Männer brauchen Grenzen

Ein Erziehungsratgeber

von Tina Teubner

© Tina Teubner
Brauchen Männer Grenzen?
 
Die Kabarettistin Tina Teubner sagt „Ja!“. Und hat darüber ein Buch entsprechenden Titels geschrieben, in dem sie aufdröselt, wie man ihnen diese Grenzen aufzeigen kann. Wir haben Ihnen hier den aufschlußreichen Band vorgestellt. Einen Erziehungsratgeber nennt sie das, meint es durchaus ernst, aber nicht, ohne hinter vorgehaltener Hand zu kichern. Im O-Ton:
 
„Dies ist kein männerfeindliches Buch. Ich selbst bin seit vielen Jahren verheiratet und habe nur wenige Jahre davon bereut. Ich kann getrost und inbrünstig von mir sagen: Ich liebe meinen Mann. Ich liebe ihn wirklich. Sehr sogar. Ich habe es nur nicht immer auf dem Schirm.
Warum also dieses Buch?
Erstens hielt ich es für dringend geboten, die Ratgeberkultur mit dieser Arbeit um ein weiteres Werk zu bereichern. Ich war Ratgebern immer ausnehmend dankbar. Offen gestanden weiß ich gar nicht, was ich ohne sie gemacht hätte. Als meine Töchter klein waren beispielsweise und sich in der Trotzphase den Kopf auf dem Boden blutig geschlagen haben. In derart existenziellen Situationen war ich glücklich und dankbar, erst einmal in aller Ruhe nachschlagen zu können, was jetzt zu tun ist. Oft war ich so ratlos, daß ich gar mehrere Bücher konsultieren und mehrere Meinungen einholen mußte. Und bis ich das Bücherregal durchgearbeitet hatte, war meistens alles wieder getrocknet. Reihen Sie mein Buch bitte in die Wichtigkeit dieser anderen Werke ein. Es hat es nicht anders verdient.
Zweitens neigte ich wie die meisten alleinerziehenden Ehefrauen lange dazu, meine gesamte Lebensenergie damit zu vergeuden, den Mann verändern zu wollen. Mit recht mäßigem Erfolg. Denn aus mir unerfindlichen Gründen wollte der Mann das nicht so gerne. Er wollte so bleiben, wie er war.   
Seltsam. Dabei hatte ich so gute Ansätze! Er aber bockte, sagte nix, verweigerte das Gespräch. Viele Jahre war mein Mann für mich ein Buch mit sieben Siegeln: Welches Geheimnis konnte sich hinter dieser Sprachlosigkeit verbergen? Was ging vor in diesem Menschen? Was dachte, fühlte, träumte er? Mit klopfendem Herzen gestehe ich, daß ich sogar einmal heimlich einen Blick in sein Tagebuch geworfen habe. Nicht aus Kontrolle. Gott bewahre! Aus Nächstenliebe. Ich wollte die ins Stocken geratene Kommunikation wenigstens minimal ankurbeln und natürlich er fahren, wie meine Aktien stehen: Liebte er mich noch? Was beschäftigte ihn?
Das erschütternde Resultat: Ich kam gar nicht vor. Stattdessen las ich nachdenkliche, ambivalente und von tiefer persönlicher Anteilnahme geprägte Reflexionen wie: „Nach langem Hin und Her hat Horst sich für den Opel entschieden.“
Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: „Stille Wasser gründen tief, aber auch verschlossene Schränke sind gern leer.“ Inzwischen habe ich begriffen, daß das Lesen der männlichen Tagebücher uns Frauen nicht wirklich weiterbringt. Wesentlich sinnvoller wäre es, den Männern mal was Kluges reinzuschreiben.
So.
Die wesentlichen Fakten hätten wir. An dieser Stelle könn ten wir uns eigentlich trennen.
Wäre aber schade. Sie würden die fabelhaften Erkenntnisse einer fabelhaften Person versäumen, die auf dem Gebiet der Männerpädagogik als Kernkompetenz zu bezeichnen ist.    Abgesehen davon lesen Sie ja auch die Erziehungsratgeber für Ihre Kinder, obwohl Sie eigentlich wissen, daß Ihre schreienden kleinen Monster dadurch keine großherzigen, beziehungsfähigen, glücklichen, erfüllten Millionäre werden. Oder doch? Einen Versuch ist es wert. Wir werden direkt zur Sache kommen. Halt! Eines muß ich im Vorfeld noch loswerden: Wenn in diesem Buch von Männern und Frauen die Rede ist, ist das nie biologisch gemeint. Verstehen Sie es bitte immer als Metaphern für zwei grundverschiedene Seelenlagen. Ich könnte korrekterweise nach jedem Satz darauf hinweisen, daß wir ja alle beides in uns tragen, und immer vom „gefühlten Mann“ und der „gefühlten Frau“ schreiben. Aber das wäre ja völlig albern und aufgesetzt. Deshalb habe ich der Einfachheit halber, und um ein bißchen Struktur in diese wirklich sehr komplexe Angelegenheit zu bringen, in diesem Buch alle guten Eigenschaften den Frauen zugeordnet und alle schlechten den anderen. Die Wirklichkeit ist natürlich viel komplexer und vielschichtiger. Das weiß ich selbst. Aber ich mußte mich dieser Vereinfachung bedienen, denn erstens soll das Buch ja lustig werden, und zweitens sollen die Männer ja auch was verstehen. Und nun versuchen Sie beim Lesen bitte so intelligent wie möglich auszusehen. Auch wenn es Ihnen schwerfällt. Es geht ja schließlich um etwas. Es geht um das tiefe Verständnis der menschlichen Seele!“  
 
So viel zum ausführlichen Geleit. Das mußte in dieser epischen Länge einfach sein. Damit Sie Frau Teubners ehrliche Absichten kennenlernen.
Von der kommenden Woche an werden wir Ihnen mit Frau Teubners Unterstützung und der des freundlichen Lappan Verlages an dieser Stelle immer freitags Frau Teubners Tips in kleinen, gut verträglichen Dosen vorsetzen. Sie werden es mögen. Es wird Ihnen helfen.
 
Wer nicht Woche um Woche warten möchte, kann das Buch leicht auch in einem Stück bekommen: der Buchhandel hält es auch als E-Buch bereit.
 
Tina Teubner – „Männer brauchen Grenzen“
© 2014 Lappan Verlag, 125 Seiten, gebunden - ISBN 978-3-8303-3355-5
9,95 €
(Gibt es auch als E-Buch: ISBN: 978-3-8303-5504-5)

Weitere Informationen: www.lappan.de