Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Kunstmuseum Bonn präsentiert Werke des spanischen Malers Juan Uslé
 
Bonn - Das Kunstmuseum Bonn zeigt erstmalig in Deutschland die Werkgruppe der sogenannten schwarzen Bilder, der "Soné que revelabas" ("Ich träumt, daß du erscheinst") des spanischen Malers Juan Uslé. Diese für das Schaffen des 1954 im spanischen Santander geborenen Künstlers zentrale Bildreihe entsteht in loser Folge seit 1997 und umfaßt gegenwärtig knapp 50 Arbeiten, von denen rund 30 bis zum 25. Mai in Bonn in der Ausstellung mit dem Titel "Dunkles Licht" zu sehen sind. Die Werke entstehen nach Angaben der Kuratoren in der Regel nur nachts.
Jeder Pinselstrich auf diesen Bildern ist immer doppelt aufgeladen. Er ist zum einen die Selbstabbildung der malerischen Geste, und ordnet sich auf diese Weise in den Traditionshorizont selbstreflexiver abstrakter Malerei ein. Zum anderen entspricht jeder Pinselstrich aber auch jeweils einem Herzschlag des Künstlers, wodurch die Bilder auch mit einer existenziellen Körperlichkeit aufgeladen werden. Diese Kombination aus subjektiver, poetischer Bildaura und konzeptueller Selbstbefragung des Mediums, die das gesamte Schaffen bestimmt, macht Uslés Arbeiten zu einem der wichtigen malerischen Werke unserer Zeit, hieß es vor der Eröffnung der Schau.
Da der Künstler zudem seit langem sowohl in New York wie auch in Spanien lebt und arbeitet, stellt sein Werk mit seiner Kombination von katholisch-barocker Bildemphase und intellektueller Abgeklärtheit, auch einen Brückenschlag zwischen europäischer und amerikanischer Maltradition dar.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Gummersbach über Fluchtorte jüdischer Verfolgter
 
Gummersbach/Köln - "Leben hinterher. Fluchtorte jüdischer Verfolgter" lautet der Titel einer Ausstellung, die am kommenden Mittwoch in Gummersbach eröffnet wird. Wie das NS-Dokumentationszentrum in Köln jetzt mitteilte, wurden zwischen Oktober 1941 und Kriegsende mehr als 56.000 Berliner Juden in die Vernichtungslager und Mordstätten deportiert. Doch mehr als 5.000 entzogen sich der Deportation. Rund 1.700 Juden überlebten die nationalsozialistische Herrschaft versteckt in Berlin, viele von ihnen mit Hilfe nichtjüdischer Helferinnen und Helfer.
Die bis zum 18. März im Kreishaus oberbergischer Kreis in Gummersbach geplante Schau zeigt einige ausgewahlte Orte in Berlin und Umgebung, in denen sich Untergetauchte versteckten, darunter Kirchen und Gartenlauben, Gutshäuser, Wohnungen und Pensionen, eine Badeanstalt, ein Ziegenstall oder die S-Bahn. Die Versteckorte sind alltäglich und erscheinen heute oft harmlos. Erst die begleitenden Texte zu den Fotos erzählen die Geschichten zu den Orten und geben Einblicke in den dramatischen Alltag der Verfolgten und ihrer Helferinnen und Helfer. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Berliner Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt und dem Förderverein Blindes Vertrauen.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, montags bis mittwochs von 13 bvis 16 Uhr und donnerstags von 13 bis 17.30 Uhr geöffnet. 
 
 
Ausstellung in Lüdenscheid über Künstler im Nationalsozialismus
 
Lüdenscheid - Unter dem Titel "Anpassung - Überleben - Widerstand" zeigt die Städtische Galerie Lüdenscheid seit Freitag eine Ausstellung über Künstler im Nationalsozialismus. Nach 1933 wurden von den Nationalsozialisten fast alle deutschen Künstler von Bedeutung verfolgt, ausgestoßen, ins Exil gejagt oder in den Freitod getrieben, hieß es zum Auftakt der bis zum 18. Mai geplanten Schau. Die Werke der betroffenen Künstler wurden aus den Museen verbannt, vernichtet oder ins Ausland verschoben. Die übergroße Mehrzahl der um 1890/1905 geborenen Künstler war 1933 zu jung, um einen Namen zu haben.
Sofern sie sich nicht den ideologischen Vorstellungen der NS-Funktionäre anpassten, gerieten sie ins Abseits oder gingen ins Exil. Die in Deutschland verbliebenen Künstler wurden von den Strömungen der internationalen Kunst abgeschnitten und ihre eigenen Arbeiten als volksschädliche "Verfallskunst" gebrandmarkt. Sie selbst wurden in der Regel mit Mal- oder Ausstellungsverbot bedroht. Nach dem Ende der Naziherrschaft standen viele der Künstler erneut vor dem Nichts. Durch die Bombardierung der Städte wurden unzählige Werke vernichtet. Nach Kriegsende gewann die abstrakte Kunst in Westdeutschland die Vorherrschaft, während in Ostdeutschland der Sozialistische Realismus als alleiniger Kunststil verordnet wurde.
Wer sich nicht anpaßte, geriet zum zweiten Mal ins Abseits. Den Künstlern dieser "verschollenen Generation" gilt die Aufmerksamkeit dieser Ausstellung. Sie geht der Frage nach, wie Künstler während des Nationalsozialismus auf ideologische Beeinflussung, Kunstzensur, Überwachung bis hin zu Arbeits- und Ausstellungsverbot reagierten. Die Schicksale der in der Schau versammelten Künstler zeigen die gesamte Bandbreite der damals möglichen Reaktionen, auch die Angepassten und Überzeugten, die sich der nationalsozialistischen Kunstdoktrin unterordneten. Ausgewählt wurden ausschließlich Künstler, die in Westfalen geboren wurden oder längere Zeit ihres Lebens dort gewohnt haben.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über zeitgenössische Fächer aus Japan
 
Die Schau ist ab dem 11. März im Eko-Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf zu sehen
 
Düsseldorf - "Zeremonielles Utensil und modisches Accessoire" lautet der Titel einer Ausstellung mit zeitgenössischen Fächern aus Japan, die ab dem 11. März im Eko-Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf zu sehen ist. Die Exponate der bis zum 6. April geplanten Schau stammen nach Angaben des Kulturzentrums vom Wochenende aus der Sammlung des Siebold-Museums in Würzburg. War der Fächer in Europa bis ins frühe 20. Jahrhundert ein nahezu unverzichtbares modisches Accessoire für Damen, wird er in Asien immer schon geschlechterunabhängig verwendet.
In Europa etwa seit dem 16. Jahrhundert in der uns heute geläufigen Form des Faltfächers gebräuchlich, war der Klappfächer in Japan seit der Heian–Zeit (794–1192) bekannt. Neben seiner wohl ursprünglichsten Funktion, bei großer, feuchter Sommerhitze Kühlung zu verschaffen oder ein Feuer zu entfachen, wurde er seit jeher auch als Kleidungsrequisit und zeremonielles Utensil, zum Tanz oder als Signalgeber verwendet, betonten die Ausstellungsmacher.
Der Fächer ist in der Malerei, auf Holzschnitten, Keramik, Textilien und anderen Gegenständen dargestellt. Es gibt ihn in Form von Naschwerk und Kuchen, als Wappen, und - wie die Insel Dejima vor Nagasaki zeigt - liegt der Fächer selbst der Anlage eines ganzen Stadtviertels zu Grunde. Die Ausstellung zeigt zwei Kategorien von Fächern: Mit Papier oder Stoff überzogene Faltfächer etwa aus Bambus oder Holz und runde, steife Blattfächer. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.eko-haus.de
 
 
Ausstellung "Weite Sicht Weisen" im Maxhaus in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Das katholische Maxhaus im Herzen der Düsseldorfer Altstadt präsentiert ab dem 7. März die Ausstellung "Weite Sicht Weisen". In der bis zum 17. April geplanten Schau begegnen Fotografien von Walter Möbius Bildern der südkoreanischen Künstlerin Young Lee. Sie ließ sich durch die Fotografien inspirieren und verarbeitete ihre Eindrücke in Gemälden, hieß es in einer Ankündigung.
Die Aufnahmen von Walter Möbius zeigen plastische Formen, die es nur im Sekundenbruchteil der Aufnahme gegeben hat. Young Lee malt Bilder, die zum einen ihre ganz persönlichen Gefühle und Lebenswelten zum Inhalt haben, zum anderen an den Betrachter die Aufforderung darstellen, eigene Erlebnisse Gefühle und Empfindungen zu assoziieren. Sie hat einen sicheren, spontanen Umgang mit den Mitteln der Malerei. Pastelltöne wie helles Grün, Blau und Rosa werden in mehreren Lagen aufgetragen und teilweise reliefartig gehöht. In den neueren Arbeiten verwendet sie starke Farbkontraste mit Rot-Gelb-Grün-Blau.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis freitags von 11 bis 20 Uhr sowie samstags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.maxhaus.de
 
Redaktion: Frank Becker