„Global Village - Peter Kowald 70“ - Heute im „Ort“

„Peter Kowald – Malerei und Zeichnung“ +

Red./akr

© P. Kowald

Heute im Ort:
 „Peter Kowald – Malerei und Zeichnung“
 
Ausstellungseröffnung im „Ort“, Luisenstr. 116.
Es spricht Anne-Kathrin Reif
 
Peter Kowald war nicht nur der begnadete Musiker, als der er weltweit bekannt war,
sondern auch ein höchst begabter und kreativer Maler und Zeichner. In seinem gesamten bildnerischen Werk drückt sich die gleiche kreative, energiegeladene Kraft aus, die auch sein musikalisches Schaffen prägte. Wiederkehrende Figuren und Bildzeichen formieren sich in seinen Arbeiten zu einen ganz eigenen Kosmos, der auch auf etlichen von ihm selbst gestalteten Konzertplakaten und Plattencovern erkennbar ist. Und ebenso auf seinen gezeichneten Postkartengrüßen von unterwegs, mit denen er gern seine Freunde erfreute. Daneben finden sich aber auch vollkommen freie, gestische Zeichnungen. Im „Ort“ werden rund 50 Arbeiten unterschiedlichster Art und Größe aus dem Nachlaß von Peter Kowald zu sehen sein, die seine Tochter Maruta für dieses Festival zur Verfügung gestellt hat. Die Ausstellung wird darüber hinaus bis zum Sommer im „Ort“ zu sehen sein.
 
Freitag, 9. Mai, 19 Uhr
Ort, Luisenstraße 116, 42103 Wuppertal

Kowald Transkriptionen

Ort, Luisenstraße 116, 42103 Wuppertal

Sebastian Gramss - Foto © Jürgen Hoge

Freitag, 9. Mai, 21 Uhr

Sebastian Gramss, Kontrabass

Es gibt kaum einen Meister der traditionellen Jazzstile, der nicht in notierter Form verlegt ist, und dessen Improvisationstechniken ebenso studiert werden können, wie junge Leute Scarlatti und Stockhausen studieren. Im Umfeld des Free Jazz erkennt man da aber kaum mehr als ein schwarzes Loch. Aus diesem Grund beauftragte die Peter Kowald Gesellschaft den wunderbaren Kölner Bassisten Sebastian Gramss mit der sicher nicht einfachen, aber eben auch kaum zu überschätzenden Aufgabe, einige Solomusiken Peter Kowalds zu transkribieren. Diese wird er im Konzert darbieten und natürlich auch Eigenes vorstellen.

Sebastian Gramms schreibt dazu: „Was da ist“ und „Was da war“

Im Jahre 1994 nahm der Wuppertaler Kontrabassist, Improvisator und Komponist PeterKowald ein für die Jazz/- und Bass Welt wegweisende Platte auf: „WAS DA IST“ (FMP CD 62). Es war sein letztes Solo Album, aufgezeichnet auch als Frucht seines einjährigen „Homestay“ am Ort im Jahre 1994/95. „WAS DA IST?“ also.... Was ist da... ? Was war damals da? Was ist jetzt noch da? Der Titel ist die Essenz dieser Spielhaltung: Nicht traditionelles Komponieren und Vorausplanen sondern spontanes „Kom-Ponieren“ also Zusammenfügen im jetzt und hier – spontane Fundsachen. 20 Jahre später – anlässlich des 70. Geburtstags des 2002 verstorbenen Bassisten nun ein erneutes Erkunden des damals „Gefundenen“: Was war da? Und kann man es noch einmal reaktivieren?

Sebastian Gramss (ECHO Kontrabass 2013) aus Köln hat sich intensiv mit Kowalds Musik auseinandergesetzt und einiges gefunden und wiederbelebt. Kowalds Improvisationen als spontane Kompositionen von damals jetzt neu interpretiert. Sebastian Gramss kannte Kowald seit 1993 und war häufig Gast in dessen Homebase, dem „Ort“ in Wuppertal: Ein Loft, in dem Kowald in seinem 50. Lebensjahr ein ganzes Jahr residierte und mit Musikern und Künstlern aus der ganzen Welt kooperierte...

Beim Konzert am 9. Mai mit dabei: der originale Kontrabass des verstorbenen Bassisten, den Gramss als Erbstück seit einigen Jahren spielt...Peter Kowalds Musik an seinem 70. Geburtstag


Weitere Informationen:  www.kowald-ort.com/