Die Revolution entlässt ihre Bilder

Abstraktion von Malewitsch bis Kandinsky

Red./ARe

Die Revolution entlässt ihre Bilder
Von Malewitsch bis Kandinsky
 
Sehenswerter Katalog des Wienand-Verlags
über die Künstler der Abstraktion
 
„Die Revolution entlässt ihre Bilder“ ist der Titel eines sehenswerten Katalogs, der im Kölner Wienand-Verlag erschienen ist. Der reich bebilderte Band würdigt umfangreich die Künstler der Abstraktion. Die technischen, wissenschaftlichen, politischen und kulturellen Umbrüche zu Beginn des 20. Jahrhunderts führten zur Entwicklung dieser neuen Stilrichtung, einer Form der nicht-gegenständlichen Kunst, in der ausschließlich geometrische Figuren wie etwa Quadrate, Rechtecke oder Kreise verwendet wurden.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Mittel- und Osteuropa von einer Welle erfaßt, in der Künstler und Künstlergruppen verschiedenste Facetten der geometrischen Abstraktion konstruierten und erkundeten. So fanden etwa die Hauptvertreter der russischen Avantgarde zu ganz eigenen Ausdrucksformen: Während Malewitsch mit rein geometrischen Formen zum Erfinder des Suprematismus wurde, ging Kandinsky mit Hilfe der Abstraktion auf die Suche nach dem Geistigen in der Kunst. Auch in Mitteleuropa erprobten Künstlergruppen und -bewegungen wie die Vertreter des Bauhauses oder die De-Stijl-Gruppe die Variationsmöglichkeiten der ungegenständlichen Kunst. Die Publikation zeigt den Facettenreichtum und die Qualitätsdichte der Abstraktion und beleuchtet dabei nicht nur die berühmten Protagonisten, sondern auch weniger bekannte Künstler und überzeugte Vorreiter der Abstraktion.
 
Außer Kasimir Malewitsch und Wassily Kandinsky werden in dem Band, der anläßlich einer Ausstellung im Picasso-Museum Münster im vergangenen Herbst erschienen ist, unter anderem auch Alexandra und Walter Exter, László Moholy-Nagy, Piet Mondrian, El Lissitzky, Theo van Doesburg, Carl Buchheister, Alexander Rodtschenko, Varvara Stepanowa oder Wladimir Tatlin gewürdigt. Auf 152 Seiten werden über 120 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen präsentiert, die maßgeblich die Facetten der geometrischen Abstraktion in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beleuchten.
Dem Verlag und dem Herausgeber Markus Müller ist es zu danken, daß er neben den großen, international durch Retrospektiven gefeierten Protagonisten dieser Stilrichtung auch die weniger bekannten, aber ebenso überzeugten Exegeten der neuen Lehren der Abstraktion ins Rampenlicht holt. Und natürlich gebührt der Dank auch den Besitzern einer großen Privatsammlung, die ihre Exponate von Künstlern der Abstraktion für die Münsteraner Ausstellung und den Katalog zur Verfügung stellten.
 

© Wienand Verlag

„Die Revolution entlässt ihre Bilder“ - Hg. Markus Müller
2014 Wienand-Verlag Köln, 152 Seiten, gebunden, 107 farbige und 27 s/w Abbildungen,
22 x 29 cm - ISBN: 978-3-86832-241-5
34,- €
 
 
Redaktion: Frank Becker