Echt `ne Wucht!
Deep Schrott legt kräftig nach
Also, wenn ich künftig mal wirklich nicht gut drauf bin, habe ich seit kurzem zur Abhilfe ein probates Mittel zu Hause – nicht zwischen den bunten Pillen und Pülverchen, sondern im Plattenschrank : die neue CD von Deep Schrott: „The Dark Side of Deep Schrott – Vol. 1“. Die Jungs blasen mir den ganzen Mist einfach aus der Birne. Schon zu ihrem Album „Plays Dylan & Eisler“ schrieb ich „…danken wir Deep Schrott für dieses außergewöhnliche, elementare Album“. Das gilt unverändert für diesen neuen wuchtigen musikalischen Geniestreich, der nicht nur federleicht (doch, wirklich!) mit Hard Rock, Grunge, Shock Rock und Avantgarde umgeht, sondern dabei auch noch pures, 64 Minuten währendes Hörvergnügen vermittelt.
Garantiert hat noch nie jemand zuvor Black Sabbath, Alice Cooper, The Doors, Nirvana, The Residents oder Angelo Badalamentis Soundtracks zu David Lynch so eindrucksvoll interpretiert – nicht einmal die selbst. Wollie Kaiser, Andreas Kailing, Jan Klare und Dirk Raulf, auch mit eigenen Stücken („Stag“, „Secret Service“, „Yamantaka“) auf Augenhöhe mit den Größen der progressiven Rockmusik aller Spielarten, haben es drauf. Der trotz seiner elementaren Gewalt filigrane Sound der vier Baßsaxophone fährt in die Knochen, geht unter die Haut, macht den Kopf frei und fetzt jedes Mal aufs neue vom Gemüt, was Miesnicks versucht haben dort abzuladen. Das hilft und kommt über uns wie der Alien-Raumschiff-Sound in „Close Encounters of the 3rd Kind“.
Dabei beherrschen sie natürlich auch wieder das Rhythmische, das Melodiöse und die leisen Töne. Meinen Nachbarn zuliebe habe ich das Album übrigens noch nicht ganz aufgedreht, obwohl es einen schon juckt, aber irgendwann muß das auch mal sein – oder ein Live-Konzert. Die Termine werden demnächst auf der Webseite der Band zu finden sein. Und Vorfreude auf eine Fortsetzung ist auch erlaubt, schließlich heißt es „The Dark Side of Deep Schrott – Vol. 1“.
Deep Schrott – „The Dark Side of Deep Schrott Vol. 1“
Andreas Kaling: Baß-Saxophon - Wollie Kaiser: Baß-Saxophon - Jan Klare: Baß-Saxophon - Dirk Raulf: Baß-Saxophon
© 2014 Poise
1. Inner Vision (System of a Down, arr. AK) – 2. Stag (Jan Klare) – 3. Billion Dollar Babies - (Alice Cooper, arr. AK) – 4. Secret Service (Wollie Kaiser) – 5. Black Sabbath (Black Sabbath, arr. DR) – 6. Iron Man (Black Sabbath, arr. DR) – 7. Paranoid (Black Sabbath, arr. DR) – 8. Yamantaka (Kaling) – 9. Smells Like Teen Spirit (Nirvana, arr. WK) – 10. Lynch (Angelo Badalamenti/Martin Gore/David Bowie, arr. JK) – 11. The End (The Doors, arr. AK) – 12. Simple Song (The Residents, arr. DR)
Gesamtzeit: 1:03:56
Weitere Informationen: www.poise.de - www.deepschrott.de
|