„satirikon“
Das Magazin für kleine Kunst und große Worte
Der fulminante Start der neuen deutschen Satirezeitschrift „satirikon“ aus dem Verlag flausenundbolle in Königswinter treibt mir Tränen der Erinnerung in die viel publizistischen Unfug gewöhnten Augen – Erinnerung an die grandiosen Anfänge von „pardon“, das vor 52 Jahren für lange Zeit das satirische Vordenker-Magazin der Bundesrepublik wurde. Wie damals dort die Elite der Feder mit u.a. Erich Kästner, Loriot, Werner Finck, Chlodwig Poth, Hans Traxler, Ephraim Kishon, Kurt Halbritter, Walter Hanel, Robert Neumann, Hans Magnus Enzensberger, Jaroslav Hasek, Karl Dedecius und Hugo Hartung steht jetzt die neue Generation von nachdenklichem Vordenken, Feuilleton, Kleinkunst und Satire als Bannerträger in der beeindruckenden Autorenliste des ersten Heftes von „satirikon“, darunter nicht wenige Musenblätter-Kolumnisten: Fritz Eckenga, Horst Evers, Erwin Grosche, Jochen Malmsheimer, Marc-Uwe Kling, Christian Bartel, Raoul Löbbert, Ulrich Stolte, Christian Gottschalk, Pit Hammann und Olaf Schumacher. Das macht schon was her.
„Den Titel ziert“ ist vielleicht nicht ganz die richtige Beschreibung – von der Titelseite geifert (ja das trifft´s) Fußballtrainer Jürgen Klopp, dem wir im Heft wiederbegegnen, wo Raoul Löbbert (Text) und Pit Hammann (Karikatur) ihn und einige seiner millionenschweren fußballtretenden Kollegen kurz und treffend porträtieren. Ulf Hausmanns stellt eine der letzten großen Kleinkunstbühnen, das traditionsreiche Düsseldorfer „Kom(m)ödchen“ und dessen engagierten Erben Kay Lorentz jr. vor, Armin Eichholz (†) wird mit einer Heidegger-Satire verdienstvoll dem Vergessen entrissen, Erwin Grosche widmet sich einem seiner Kernthemen, dem Kaffee, Marc-Uwe Kling veräppelt Schiller, der wunderbaren Lisa Fitz wird gehuldigt (von wem?), eine Reisewarnung wird ausgesprochen (von wem?), der bekennende BVB-Fan Fritz Eckenga nimmt Pit Hammann den Klopp nicht übel und schreibt eine E-Post an Usain Bolt, und überhaupt wird ein ordentliches Maß Ironie und Satire über den Sport ausgegossen, denn der ist das Thema von „satirikon“ Nr. 1. Dazu gibt es „POLITIKUM“, das Heft im Heft, dem eine gewisse Nähe zum „WimS“ schmeichelt, welches seinerzeit von vielen „pardon“-Lesern zuerst aufgeschlagen wurde, und es gibt Programm- und Literaturhinweise aus dem Kabarett-Bereich.
Der Verlag: „satirikon erscheint 6 x im Jahr und informiert alle 2 Monate über das aktuelle Geschehen im Breich Kabarett und Humor in den Medien und der Kleinkunstbühnen. Jede Ausgabe präsentiert einen Themenschwerpunkt und liefert hierzu passende humoristische Beiträge von namhaften Künstlern und Schriftstellern. (…).“
Das aktuelle Heft (1-2014) ist lieferbar, Heft 2 erscheint Anfang Oktober.
Für 4,80 € erhältlich beim Verlag, in Bahnhofsbuchhandlungen, an Flughäfen und ausgewählten Kiosken – ein Jahresabonnement kostet inkl. Porto 25,- €.
Bleibt als Empfehlung der Musenblätter nur mit Christian Morgenstern zu sagen: „Jeder auch nur etwas Weise hält das Blatt.“
E-Post an: info@flausenundbolle.de
Weitere Informationen: www.satirikon.de
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