Der Friede auf Erden

braucht nicht nur guten, auch eisernen Willen

von Rudolf Engel

Foto © Frank Becker
Der Friede auf Erden
braucht nicht nur guten, auch eisernen Willen
 
Kannst du dir so was überhaupt räumlich vorstellen:
Seit etlichen Milliarden von Jahren dehnt sich das Weltall exponentiell schneller aus als du in einer Sekunde einen Luftballon aufblasen kannst; wofür so viel Platz?
Und die Menschheit ist schon so weit, daß sie vor wenigen Tagen, am 29.06.2014, eine Fliegende Untertasse in diesen Raum hochjagte, mit dreifacher Schallgeschwindigkeit (ja: dreifache Schallgeschwindigkeit!) um die Landung auf dem Mars vorzubereiten.
Wofür so viel Platz?
Im Juni 1944, also vor genau 70 Jahren, hat ein wortwörtlich irdischer Vorfall meine junge Seele zutiefst erschüttert, als ich unfreiwillig Augenzeuge eines Streites zwischen zwei Bewohnern meines Dorfes wurde.
Der eine, ein Pferdebauer hatte beim Pflügen seines Weizenackers angeblich aus Versehen die steinerne Feldmark zum Nachbarfeld eines Geißenbauern mit der Pflugschar herausgefahren und sie hinterher wieder mit der Hand zurückgesetzt; aber einen Unterarm weiter in das Feldstück des Geißenbauers hinein, der zufällig zugegen war und sich heftig empörte. Der Streit eskalierte, bis schließlich der Pferdebauer dem Geißenbauer die Zinken seiner Heugabel in den Bauch rannte.
 
Gut, es war die Zeit des tiefsten Notstandes in einem ohnehin unseligen Krieg; aber worum geht es heute, wenn die Menschen ins Weltall streben, aber immer noch nicht aufhören wollen, sich um einen Grenzstein die Köpfe einzuschlagen, in Korea, in Vietnam, in Afghanistan, im Irak, auf den Golanhöhen, ...in Ägypten, Syrien, in der Ukraine, sogar in dem Lande mit Namen „Liberia“!
 
 
2014 Rudolf Engel