Publius Ovidius Naso Stellungen beim Liebesspiel Buch III 771-794
Jede Frau gehe
den eigenen Weg
ihrem eigenen Körper gemäß.
Es steht nicht jegliche Stellung
dem Körper, egal wie er aussieht.
Hat sie ein schönes Gesicht
soll auf dem Rücken sie liegen,
ist der Rücken vollendet und schön
soll man ihn - bitte - auch seh’n.
Weißt Du, daß Deine Schenkel
formvollendete Kunst sind,
dann leg sie ihm zart auf die Schulter.
Bist Du eher klein
dann reite mit ihm durch die Nacht
denn das ist Dein Vorteil,
die Schweren können das nicht!
Einer Langen und Schlanken steht gut
das Knie anzuziehn
und leicht den Kopf anzuheben.
Sind perfekt Deine Schenkel
und jugendlich straff Deine Brüste:
laß ihn am Bett vor Dir steh’n
und räkle Dich lustvoll im Laken.
Trägst Du Dein Haar gern offen
dann biege den Kopf leicht zurück
und laß es den Rücken umfließen.
Hast Du den Bauch voller Falten
was soll’s, dreh Dich um
und zeig ihm beim Reiten den Rücken.
Tausend Wege nach Rom!
Und bist Du müde:
dreh Dich nach rechts,
stütz Dich leicht auf
das ist schön und
schont dennoch die Kräfte.
Das alles hat nur ein Ziel:
daß die Frau alle Wonnen
und Freuden der Liebe
im Innersten spürt
und gelöst die Entspannung genießt
und mit ihr der Mann.
804-811
Hier hat das Spiel dann sein Ende.
Das Schwanengespann,
das so brav meinen Nachen gezogen,
schirre ich ab und hoffe,
daß Frauen und Männer ab jetzt
nach gelungener Jagd
auf das Wild, das erlegte, schreiben:
„Dies hat Ovid mich gelehrt“.
|