Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




In Xanten wird ein römischer Lastkahn vollständig nachgebaut
 
Xanten - Im Archäologischen Park Xanten (APX) entsteht derzeit ein 15 Meter langer römischer Lastkahn aus Eichenholz. Nach Angaben eines Sprechers des APX vom Dienstag handelt es sich dabei um den ersten vollständigen Nachbau dieser Art in Deutschland. Das Plattbodenschiff wird den Namen der einheimischen Göttin "Nehalennia" tragen, die im zweiten und dritten Jahrhundert von römischen, keltischen und germanischen Einwohnern im Gebiet der niederländischen Scheldemündung verehrt wurde und für Fruchtbarkeit und Schiffahrt stand.
Das Original aus dem späten 1. Jahrhundert nach Christus wurde 1991 bei Auskiesungen in Xanten geborgen und ist heute eines der bekanntesten Exponate im dortigen Römer-Museum. Die "Nehalennia" wird ebenfalls im Park ausgestellt und bei ausgewählten Gelegenheiten zu Wasser gelassen. Bis Ende November sollen die Arbeiten dauern. Für das Projekt kooperiert der APX unter anderem mit einem Schiffsarchäologen. Bis das Schiff seine Jungfernfahrt antreten kann, haben Besucher des PInterarks Gelegenheit, die Arbeiten an dem Nachbau mitzuverfolgen.
Internet: www.apx.lvr.de
 
 
Michael Clark nimmt am Sonntag Aachener Innovationspreis Kunst entgegen

Aachen - Der britische Choreograf Michael Clark wird am Sonntag mit dem Aachener Innovationspreis Kunst der Peter und Irene Ludwig Stiftung geehrt. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird um Ludwig Forum der Stadt überreicht. Der Preis zeichnet wichtige internationale Impulsgeber aus, die innovativ und spartenübergreifend aus der Perspektive der performativen Künste agieren.
Auf die feierliche Preisverleihung durch Kuratoriumsmitglied Regina Wyrwoll und eine Würdigung des Künstlers der Ballettkritikerin Wiebke Hüster von der überregionalen Tageszeitung "FAZ" wird es auch ein Künstlergespräch zwischen Clark und Rick Takvorian, dem Leiter des Schrittmacher-Festivals und Mit-Initiator des Innovationspreises geben. Zur Aufführung kommen unter anderem eine Performance eines Ensemblemitglieds aus der Compagnie Clarks sowie Filmausschnitte aus seinem Werk.
 
Die aus Westfalen stammende Kulturmanagerin Karin Bergmann ist Interims-Direktorin am Wiener Burgtheater
 
Wien/Recklinghausen - Die aus Recklinghausen stammende Kulturmanagerin Karin Bergmann wird ab der Spielzeit 2014/15 Interims-Direktorin am weltweit berühmten Wiener Burg-Theater. Dies teilte eine Sprecherin des Theaters am Mittwoch mit. Der österreichische Kanzleramtsminister Josef Ostermayer hatte zuvor bekannt gegeben, daß die 1953 geborene Bergmann das renommierte Theater einschließlich der Spielzeit 2015/16 künstlerisch leiten soll. Die Neubesetzung der Stelle war nötig geworden, nachdem der bisherige Burg-Direktor Matthias Hartmann wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten fristlos entlassen worden war.
Bergmann begann ihre Theaterlaufbahn 1979 als Direktionsassistentin am Schauspielhaus Bochum unter Intendant Claus Peymann. 1983 wurde sie Pressereferentin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg bei den Intendanten Niels-Peter Rudolph und Peter Zadek. 1986 kam sie mit Peymann als Pressesprecherin ans Burgtheater. 1993 holte sie Intendant Rudi Klausnitzer als Pressesprecherin und Direktionsmitglied an die Vereinigten Bühnen, bis sie 1996 in den gleichen Funktionen zu Klaus Bachler an die Wiener Volksoper ging.
Als der dann drei Jahre später ans Burgtheater berufen wurde, wurde Bergmann seine stellvertretende Direktorin. Im letzten Jahr von Bachlers zehnjähriger Direktion, als er schon die Münchner Staatsoper übernommen hatte, war Bergmann die Direktorin an der Burg und leitete den Übergang zu Hartmann ein, bei dem sie als dessen Stellvertreterin noch die Spielzeit 2009/2010 blieb. Der 72 Jahre alte erfahrene Theatermann Hermann Beil wird als "ehrenamtlicher Berater" in der Wiener Burg fungieren, hieß es weiter. Nach Angaben des Burgtheaters möchte Bergmann, daß es bald wieder "um andere Dinge geht, wenn man an die Burg denkt". Sie kündigte an, als "Gestalterin" tätig sein zu wollen und im Angesicht der Krise "Kunst- und Sponsoringprojekte" entwickeln werde.
 
 
Alevitisches Kulturzentrum Neuss mit Integrationsförderpreis ausgezeichnet
 
Neuss - Das alevitisch-bektaschitische Kulturzentrum in Neuss ist mit dem Integrationsförderpreis 2013 der Stadt ausgezeichnet worden. Wie ein Sprecher der Kommune mitteilte, ist der Preis mit 2.500 Euro dotiert. In der Begründung zur Preisvergabe hieß es, die Glaubensgemeinschaft der Aleviten, die in Neuss rund 150 Gemeindemitglieder zählt, habe die Stadt in den vergangenen Jahren mitgeprägt. Vor 25 Jahren gründeten die Aleviten eine eigene Gemeinde. Die Aleviten lehnen die Scharia als Gesetz ab, Menschenrechte, Glaubens- und Meinungsfreiheit werden ebenso bejaht wie die Gleichberechtigung der Frau.
Die CDU-Stadtverordnete Karin Kilb erhielt den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Preis für ihr Engagement im Integrationsrat und ihre Mitarbeit in vielen Projekten im Stadtteil Weckhoven. Den dritten Preis über 1.000 Euro erhielt Anita Szczecinna, die sich seit Jahren in einer städtischen Übergangseinrichtung für ausländische Flüchtlinge einsetzt. Zudem wurden mehrere Anerkennungsurkunden an Personen und Gruppen für ihre engagierte ehrenamtliche Tätigkeit mit Menschen unterschiedlicher Herkunft vergeben.
 
 
Afrika-Tanzfestival in Düsseldorf gestartet
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Dance-Dialogues-Africa" ist am Freitag im Tanzhaus NRW in Düsseldorf ein Afrika-Festival gestartet. Bis zum 5. April gibt es eine Vielzahl zeitgenössischer Tanzproduktionen aus Afrika zu erleben - flankiert durch Konzerte, Filme und eine Ausstellung. Zum Auftakt gab es eine surreale Reise durch verschiedene Körper- und Tanzformationszustände, die zugleich eine philosophische und spielerische Reflexion über Erinnerungen und ihre Spuren darstellt. Zugleich ist ab Freitag die Ausstellung "Bienvenu dans mon monde" mit Skulpturenn des kongolesischen Künstlers Dinozord zu sehen.
Das Festival findet auch von Freitag bis zum 29. März im Europäischen Zentrum der Künste in Dresden statt. Im Theater im Pumpenhaus in Münster läuft die Deutschland-Tour der afrikanischen Tänzer ab dem (morgigen) Samstag bis zum 12. April. Auch im Bielefelder DansArt-Theater findet vom 29. März bis zum 2. April ein Teil des Afrika-Tanzfestivals statt. Schließlich treten die afrikanischen Tänzer auch vom 2. bis zum 12. April im Hamburger "Kampnagel" auf.