Sonntag eine Ausstellung mit Druckgrafiken des Künstlers Alfred Pohl. Nach Angaben einer Sprecherin des Museums befindet sich das druckgrafische Werk des 1928 in Essen geborenen Künstlers seit einigen Jahren als Dauerleihgabe in der Grafischen Sammlung des vom Landschaftsverband Rheinland getragenen Hauses. In diesem Jahr ist ein Konvolut neuester Arbeiten des Künstlers hinzugekommen.
In Pohls typischer, ausgefeilter, präziser und farbstarker Holzschnitttechnik erzählen die aktuellen Arbeiten - vielfach als Zyklus - unter anderem Geschichten von der Liebe wie sie ganz zart im Hohen Lied der Bibel beschrieben wird. Andere Werke berichten vom Leben in den weiten Landschaften Südamerikas zwischen Sierra und Wüste oder vom Werden und Vergehen wie es die Legende der drei Lebenden und der drei Toten thematisiert, die sich im Totentanz zusammenfinden. Die Ausstellung ist bis zum 6. April geplant.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.rlmb.lvr.de


Ausstellung zum 100. Geburtstag von Friedrich Gebhart in Münster


Münster - Anläßlich des 100. Geburtstags von Friedrich Gebhart präsentiert das Stadtmuseum Münster seit Samstag einen Überblick über das umfangreiche Werk dieses Künstlers. Der gelernte Gold- und Silberschmied war seit 1959 zunächst an der Werkkunstschule, später als Professor an der Fachhochschule für Design in Münster tätig. Er schuf ganz auf der Höhe seiner Zeit erstklassiges und streng schönliniges Sakralgerät sowie ebenso kunstgerechte wie praktische Objekte für den Alltag. Anhand von verschiedenen profanen und künstlerischen Objekten sowie Schmuckstücken veranschaulicht die bis zum 4. Mai geplante Präsentation das schöpferische Potential des Gestalters Gebhart, der neben zahlreichen Schmuck- und Edelsteinpreisen für seine Kelche aus Elfenbein 1957 den Bayerischen Staatspreis erhielt. Fotografien sakraler Rauminstallationen des Künstlers runden die Präsentation ab.


Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Internet: www.muenster.de


Redaktion: Frank Becker