Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





Protestaktion gegen Rüstungsexporte von Rheinmetall
 
Demonstranten in Düsseldorf forderten „legt den Leo an die Kette“
 
Düsseldorf - Unter dem Motto „Legt den Leo an die Kette“ haben Mitglieder der Friedenskooperative am Samstag in Düsseldorf gegen den Kriegswaffenhersteller Rheinmetall und gegen die Rüstungsexportpolitik der schwarz-roten Bundesregierung demonstriert. Drei Tage vor der Hauptversammlung der Aktionäre von Rheinmetall in Berlin am 6. Mai (heute) veranstalteten die Rüstungsgegner einen kreativen Protestumzug durch die Innenstadt von Düsseldorf. Die Firma Rheinmetall hat ihren Hauptsitz in der NRW-Landeshauptstadt.
Nach der Auftaktkundgebung zogen die Demonstranten im Gänsemarsch mit Fahnen, Bannern und vielen „Legt den Leo an die Kette-Schildern“ durch die Stadt und machten an verschiedenen Haltepunkten politisches Aktionstheater sowie den “Tanz der Rheinmetallaktionäre um das goldene Kalb.“ Nach Angaben der Friedenskooperative sollen 270 der von Rheinmetall mitgebauten Leopard-2-Panzer nach Saudi-Arabien, 118 nach Katar und 104 nach Indonesien exportiert werden. Alle drei Staaten dürften wegen der politischen Lage und der Menschenrechtssituation nicht beliefert werden, hieß es am Samstag bei der Demonstration.
Die Rüstungsgegner wiesen zudem darauf hin, daß sich das Unternehmen Rheinmetall im Internet rühme, daß der Leopard-2 „der leistungsfähigste Kampfpanzer der Welt“ und zugleich „das Waffensystem mit der größten internationalen Verbreitung“ sei. Die Panzer-Exporte nach Saudi-Arabien, Katar und Indonesien widersprechen nach Ansicht der Demonstranten selbst den Exportgrundsätzen der Bundesregierung.
 „Aber die Menschenrechte werden von der Großen Koalition von strategischen Interessen beerdigt“, hieß es am Samstag weiter. Darüberhinaus kritisierten die Teilnehmer der Demonstration, daß Deutschland viele weitere Rüstungsgüter in die ganze Welt exportiere, „die Leid und Tod hervorbringen.“ Den Aktionären von Rheinmetall müsse klar werden, „daß an ihren Aktien Blut klebt!“, betonten die Demonstranten.
 
 

Westfälische Förderpreise für Geigerin und Klarinettisten
 
Münster/Detmold - Die 19-jährige Geigerin Christa-Maria Stangorra aus Minden und der 22 Jahre alte Klarinettist Ege Banaz aus Detmold sind die Gewinner der zwei Förderpreise Musik 2014 der Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit (GWK). Wie eine Sprecherin der Gesellschaft in Münster mitteilte, setzten sich die beiden Preisträger beim öffentlichen Vorspiel in der Musikhochschule Münster gegen 31 Mitbewerber durch. Die Preisträger erhalten jeweils 4.000 Euro und werden in ein mehrjähriges Förderprogramm der GWK aufgenommen. Für viele Autoren, Musiker und bildende Künstler hat sich die Auszeichnung bereits als ein Sprungbrett für eine internationale Karriere erwiesen, so die Gesellschaft weiter.
 
 
 
Theater-Baracke erinnert an Kriegsgefangene in Münster
 
Münster - Im Rahmen einer Theater-Performance wird im westfälischen Münster ein im vergangenen Jahr abgerissenes Kriegsgefangenenlager wieder aufgebaut. Mit dem Projekt „Lost Campus“ will das Theater Titanick an Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene erinnern, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland deportiert wurden, hieß es. Der Aufbau des Gebäudes hat am 1. Mai am Aasee begonnen. Eine Woche lang soll an jedem Abend ein neues Bild entstehen, das unterschiedliche Assoziationsräume eröffnet.
Seit dem 4. Mai bespielen zudem fünf Schauspieler mit einer jeweils 60-minütigen Performance das nachgebaute Gefangenenlager. „Dabei nehmen sie Bezug auf Briefe von ehemaligen russischen Kriegsgefangenen, in denen existenzielle Not, Beklemmung und ständige tödliche Bedrohung zum Ausdruck kommen“, erkärte eine Sprecherin des Theaters.
 
Internet: www.titanick.de
 
 
Impulse Theater-Biennale und Architekturforum Plan auf Roter-Liste bedrohter Kultureinrichtungen
 
Köln/Düsseldorf/Berlin - Der Deutsche Kulturrat in Berlin hat unter anderem das NRW-Theaterfestival Impulse sowie das internationale Architekturforum Plan in Köln auf die “Rote Liste bedrohter Kultureinrichtungen“ in Deutschland gesetzt. Das Festival Impulse, das seit vielen Jahren in Bochum, Düsseldorf, Köln und Mülheim/Ruhr stattfindet, zeigt die wichtigsten freien Theaterproduktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und wird vom Kultursekretariat NRW in Verbindung mit den beteiligten Kommunen veranstaltet. Die Kunststiftung NRW hat jetzt ihre Fördergelder für das Festival gestrichen, das nun in seiner Existenz gefährdet ist.
Auch das 1999 gegründete Architekturforum Plan mit Sitz in Köln ist in seinem Bestand gefährdet. Als internationales Forum aktueller Architektur gegründet, wechselte die Ausstellungs- und Veranstaltungswoche in einen Biennale-Rhythmus unter dem Namen plan-Architektur Biennale Köln. In Exkursionen, Workshops, Projekten und Diskussionen werden dem Publikum Architektur- und Stadtentwicklungsthemen näher gebracht. Die Existenz des Architekturfestivals ist laut Kulturrat gefährdet, weil das NRW-Ministerium für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung NRW die Fördermittel gestrichen hat. „Und das, obwohl Minister Michael Groschek (SPD) weiterhin der Schirmherr der Architektur-Biennale ist“, hieß es in der Mitteilung des Deutschen Kulturrats weiter.
 
 
Binationales Festival „Literarischer Sommer“ startet am 10. Juli
 
Neuss - Das diesjährige binationale Festival „Literarischer Sommer“ (Literaire Zomer) findet vom 10. Juli bis zum 7. September statt. Nach Angaben des Projektleiters Alwin Müller-Jerina vom Freitag in Neuss, werden über 20 Lesungen deutscher und niederländischer Autoren stattfinden. In den Niederlanden beteiligen sich mit der Bibliothek Kerkrade und der Heuvellandbibliothek Valkenburg zwei neue Partner in der grenznahen Region zu Nordrhein-Westfalen. Für die Eröffnungsveranstaltung im Crefelder Ruderclub ist es gelungen, den Preisträger der Leipziger Buchmesse, Saša Stanišić, zu gewinnen. Einzelheiten zum Programm und den Autoren des „Literarischen Sommers“ wollen die Veranstalter am 20. Mai in Düsseldorf mitteilen.
 
 
Papst-Figur hat im Karnevalsmuseum einen Fensterplatz erhalten
 
Düsseldorf - Eine mehr als lebensgroße Figur von Papst Franziskus des Wagenbaukünstlers Jacques Tilly hat seit Samstag einen Fensterplatz im Karnevalsmuseum der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf. Der von Jacques Tilly für den Rosenmontagszug in der vergangenen Karnevals-Session geschaffene Papst aus Pappe wird nach Angaben des Museums im ersten Stock die ständige Ausstellung als weiteres Prunkstück ergänzen. Das Museum dankte dem weltweit durch seine oft spitzen und immer politischen Motive beim Rosenmontagszug bekannten Wagenbauer dafür, daß er die Franziskus-Figur beim Abwracken der Mottowagen für die Nachwelt gerettet hat.
 
An anderen Tagen ist das Museum nach telefonischer Anmeldung geöffnet.
 

Museum Kolumba in Köln wird am Montag als Museum des Jahres 2013 ausgezeichnet
 
Köln - Die deutsche Sektion des internationalen Verbandes der Kunstkritiker (AICA) hat das Museum Kolumba in Köln zum „Museum des Jahres 2013“ gekürt. Die Preisübergabe fand gestern im Museum in der Domstadt statt. In der Begründung der Jury heißt es, das Museum zeichne sich durch eine „hervorragende Architektur“ sowie durch eine „qualitätvolle Sammlung aus, die den Bogen zwischen alter und zeitgenössischer Kunst spannt“. Außerdem gäbe das Museum auch Künstlern eine Öffentlichkeit, „die gemeinhin wenig Medieninteresse gewinnen.“
Entworfen wurde das Kölner Museum in einer 15-jährigen Planungsphase von dem renommierten Schweizer Architekten Peter Zumthor. Verwendet wurde für den Bau ein speziell entwickelter Ziegel, der das Museum in einem puristischen und kargen Stil erscheinen läßt. Den Namen trägt das Kunstmuseum durch die im Krieg zerstörte spätgotische Kirche St. Kolumba, auf dessen Ruinen das Museum thront. Beherbergt werden im Kolumba Kunstwerke der Spätantike bis zur Gegenwart, die im jährlichen Wechsel präsentiert werden. 
Zur “Ausstellung des Jahres 2013“ wählten die Juroren die Fotoschau „Kairo – Offene Stadt“ des international renommierten Essener Museums Folkwang. Die Ausstellung zeigte Bilder der Revolution in Ägypten. Die Fotos hätten den Betrachtern deutlich die Angst vor Gewalt und Scheitern und das Leid der Menschen vor Augen geführt, so die Kunstkritiker zu ihrer Bewertung. Der Preis für die besondere Ausstellung geht am Montag an das Mönchengladbacher Museum Abteiberg.
 
 
Rund 25.000 Besucher bei Nacht der Museen in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Insgesamt rund 25.000 Kunstinteressierte haben in der Nacht zum Sonntag in Düsseldorf an der diesjährigen Nacht der Museen .teilgenommen. Die fand bereits zum 14. Mal in der NRW-Landeshauptstadt statt. Über 40 Museen und Galerien im ganzen Stadtgebiet hatten bis tief in die Nacht ihre Türen geöffnet. Mittelpunkt der Nacht der Museen waren die zahlreichen Ausstellungen des diesjährigen Kulturfestivals Quadriennale unter anderem mit der im Museum Kunstpalast laufenden Ausstellung „Kunst und Alchemie“ sowie der Ausstellung „Kandinsky, Malewitsch, Mondrian - Der weiße Abgrund Unendlichkeit“ in der Kunstsammlung NRW-K20. Auch mehrere Kirchen beteiligten sich an der Kulturnacht. Im kommenden Jahr wird es nach Veranstalterangaben wieder eine Nacht der Museen geben.
 
Redaktion: Frank Becker