Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen




Neanderthal-Museum zeigt "Schamanen - Jäger und Heiler Sibiriens"
 
Neue Sonderausstellung in Mettmann zeigt unter anderem auch die Lehrzeit der magischen Mittler zwischen Menschen und Geisterwelt 
 
Mettmann (epd) - Unter dem Titel "Schamanen - Jäger und Heiler Sibiriens" präsentiert das Neanderthal-Museum in Mettmann bei Düsseldorf bis zum 2. November eine neue Sonderausstellung. Die Schau spannt einen Bogen von der Geburt eines Schamanen über seine "Lehrzeit" und Tätigkeit als Jäger bis zu seiner endgültigen Berufung als Heiler und Seelenführer. Entsprechend vielfältig sind die ausgestellten Exponate. Neben Kinderkleidung, Pfeilen, Bögen und Harpunen sind auch viele Werkzeuge dabei, allesamt hergestellt aus natürlichen Materialien aus der kargen Tundra Sibiriens, wie die stellvertretende Museumsdirektorin Bärbel Auffermann erklärt. 
Holz, Rinde, Tierknochen, Leder und Fischhäute sind die häufigsten Materialien, die Verwendung finden. Ein Hut mitsamt einem Geweihaufsatz ist in der Ausstellung zu sehen, eine mit dünnem Leder bezogene Trommel, mit der der Schamane sich langsam in Trance trommelt. Zu seiner Ausrüstung gehören weiter Heilpflanzen, verschiedene kultische Gegenstände und Figuren und Amulette. Die Schau zeigt aber auch Alltagsgegenstände und bringt zudem mit Tondokumenten die murmelnden und singenden Rituale der Schamanen nahe. So wird vermittelt, wie der Schamane mit der Natur spricht und auch Kontakt zu übernatürlichen Mächten aufbaut.
Die sehenswerte und hervorragend aufbereitete Ausstellung entstand laut Auffermann in Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim. Die Exponate stammen aus diesen Museen, die ihre Sibirien-Sammlung in den 1880er Jahren zusammengetragen haben. Viele der Ausstellungsobjekte werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, hieß es zum Auftakt der Schau. Dabei verdeutlicht die Ausstellung auch, daß die im Neanderthal gefundenen geschnitzten Tierfiguren aus der Eiszeit durchaus Ähnlichkeiten mit den aus Elfenbein geschnitzten schamanischen Figuren haben.
Heilkundige, Wahrsager, Scharlatane, Ratgeber, Besessene, Geisteskranke, Verkünder, Magier und Seelenführer – das sind einige der verbreiteten Assoziationen mit Schamanen. Bei sibirischen Völkern gelten sie als besondere Personen, Mittler zur Geisterwelt und Ratgeber der Menschen. Sie begeben sich mit Unterstützung tiergestaltiger Hilfsgeister in Trance auf eine Reise in andere Welten und kommunizieren dort mit den übernatürlichen Mächten, um das Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und Geisterwelt wiederherzustellen, so die Aussteller. 
Schamanistische Elemente - auch das erfahren die Besucher - sind in der ganzen Welt zu finden. In Afrika etwa oder in Südamerika, in Australien und in Südkorea gibt es bis heute unterschiedliche Formen des Schamanismus. Bei den indigenen Völkern Sibiriens ist die religiös-magische Weltsicht des Schamanismus besonders tief verwurzelt und bis heute verbreitet. Die extreme Natur fordert die Menschen heraus – um überleben zu können, suchen sie den spirituellen Dialog mit ihr.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Was die Seele betrifft" im Stadtmuseum Beckum startete am Sonntag
 
Beckum - "Was die Seele betrifft" ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Stadtmuseum Beckum zu sehen ist. Die bis zum 6. Juli geplante Schau zeigt in einer umfangreichen Präsentation das Werk der in Witten lebenden Künstlerin Christiane Schlieker-Erdmann. Neben der Zeichnung sind seit 1993 Papier und Karton das künstlerische Medium der 1955 in Dülmen geborenen Künstlerin. Ihre Arbeiten sind Bilder für Lebensvorgänge.
Hierbei sucht sie nach Angaben der Aussteller nach einer möglichst offenen Bildsprache und möchte Raum schaffen für das individuelle Erleben vom vitalen Rhythmus des Lebens, bei dem die Gedanken zur Ruhe kommen können. Grundlage ihrer Arbeit ist die Vertiefung in die Natur mit ihren Verwandlungsprozessen. Die Arbeiten aus transparentem Papier und Karton gestaltet sie in einem permanenten Umwandlungsprozess, von dem die ausgestellten Arbeiten nur ein vorläufiges Ergebnis sind.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 15.30 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Kölner Galerie Zander präsentiert Light- and Space-Künstler Robert Irwin
 
Köln - Die Kölner Galerie Thomas Zander präsentiert in einer Einzelausstellung Lichtinstallationen des bedeutenden US-amerikanischen Light and Space-Künstlers Robert Irwin. Die Galerie zeigt sieben neue Werke, in denen der Künstler farblich variierende Konstellationen von Leuchtstoffröhren orchestriert. Die Arbeiten wurden eigens für die Ausstellung und die räumlichen Gegebenheiten der Galerie vom Künstler konzipiert, hieß es zum Auftakt der bis zum 23. August geplanten Schau.
Die Ausstellung folgt direkt auf Werkschauen, die kürzlich in der Wiener Secession, dem Whitney Museum of American Art und dem Los Angeles County Museum of Art stattfanden. Die gezeigten Lichtinstallationen wie etwa "Portland Rose" von 2013 bestehen aus unterschiedlich langen Reihen von vertikal nebeneinander installierten, farbigen Leuchtstoffröhren, die auf verschiedene Weise geschaltet werden, so daß ein ästhetisch faszinierendes, wechselndes Farbbild entsteht.
Jedes einzelne Werk verfügt über verschiedene Modi, die in ihrer Lichtintensität sowie in den Farbtönen leicht variieren und je nach Schaltung kühl, sinnlich oder diaphan wirken, betonten die Aussteller. Mit diesen Werken knüpft der Künstler nach eigenen Angaben an seine frühen Lichtarbeiten der 1970er Jahre an, für die er zu jener Zeit noch Glühbirnen verwendete. Die Möglichkeit, eine spezifische Atmosphäre zu kreieren, fesselte den Künstler damals wie heute.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr sowie samstags von 12 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk der Künstlerin Ulrike Rosenbach in Bonn
 
Bonn - "Weiblicher Energieaustausch" ist der Titel einer Ausstellung zum Werk der Künstlerin Ulrike Rosenbach, die am Donnerstag im Museum des Landschaftsverbandes Rheinland in Bonn eröffnet wurde. Rosenbach hatte im Jahr 2012 den Rheinischen Kunstpreis des Rhein-Sieg-Kreises für ihr Lebenswerk erhalten. Die bis zum 5. Oktober geplante Schau belegt durch einen Überblick über mehr als 30 Jahre künstlerischen Schaffens die enorme Bedeutung der Künstlerin für die Entwicklung der Video- und Performancekunst auf nationaler und internationaler Ebene.
Die Ausstellung zeige zudem, daß Rosenbach dabei immer auch Vorbild und Impulsgeberin für jüngere Positionen in der Kunst gewesen ist. Auch die Themen, mit denen sich die Künstlerin seit über drei Jahrzehnten auseinandersetzt - die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die Aufgabe des Künstlers als politisch denkender Mensch und das Verhältnis von Körper, Raum, Bewegung und Bildern - sind nach Angaben der Aussteller immer noch von höchster Aktualität.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Abteiberg in Mönchengladbach zeigt Lackbilder von Gerhard Richter
 
Mönchengladbach - Das Museum Abteiberg in Mönchengladbach zeigt ab dem 25. Mai Werke des Künstlers Gerhard Richter. Die bis zum 7. September geplante Schau mit dem Titel "Grau & 180 Farben für Johannes Cladders" präsentiert nach Angaben des Museums die komplette Serie der 20 weißgrundigen Farb-Paneele. Sie waren in einem frühen Kölner Lager wiedergefunden und restauriert worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Serie der 20 Lackbilder war 1971 in Bremerhaven zu sehen und danach für lange Zeit verloren geglaubt gewesen. Nun sind die Arbeiten erstmalig wieder öffentlich ausgestellt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Troisdorf zeigt die Bilderbücher des Insel-Verlages
 
Troisdorf - Unter dem Titel "Onkel Ede hat einen Schnurrbart" zeigt das Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf ab dem 25. Mai in einer Ausstellung die Bilderbücher des Insel-Verlages. Der Verlag ist seit mehr als 100 Jahren für seine anspruchsvollen und schönen Bücher bekannt. Die Ausstellung gibt einen faszinierenden Überblick über deutsche Bilderbuchgeschichte und einen ebensolchen Einblick in das Insel-Archiv mit seinen Schätzen, hieß es vor dem Start der bis zum 27. Juli geplanten Schau.
Zwei Jahrzehnte lang hat Elisabeth Borchers das Gesicht und auch die Inhalte der Insel-Bilderbücher geprägt. Es waren Bücher für anspruchsvolle Leser und Liebhaber schöner Bilder, so die Aussteller. Große Namen wechselten mit Neuentdeckungen ab: Bertold Brecht, James Joyce, Walter Schmögner, Wilhelm Schlote, Anita Albus und viele andere Autoren stehen für das "Schöne-Insel-Bilderbuch". Die Schau erschließt nach Angaben des Museum zum ersten Mal ein faszinierendes Kapitel deutscher Bilderbuchgeschichte. Titel und Plakat der Ausstellung stammen von dem gleichnamigen Bilderbuch von Ursula Kirchberg, das 1971 im Insel-Verlag erschienen ist.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.


Ausstellung "....und die Welt wird bunt!" im Museum Schloß Rheydt

Mönchengladbach - Unter dem Titel "... und die Welt wird bunt!" zeigt das Museum Schloß Rheydt in Mönchengladbach seit Sonntag eine Ausstellung darüber, wie die Farbe in den Alltag kam. 
Farben spielen in allen Bereichen des Alltags eine große Rolle, hieß es bei der Vorstellung der bis zum 7. September geplanten Schau. Ob wir unsere Kleidung in unserer Lieblingsfarbe auswählen, eine Tomate nur essen, wenn sie tiefrot ist, wenn uns Verkehrsschilder und Ampeln mit ihren Signalfarben warnen oder wir aus Solidarität politisch Farbe bekennen, Farben sind nach Angaben der Aussteller überall, helfen uns bei der Orientierung, sind Kommunikationsmittel und soziokultureller sowie ästhetischer Ausdruck unserer individuellen und kollektiven Identität.
Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein  konzipiert wurde, geht dem Thema Farben näher auf den Grund. Eine historische Farbstoffsammlung, die sich seit vielen Jahrzehnten im Besitz der Hochschule befindet, steht dabei als herausragendes, vielteiliges Ausstellungsobjekt im Mittelpunkt. Erstmalig überhaupt ist diese Sammlung nun wissenschaftlich erfaßt und erforscht worden. Die Schau stellt zudem diverse Themenfelder in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Farben und Alltagsleben interaktiv und anschaulich dar. 

Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker