Tante Emmas Warenwelt

Ab 6. April im Niederrheinischen Freilichtmuseum

von Andreas Rehnolt/Red.


Ausstellung in Grefrath zeigt „Tante Emmas Warenwelt“
 
Die Schau in der Dorenburg des Freilichtmuseums wird am 6. April eröffnet
 
Grefrath - „Tante Emmas Warenwelt“ ist der Titel einer Ausstellung, die ab dem 6. April in der Dorenburg im Freilichtmuseum Grefrath eröffnet wird. Die bis zum 17. August geplante Schau zeigt historische Werbung und Verpackung im Spiegel der Zeit. Zu sehen sind rund 800 Objekte aus dem Besitz der Sammler Petra und Harald Pauw aus dem niederrheinischen Nettetal.

„Die Ausstellung zeigt die Entwicklung der Waren und deren Verkauf von 1900 bis in die 50er- und 60er-Jahre und dem Aufkommen der ersten Supermärkte“, erklärte Museumsleiterin Anke Wielebski. Eine Fülle an Dosen, Kistchen und Werbeschildern lasse die Besucher in eine vergangene Konsumwelt eintauchen. Früher war es üblich, die täglichen Einkäufe in kleinen Gemischtwarenläden zu erledigen. Die Verkäufer stellten die Waren persönlich zusammen, wogen ab und rechneten alles von Hand auf einem Block zusammen. Viele ältere Besucher werden sich aus der eigenen Jugend daran erinnern.
Die Ausstellung geht auch dem frühen Konsumverhalten auf den Grund. Dabei führt die Spur bis in die Zeit der Industrialisierung und der industriellen Nahrungsmittelproduktion. Beide Entwicklungen setzten in Deutschland etwa ab dem Jahr 1850 ein. „Die Entwicklung der technisierten Nahrungsmittelproduktion ist zudem eng mit der Verpackungsindustrie und der Warenwerbung verbunden“, so Wielebski.
 
Bis weit in das 19. Jahrhundert gab es nicht die Werbung, wie man sie heute kennt. Gewerbezeichen am Haus oder der Werkstatt, Handzettel oder lautes Ausrufen an den Marktständen war die einzige Vermarktung der eigenen Waren. Entscheidend war die Mund-Propaganda. Im frühen 19. Jahrhundert finden sich die ersten Werbeanzeigen in den Zeitungen. Durch neue Drucktechniken wurde die Werbung bunter. „Anstelle einfacher Symbole traten im Laufe der Zeit Anzeigen mit symbolträchtigen Bildern und animierenden Werbetexten auf“, erklärt Anke Wielebski.
Im Zuge der Elektrifizierung entstanden in den Städten dann die typischen Leuchtschriften. „Ein Kind dieser Zeit ist auch der Markenartikel“, erklärt Wielebski in der Ankündigung. Er zielte darauf ab, Vertrauen beim Kunden zu schaffen. Der optische Wiedererkennungwert versprach gleichbleibende Qualität. Die Verpackung wurde nach und nach zur Marke. „Von ihnen stammen auch einige Marken vom Niederrhein: ob der Magenbitter von Underberg, das Waschpulver Persil von Henkel oder der Teekanne-Tee“, sagt die Museumschefin. Eine Fülle an Dosen, Kistchen und Werbeschildern läßt die Besucher in die vergangene Warenwelt mit Marken wie Odol, und Nivea, Dr. Hiller und Hansaplast, HB oder Kaffee Hag eintauchen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Niederrheinisches Freilichtmuseum
Am Freilichtmuseum 1 - (Hilfsnavigation: Stadionstraße 145) - 47929 Grefrath