Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung zum Werk von Hans Weil im niederrheinischen Goch
 
Goch - Das Museum im niederrheinischen Goch zeigt eine Ausstellung zum Werk des Künstlers und Erfinders Hans Weil. Der 1902 in einer jüdischen Frankfurter Familie geborene Weil emigrierte 1933 von seinem damaligen Studienort Paris nach Schweden. Erst im hohen Alter kehrte er aus Anlaß einer Ausstellung seiner Holografien im Filmmuseum Frankfurt/Main in seine Geburtsstadt zurück. Er arbeitete dort einige Monate als Gast an der dortigen Städelschule. 1998 starb Weil dann in seiner Wahlheimat Malmö.
Die bis zum 15. März nächsten Jahres geplante Schau widmet sich erstmals dem künstlerischen Werk Weils, das vor allem in den 1920er Jahren unter dem Einfluß der Pariser Szene entstand. Zahlreiche Skulpturen, teils gegossene Bronzeexemplare, teils originale Gipsentwürfe, sind an die Vorbilder angelehnt, die für Weil wichtig waren, wie etwa Auguste Rodin, Aristide Maillol oder Émile Antonie Boourdelle. Im künstlerischen Nachlaß von Weil befinden sich viele Skizzen und Zeichnungen des Künstlers, von denen unter anderem Landschaftszeichnungen in der Ausstellung zu sehen sind. Weil gilt zudem vor allem als Pionier in der Erforschung der Holografie. Die Ausstellung präsentiert auch hierzu Exponate. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Museum im niederrheinischen Goch würdigt das Werk von Charles Emile Jacque
 
Goch - Unter dem Titel „Der Maler im Wald von Fontainebleau“ würdigt das Museum im niederrheinischen Goch bis zum 22. Februar das Werk des Künstlers Charles Emile Jacque. Jacque (1813-1894). Jacque arbeitete zunächst als Illustrator von Büchern und Zeitschriften in Paris, wobei er sich vor allem historischen Texten widmete. Neben diesen graphischen Arbeiten schuf er auch einige Ölgemälde, die Masse seines Werks jedoch waren Druckwerke.
Die meisten dieser Werke schuf er inspiriert durch sein Leben in Barbizon. Dort ging er in den Wald, zum Fluß oder beobachtete die Leute des Ortes und ihr tägliches Leben. Er sah zu, wie sie die Ernte einholten oder bei ihren Herden Wache hielten. Trotz dieser zum Teil arkadisch anmutenden Szenen blieb er in seiner Darstellung jedoch stets realitätsnah und zeigte durchaus die Härte des Alltags. Seine Arbeiten vertrieb Jacque zunächst überwiegend in Paris und brachte so die Atmosphäre aus Barbizon in die Großstadt Paris. Schon einige Jahrzehnte bevor sich die Impressionisten dem flüchtigen Spiel von Licht und Farbe widmeten, fuhren die ersten Künstler hinaus aufs Land, um dort in der Landschaft zu skizzieren.
Da Jacque in seiner Ausbildung nicht nur das Stechen in die Platte, sondern auch den Druckvorgang erlernt hatte, konnte er seine Arbeiten komplett selbst erstellten. Seine Holzstiche etwa fanden durch die hohe Auflage eine weite Verbreitung. Zudem arbeitete er weiter als Drucker und auch als Karikaturist für das Musée Philipon, bevor er sich als Tiermaler und Landschaftsgraphiker 1848 ins Barbizon zurückzog. Dort schuf er gemeinsam mit seinen Künstlerfreunden Jean-Francois Millet und Théodore Rousseau einen großen Teil seines umfassenden Werks.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Köln zeigt japanische Kunstfiguren
 
Köln - Das japanische Kulturinstitut in Köln (jKi) zeigt eine Ausstellung mit Kunstfiguren aus Japan. Zudem gibt die bis zum 24. Januar nächsten Jahres geplante Schau auch einen Einblick in die deutsche Fanszene dieser rund um den Charakterkult dieser Kunstfiguren. Die sogenannten kyarakuta erfreuen sich seit vielen Jahren in Japan großer Beliebtheit. Sowohl im privaten als auch öffentlichen Bereich haben sie sich zu einem festen Bestandteil des Alltags entwickelt und finden nicht nur bei Kindern, sondern auch Erwachsenen beiderlei Geschlechts begeisterte Anhänger.
Im Privatleben sind sie als Stofftiere, Haushaltsutensilien, Kleidung, auf Sparkassenbüchern oder Fahrausweisen präsent, im öffentlichen Sektor gibt es heute kaum noch lokale Verwaltungen oder Einrichtungen, die nicht ihre eigene Kunstfigur entwickeln. Längst haben Figuren wie Astro Boy, Hello Kitty, Doraemon, Chibi Maruko Chan, Pokémon oder Tamagotchi auch außerhalb Japans unzählige Fans gefunden und werden vermarktet.
Die Wanderausstellung der Japan Foundation stellt die berühmtesten Kunstfiguren seit den 1950er Jahren vor und beschreibt deren Entwicklung, die zugleich mit den Veränderungen der japanischen Gesellschaft einhergegangen ist. Wurden die Figuren zu Beginn noch hauptsächlich von Manga inspiriert, kamen im Laufe der Zeit das Fernsehen, Computerspiele und das Internet hinzu. Schließlich geht die Ausstellung der Frage nach, warum die Kunstfiguren in keinem anderen Land so populär sind wie in Japan. Das jKi ist eines von drei japanischen Kulturinstituten in Europa und liegt an der Kölner Universitätsstraße 98.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.jki.de
 
 
Glasmalerei-Museum Linnich würdigt die Künstler Klaus Michael Dross und Fritz Geiges
 
Linnich - Das Glasmalerei-Museum Linnich zeigt zwei Ausstellungen zum Werk der Künstler Klaus Michael Dross und Fritz Geiges. Die Schau über den Freiburger Glasmaler Geiges (1853-1935) läuft bis zum 22. Februar nächsten Jahres unter dem Titel „Vom Historismus in die Moderne“. Intensive Studien über die Entwicklung und Technik der Glasmalerei und die Leitung einer eigenen Werkstatt führten Geiges zu hoher Sachkompetenz und Ansehen. Zu seinen spektakulärsten Aufträgen zählte sicherlich die Gestaltung der insgesamt 27 Fenster und Mosaiken für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin im Jahre 1895. Er schuf danach zahlreiche weitere Arbeiten für das deutsche Kaiserhaus.
Neben seiner entwerfenden und ausführenden Tätigkeit war Geiges vor allem als Restaurator von Glasmalereien des 13. bis 16. Jahrhunderts tätig. So etwa im Freiburger Münster und den Dombauten in Eichstätt und Metz. Nach der Jahrhundertwende befreite sich der Künstler vom Stil des Historismus und gelangte zu einer modernen, durch Jugendstil und Symbolismus beeinflußten Bildauffassung. Die Ausstellung würdigt erstmals umfassend das Werk des Künstlers, Kopisten und Restaurators.
Gleichzeitug präsentiert das Glasmalerei-Museum unter dem Titel „Gläserne Materie und Kosmos“ auch eine Ausstellung zum Werk des Künstlers Klaus Michael Dross. Anlaß für die Kabinett-Ausstellung mit ausgewählten Glas-Objekten des im niederrheinischen Korschenbroich geborenen Künstlers ist dessen 80. Geburtstag. Die Arbeit von Dross ist durch das Experiment geprägt. Mal entstanden außergewöhnliche Glasmalereien oder der Künstler verformte Glasstangen und -rohre vor dem Lötkolben und fügte sie dann zu strengen, seriell und symmetrisch aufgebauten Kompositionen zusammen.
 
Die Ausstellungen sind dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Marta in Herford zeigt „Gute Aussichten“
 
Die Schau präsentiert seit Sonntag die talentiertesten Nachwuchsfotografen aus Deutschland
 
Herford - Unter dem Titel „Gute Aussichten - junge deutsche Fotografie 2014/2015“ zeigt das Museum Marta Herford Aufnahmen der talentiertesten Nachwuchsfotografen aus Deutschland. Zu sehen sind bis zum 11. Januar nächsten Jahres ausgewählte Arbeiten, die von Fotografie über Fotobücher bis hin zu Videoprojekten reichen. Den Themen Tod, Migration, Einsamkeit oder gesellschaftliche Diskriminierung stehen Freude, Erkenntnis, Vielfalt und schöpferische Kraft gegenüber. Unterschiedlicher könnten die Arbeiten kaum sein.
Unter den über hundert Einreichungen des Wettbewerbes aus 40 Institutionen wurden von einer siebenköpfigen Jury acht Preisträger ausgewählt, zu der dieses Jahr auch der britische Künstler Paul Graham gehörte. Zu sehen ist eine installativ angelegte Video-Projektion des Matterhorns von Karoline Back, ein Film über den Bielefelder Stadtteil Sennestadt von Katharina Fricke, Bilder eines alten Gutshofs von Andrea Grützner und eine Auseinandersetzung mit dem Tod, den Toten in Krematorien und ihren Wohnungen von Marvin Hüttermann.
Außerdem zu sehen: Eine Dokumentation von Stefanie Schroeder, die acht Jahre lang ihre Nebenjobs dokumentierte, die Spurensuche von Jannis Schulze nach seinem Vater auf einer Karibikinsel, die sechsmonatige Suche von Kolja Warnecke nach einer Frau, die er in einem Swinger-Club getroffen hatte und Porträts, die Edouard Zent von Menschen gemacht hat, die sich zwischen zwei Kulturen bewegen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie jeden 1. Mittwoch im Monat von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ludwig Museum in Koblenz zeigt Werke der koreanischen Künstlerin Seo
 
Unter anderem sind vier überlebensgroße Aluminiumglocken zu sehen
 
Koblenz/Berlin - “Das Gefühl in meinem Inneren“ istt der Titel einer Ausstellung, mit der das Ludwig Museum Koblenz die südkoreanische Künstlerin Seo würdigt. Die 1977 in Gwangju geborene Künstlerin hat nach dem Kunststudium in ihrem Heimatland ab 2001 an der Universität der Künste in Berlin studiert und war dort Meisterschülerin des Malers Georg Baselitz. Seo thematisiert in ihrer Kunst meist Gesellschaft, Globalisierung und die Zerstörung der Umwelt.
In einer Vielzahl einzelner kleiner Papierschnipsel - teils auch eigens in Korea für sie gefertigt - collagiert sie ihre Bildwerke und verbindet so östliche Tradition mit westlicher Bildkomposition. Für das Koblenzer Museum hat sie eigens für die Ausstellung die Installation „Das Gefühl in meinem Inneren“ anfertigen lassen. Dabei handelt es sich um vier überlebensgroße Aluminiumglocken, die in der bis zum 18. Januar nächsten Jahres geplanten Schau mit einer Soundcollage inszeniert werden.
Mit dieser Arbeit wolle sie die unterschiedlichen Gesellschaftssysteme zwischen der asiatischen und der europäischen Kultur offenlegen, erklärte die Künstlerin zum Start der Ausstellung. Die Glocke mit ihrem Geräusch sei in der asiatischen Kultur „eher ein Erinnern zur Meditation und damit auch zum Alleinsein“, während sie in der europäischen Kultur „eher ein Aufruf zur Gemeinsamkeit ist“, so die Künstlerin. Die Schau zeigt auch neueste Wandskulpturen der Künstlerin aus Aluminium. Nach dem Ende der Ausstellung in Koblenz wird sie unter anderem auch in der Kunsthalle Rostock zu sehen sein.
 
Die Austellung ist dienstags bis samstags von 10.30 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Zwei Ausstellungen zum 150. Geburtstag von Henri de Toulouse-Lautrec
 
Die Ausstellungen im nordrhein-westfälischen Hagen und in Wien sind bis zum 25. Januar nächsten Jahres geplant
  
Hagen/Wien - Zum 150. Geburtstag des französischen Malers und Grafikers Henri de Toulouse-Lautrec (24. November) würdigen aktuell zwei Ausstellungen im nordrhein-westfälischen Hagel und in Wien das umfangreiche Werk des Künstlers. Unter dem Titel „Der Meister der Linie“ wird noch bis zum 25. Januar nächsten Jahres im Emil-Schumacher-Museum in Hagen eine Schau zum druckgraphischen Gesamtwerk des bedeutenden Künstlers der Belle Epoque präsentiert. Die Exponate stammen aus  der Sammlung Gerstenberg. 
Der Berliner Otto Gerstenberg vereinte vor dem Ersten Weltkrieg Lautrecs vollständiges grafisches Werk. Die heute noch in Privatbesitz befindliche Sammlung umfaßt auch gegenwärtig einen Großteil der Grafiken Toulouse-Lautrecs. Der Maler revolutionierte das Werbeplakat sowie die Technik der Lithographie. Wie ein Reporter schilderte der kleinwüchsige Maler mit seinem „photografischen Pinsel“ das Pariser Leben um die Jahrhundertwende. Nicht nur die Reichen und Schönen finden sich in seinen Bildern wieder. Sein Hauptaugenmerk galt vor allem den Cabarets und Bordellen, die ihn nicht nur als Künstler reizten. 
Das Emil-Schumacher-Museum ist im Kunstquartier Hagen mit dem städtischen Osthaus-Museum verbunden und stellt sich mit seinen Ausstellungen immer wieder auch der Geschichte dieses besonderen Ortes. Hier wurde 1902 das Folkwang Museum gegründet und Künstler wie Toulouse-Lautrec, Vincent van Gogh oder Henri Matisse  wurden, wie kaum an einem anderen Ort in Deutschland, sehr früh oder sogar zum ersten Mal in einem Museum ausgestellt. Die aktuelle Ausstellung findet genau 105 Jahre nach der ersten Ausstellung Toulouse-Lautrecs im damaligen Hagener Folkwang Museum statt.
 
Anläßlich des 150. Geburtstags des Malers zeigt auch das Bank Austria Kunstforum Wien Toulouse-Lautrecs berühmteste Werke. Seine Plakate für die Vergnügungslokale des Pariser Montmartre sind weltbekannt, doch der 1901 gestorbene Maler konnte viel mehr: Er schuf auch Gemälde in gedeckten Farben, die eine intime Form der Erfassung der menschlichen Psyche ermöglichen, und Zeichnungen mit Feder und Stift, geeignet zur pointierten Charakterisierung des Gegenübers.
Die ebenfalls bis zum 25. Januar nächsten Jahres geplante Wiener Ausstellung, die mit Leihgaben unter anderem aus dem Musée Toulouse-Lautrec in Albi und dem Metropolitan Museum New York punktet, zeigt alle Facetten des Malers, dessen Schaffen am Beginn der Moderne stand. Die Schau orientiert sich an den vom Künstler bevorzugten und immer wiederholten Sujets, die sein durchgängiges Interesse an der menschlichen Psyche spiegeln. 
 
Die Ausstellung in Hagen ist dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 13 bis 20 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Ausstellung in Wien ist täglich von 10 bis 19 Uhr, freitags von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Bochumer Kunstmuseum präsentiert neue Arbeiten von Kurt Rehm
 
Bochum - Das Kunstmuseum Bochum zeigt ab dem 30. November eine Ausstellung mit neuen Arbeiten des Künstlers Kurt Rehm. Die bis zum 18. Januar nächsten Jahres geplante Schau überrasche mit einem wahren Mikrokosmos abstrakter Formen, die sich zu bildfüllenden Kompositionen entfalten, hieß es in der Ankündigung. Bunte Papierschnitte entwickeln ihren ganz eigenen Rhythmus, dem im Wechsel von Rundungen, Spitzen und fließenden Konturen „oft ein fast tänzerischer Charakter“ innewohnt, so die Aussteller.
Rehm schuf in den vergangenen sechs Jahrzehnten ein faszinierendes Gesamtwerk: Bleistiftminiaturen, strenge Tuschezeichnungen in Schwarzweiß sowie großformatige Papierschnitte vereinen in ihrer ganz eigenwilligen Ausdruckswelt formale Reduktion, Sensibilität, subtile Poesie und Musikalität.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 - 17 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Zentralbibliothek Köln zeigt „Peking. Gesichter einer Stadt“
 
Köln - Die Zentralbibliothek Köln zeigt bis zum 30. Dezember die Ausstellung „Peking. Gesichter einer Stadt“ mit fotografischen Ansichten dieser Metropole. Als in der Mitte des 19. Jahrhunderts Franzosen und Engländer nach China kamen, brachten sie auch die Fotografie mit ins Land. Vor allem Peking war und ist bis heute eine Metropole mit vielen Gesichtern und architektonischen Herausforderungen und somit ein geeigneter Ort für die dokumentarische Fotografie, hieß es zum Start der Ausstellung.
Zu sehen sind eine Auswahl historischer Fotografien aus der umfassenden Fotosammlung der Capital Library of China, Beijing. Ergänzt wird die Präsentation durch Fotoarbeiten des Kölner Fotografen Christoph Mohr, der zwischen 2012 und 2014 die chinesische Megacity sowie ihre Bewohnerinnen und Bewohner porträtierte. Neben der klassischen Reisefotografie richtet Mohr den Fokus vor allem auf die sozial-dokumentarische, die gesellschaftliche und die politische Fotografie sowie auf die Fotoreportage.
 
Die Ausstellung ist dienstaga und donnerstags von 10 bis 20 Uhr, mittwochs und freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet.
 
 
Siebengebirgsmuseum zeigt englische Maler am Rhein
  
Königswinter - “Sind Briten hier?“ ist der Titel einer Ausstellung, die bis zum 26. April die englischen Künstler würdigt, die bis heute zu den eigentlichen Entdeckern der landschaftlichen Schönheiten des Rheins gelten. Bereits seit dem Ende des 18. Jahrhunderts besuchten die Engländer den Rhein intensiv. Unmittelbar nach der Schlacht von Waterloo reiste etwa der Dichter und Maler Lord Byron 1816 an den Rhein, wo er den Drachenfels in Königswinter als turmbekröntes Riff beschrieb.
Er bereitete so den Weg für viele seiner Landsleute hinein in das wilde, rauhe Tal der Loreley. Ein Jahr nach Byron kam unter anderem der berühmte Maler J.M. William Turner, dessen Landschaftsbilder wesentlich zu dem Reiseboom am Mittelrhein beitrugen. Turner machte 1817 die erste von mehreren Rheinreisen, auf denen er unter anderem eine Loreleyansicht gemalt hat. Der Engländer skizzierte beim Wandern am Rheinufer um die 100 Blätter. Erst zu Hause in England kam die Farbe hinzu. So entstanden rund 50 großformatige Aquarelle und Ölgemälde der Rheinromantik.
Mit der Präsentation im Siebengebirgsmuseum wird eine neue Auswahl von Werken der privaten Sammlung Rheinromantik vorgestellt, die mit über 500 Werken heute eine der wichtigsten deutschen Sammlungen zur Entwicklung der Malerei im Rheinland im 19. Jahrhundert ist. Zu sehen sind unter anderem Gemälde von David Roberts, Thomas Pyne, William Callow und George Clarkson Stanfield. Neben Exponaten aus der eigenen Sammlung gibt es auch Bilder privater Leihgeber zu sehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Industriemuseum Hattingen zeigt Fotografien von Herbert List
 
Hattingen - „Licht über Hamborn“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Industriemuseum Henrichshütte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Hattingen zu sehen ist. Die bis zum 12. April nächsten Jahres geplante Schau präsentiert Fotografien von Herbert List. Der galt nach dem Zweiten Weltkrieg als Meister der surrealen Fotografie. Der Fotograf prägte die Schwarz/Weiß-Fotografie und das Spiel mit Licht und Schatten.
Über ein halbes Jahrhundert schlummerten Teile seines Schaffens wenig beachtet im Konzernarchiv von Thyssen-Krupp. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere hatte List mehrfach für diesen Konzern gearbeitet. Die Wiederentdeckung des Fotobestandes führte zur Ausstellung „Licht über Hamborn“. List (1903-1975) fand seine Motive vor allem in der Fremde, in Neapel und Rom, in der Karibik, aber auch in Griechenland. Dabei entstanden spektakuläre Bildbände, vor allem „Licht über Hellas“, der List zeitweise zum bekanntesten deutschen Fotografen avancieren ließ.
Als erster deutscher Fotograf wurde er assoziiertes Mitglied der renommierten Agentur „Magnum“. 1954 erhielt List den Auftrag, in einer ihm völlig neuen und fremden Welt zu fotografieren: dem Hüttenwerk in Duisburg-Hamborn. Auftraggeber war die August Thyssen-Hütte, die sich durch ein gigantisches Investitionsprogramm anschickte, zu Europas größtem Stahlproduzenten aufzusteigen. Das Unternehmen wollte diesen Prozeß in Fotografien festgehalten wissen. List arbeite zwischen 1954 und 1959 in insgesamt vier Kampagnen in Hamborn. Der von ihm erhoffte Bildband kam nicht zustande, und seine Industriefotografien gerieten in Vergessenheit.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, freitags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker