Who Wants To live Forever

Das Györ National Ballett mit einer mitreißenden TanzHommage an Queen

von Frank Becker

© Schlote Productions

Györ National Ballett
TanzHommage an 
Queen
 
Musik: Queen - Choreographie, Kostüme: Ben van Cauwenbergh - Bühne und Video: Dmitrij Simkin - Licht: Ben van Cauwenbergh, Péter Hécz - Assistenz: Marek Tuma, Michael Kropf, László Velekeí, Renáta Fuchs
Tänzer: Alexey Dolbilov, Artem Pozdeev, György Balikó, Melinda Berzéki, Patrik Engelbrecht, Renáta Fuchs, Màté Gémesi, Gianmarcu Benni, Diána Gyurmánczi, Alexandra Hancz, Kada Horváth, Istvan Horváth, Zoltán Jekli, Luigi Iannone, Lili Marjai, Adrienn Matuza, Balint Sebestyén, Emese Szalai, Tamás Szanyi, Georgina Szendreí, Tatiana Shiplowa, Barbara Tüü, Tatiana Baranovska, Daichí Uematsu, Ágnes Varga

 
„Ich möchte, daß die Leute aus einem Queen-Konzert gehen
und sich gut unterhalten fühlen.“
(Ben Van Cauwenbergh)

Hommage an Freddie Mercury

Die Konzeption einer Hommage an die legendäre englische Rock-Band Queen mündet, der bewegenden Story im Hintergrund geschuldet, wohl zwangsläufig stets in eine Hommage an deren charismatischen Lead-Sänger Freddie Mercury, der 1991 im Alter von nur 45 Jahren wegen seiner Immunschwäche-Erkrankung an einer Lungenentzündung starb. 1970 von John Deacon (Bass), Brian May (Gitarre), Freddie Mercury Gesang) und Roger Taylor (Schlagzeug) gegründet, zeigten Queen in den 20 Jahren ihres Bestehens eine so einzigartige musikalische Bandbreite, daß diese lediglich von den Beatles übertroffen wurde. Die unsterblichen Hits von Queen sind heute noch präsent und bei Hörern von 15 bis 75 Jahren beliebt.
 
Das war auch am Samstag im ausverkauften Saal des Remscheider Teo Otto Theaters anhand der Zusammensetzung des Publikums augenscheinlich, als die ungarische Tanzkompagnie „Györ National Ballett“ ihre von Ben van Cauwenbergh choreographierte TanzHommage an Queen (Uraufführung: Staatstheater Wiesbaden 2004) zelebrierte. Van Cauwenbergh, der mit dieser Hommage bereits im Essener Aalto Theater 2009-2014 in mehreren Wiederaufnahmen anhaltend Erfolge feiern konnte, brachte mit dem international hervorragend besetzten Györ National Ballet eine mitreißende Fassung auf die Remscheider Bühne. Ausgestattet mit im Grunde hervorragendem Sound (in der zweiten Hälfte allerdings spürbar zu laut) und dramatischen Video-Einspielungen rollte mehr oder weniger eine Biographie Freddie Mercurys ab – und das ist wohl genau das, was das Publikum sich wünscht.

Who Wants To live Forever

Vom Opener mit der britischen Königshymne im Arrangement von Brian May bis zum jubelnden Abschluß mit Freddie Mercurys triumphalen „We Are the Champions“ gaben die O-Töne der besten 32 Queen-Hits vor Film-Mitschnitten von Queen-Konzerten und Video-Clips den musikalisch-optischen Hintergrund für einen glanzvollen Ballett-Abend. „Radio Gaga“, „We Will Rock You“, „A Kind of Magic“, „I Want To Break Free“, „Killer Queen“, „Fat Bottomed Girls“, „Save Me“, „The Show Must Go On“, „Bohemian Rhapsody“, „Anotherone Bites the Dust“,
Fat Bottomed Girls sind nur einige der Nummern, die van Cauwenbergh einfühlsam, dramatisch und durchaus auch humorvoll umgesetzt hat.
Daß die Tanztruppe aus dem erklärt homophoben Ungarn Viktor Orbans explizit und berührend die Homosexualität Freddie Mercurys ins Zentrum einiger der Tanznummern stellt, ehrt die Kompagnie und ihren Choreographen. Tief bewegend ist u.a. der von zwei der Herren getanzte Pas de deux „Who Wants To Live Forever“ (Brian May), der neben „The Invisible Man“ (Queen) zu den schönsten Stücken des durchweg gelungenen und hervorragend inszenierten Abends zählt.


© Schlote Productions

Mitreißend

Klassischer Tanz mit allen Facetten vereint sich ohne Brüche in bester Harmonie mit den Elementen der Rock-Musik. Wen wunderte es da, daß am Schluß minutenlang verdienter stehender Applaus mit Bravi und anhaltenden Ovationen gegeben wurde. Eine mitreißende Show, ein erfüllender Abend für Publikum und Tänzer.