Der Frühling zieht ein in Liguriens Gärten und Parks

Ein Einladung

von Lena Schütz/Bec.

Von links oben: Villa Hanbury, Villa Grock, Palazzo del Principe, Cervara Abtei -  Photo © Archive Agenzia In Liguria

Farbenfrohe Zeitzeugen einer prunkvollen Republik:

Der Frühling zieht ein in Liguriens Gärten und Parks
 
Ligurien – das ist Farbenfreude pur: Das ganze Jahr über treffen im Nordwesten Italiens leuchtende Häuserfassaden auf grüne Hügellandschaft und das tiefe Blau des Meeres. Gerade im Frühling wird es auch außerhalb der Blumenriviera „Riviera dei Fiori“ besonders bunt – wenn es grünt und blüht in den malerischen Gärten und Parks der Region.
Die üppigen Anlagen spiegeln die prunkvolle Geschichte der Republik Genua wider, die einst zur Wahlheimat von zahlungskräftigen Nordeuropäern auf der Suche nach mediterranem Klima wurde. Noch heute zeugen sie von der liebevollen Pflege ihrer einstigen Besitzer und sind nicht selten historischen Anwesen mit Meeresblick zugehörig. Zwischen Strandbesuch, Sonnetanken und Schlemmen in Ligurien laden die Parks ein zu einem historischen Kurzausflug in exotische Pflanzenwelten. 
 
Die Botanischen Gärten der Villa Hanbury – Rosenduft in exotischem Ambiente
Auf über 18 Hektar Fläche erstreckt sich in Ventimiglia in der Provinz Imperia ein Paradies in Grün. Im Jahre 1867 nahm alles seinen Anfang, als der wohlhabende Engländer Sir Thomas Hanbury beschloß, Pflanzen aus aller Welt an einem Ort in Italien zu sammeln. Getreu seinem Motto „Handle niemals gegen die Natur“ hielt die exotische Vegetation Einzug in die Gärten des von den Hanburys bewohnten Renaissancepalastes. Auf grünen Terrassen, die sich bis zum Meer erstrecken, finden Besucher heute neben Aloen aus Arabien und Agaven aus Mittelamerika auch Alleen, Mühlen und prachtvolle Brunnen. Das ganze Jahr kann man sich zudem am Duft des Rosengartens erfreuen. www.giardinihanbury.com
 
Palazzo del Principe – Das Zuhause des unbesiegbaren Seeadmirals
In Liguriens Haupstadt Genua steht ein antiker Palast, der im 16. Jahrhundert für niemand geringeren als den Flottenadmiral und Vorsitzenden des Magistrato dei Supremi Sindacatori auf Lebenszeit, Andrea Doria errichtet wurde. Die Säle, in denen Renaissance-Fresken zu bestaunen sind, sind umgeben von einem eindrucksvollen Garten. Während des Zweiten Weltkriegs weitgehend zerstört, erstrahlt er heute dank umfassender Renovierungsmaßnahmen in ursprünglichem Glanz. Besucher erwarten eingeführte Pflanzenarten aus aller Welt – so zum Beispiel Kaktusfeigen, Jasmin, Seelilien und botanische Tulpen. Vor Ort fällt es nicht schwer, sich bildlich vorzustellen, wie Andrea Doria einst samt Gefolge vorbei an Marmor-Springbrunnen und Blumenbeeten über das Gelände flanierte. www.dopart.it/genova
 
Die Villa Grock – Traumwelt einer Clowns-Seele
Auch der Park der Villa Grock in Imperia erlangte seine ursprüngliche Schönheit im Zuge umfangreicher Restaurierungsarbeiten wieder. Die Anlage des berühmten Schweizer Clowns Dr. Adrian Wettach, gemeinhin als Grock bekannt, ist umgeben von einem orientalisch angehauchten Park. Eine Mischung aus persischen und barocken Elementen macht die skurrile Seele des Clowns mit seinem legendären „Nit mööööglich!“ spürbar, der im 20. Jahrhundert zum Vorbild zahlreicher Künstler wurde. Wer die Tore der Anlage durchschreitet, betritt eine Traumwelt, die mitunter auch an eine Zirkuswelt erinnern mag. Weitläufige Loggien und Terrassen mit Meerblick treffen hier auf Malereien mit esoterischen Bezügen und komplexe Wasserspiele. www.museodelclown.it
 
Die Parks von Nervi – Kunst und Kultur in Genuas größter Grünanlage
Das Meer im Hintergrund stellen die „Parchi di Nervi“ eine grüne Oase inmitten der Stadt dar. Auf einer neun Hektar großen Fläche umschließt die Anlage die Villen Groppallo, Serra und Grimaldi Fassio, die verschiedene Museen beheimaten. Die drei Kunstsammlungen sind durch einen Rundweg, der angenehme Abkühlung während der sommerlichen Hitze bietet, verbunden. Die botanische Anlage im Osten der Hafenstadt, ein Zusammenschluß mehrerer privater Parks, stellt die größte Grünfläche der ligurischen Hauptstadt dar. Über 100 Pflanzenarten sind hier vorzufinden – darunter neben typisch mediterraner Flora exotische wie tropische Exemplare. Fünf unter Naturdenkmal stehende Bäume sind verwurzelt, wo Agaven, Palmen und Zedern auf Oleander, Pinien und Rosen treffen. www.parchidinervi.it

Die Cervara Abtei – Klosterkomplex mit unbezahlbarer Aussicht
Die Cervara Abtei ist ein ehemaliger Klosterkomplex, der auf der Landzunge von Portofino gelegen ist. Bei einem Besuch dort folgt auf den Eintritt durch ein im 17. Jahrhundert erbautes Tor der atemberaubende Blick über den gesamten „Golfo del Tigullio“. Der Garten der Abtei ist kunstvoll verziert mit Säulen, Pergolas, geometrischen Mustern aus Buchsbaumhecken und Marmorbrunnen. Doch die Blicke der Besucher müssen nicht zwangsläufig in die Ferne schweifen, um Schönheit zu finden: Eine Tour über den Blauregen-Hof beeindruckt insbesondere während der Frühjahrsblüte. www.cervara.it

Über Ligurien

Ligurien liegt im Nordwestern Italiens, im Norden angrenzend an das Piemont, im Südosten an die Toskana und im Westen an Frankreich. Im Süden begrenzt das Tyrrhenische Meer die Region, welche sich in die vier Provinzen Imperia, Savona, Genua und La Spezia gliedert. Auf einer Fläche von ca. 5.400 Quadratkilometern erstrecken sich äußerst kontrastreiche Landschaften und Vegetationszonen. Die über 200 Kilometer lange Küste läßt sich in die Riviera di Ponente und Riviera di Levante
unterteilen. Hügel- und Bergland sind den Ligurischen Alpen und dem Apennin zugehörig. Charakteristisch für Ligurien ist neben den an Steilküsten gelegenen verschachtelten Dörfern und malerischen Küstenorten die unberührte Natur im Hinterland. Badestrände, Wanderrouten, Bergpanoramen und italienische Kultur begeistern Familien, Naturfreunde und Ruhesuchende das ganze Jahr über bei vergleichsweise mildem mediterranen Klima. Während die Hauptsaison zwischen März und Oktober Urlauber mit hochsommerlichen Temperaturen an die Badestrände zieht, eignen sich Frühjahr und Herbst ideal für Aktivurlaube. Neben klassischen Sehenswürdigkeiten wie der Haupt- und Hafenstadt Genua, der spektakulären Steilküste Cinque Terre, den Gebieten der »Blumenriviera« und der Halbinsel Portofino ist Ligurien über die Grenzen hinaus für sein Olivenöl und das berühmte »Pesto alla genovese« bekannt. Die Regionale Agentur für Tourismus "in Liguria" fördert und vermarktet seit 1998 das regionale touristische Angebot im In- und Ausland.
 
Weitere Informationen zu Ligurien gibt es unter www.turismoinliguria.it.

Redaktion: Frank Becker