I Got Rhythm
Mit seinen beiden besten Trio-Formationen ist der große Jazz-Pianist Oscar Peterson in den fünfziger Jahren angetreten, je eine Gershwin-Langspielplatte aufzunehmen: „George Gershwin Songbook“ (1959 für Verve mit Ray Brown am Kontrabaß und Ed Thigpen am Schlagzeug) und „Plays George Gershwin“ (1952 für Mercury mit Barney Kessel an der Gitarre und Ray Brown am Kontrabaß). Die populären Film- und Musical Titel, Standards und Ohrwürmer bis heute, waren bei Oscar Peterson gut aufgehoben, die Arrangements in beiden Fällen brillant. Beide Alben sind jetzt remastered zusammen auf einer CD des Labels Essential Jazz Classics zu haben. Der stilistische Vergleich zeigt einen bemerkenswerten Wandel in Petersons Spiel. Läßt er es 1952 noch auf höchstem Niveau temporeich swingen, ist sieben Jahre später das Tempo merklich gedämpft, Anschlag und Arrangement leichter und eleganter, wenn gleich auf ebenso hohem Niveau – Oscar Peterson hat seit jeher Maßstäbe gesetzt.Produzent war übrigens in beiden Fällen Norman Granz.
Der unmittelbare Vergleich ist reizvoll und anhand von sechs Titeln möglich: „A Foggy Day“, „Love Walked In“, „Oh Lady Be Good“, „I Was Doing All Night“, „It Ain´t Necessarily So“ und „The Man I Love“. Die nämlich wurden seinerzeit für beide Platten eingespielt. Besonders deutlich wird das bei „Love Walked In“, das schon vom Intro an völlig unterschiedlich angelegt ist, beinahe zwei verschiedene Stücke zu präsentieren scheint. Hingegen läßt die Grundstimmung von „A Foggy Day“ das Stück in beiden Versionen zu verzauberten Momenten werden. Ähnlich zurückhaltend geht Peterson mit „It Ain’t Necessarily So“ um. Fast atemlos zeigt sich die 1952er Aufnahme von „Strike Up The Band“. Wer Oscar Peterson und seine Besetzungen noch nicht kennt, bekommt hier ein prächtiges Muster an die Hand. Ray Brown, einer der Größten der Jazz-Geschichte am Kontrabaß zeigt sich als beständiger Sideman, Barney Kessel belegt 1952 seinen späteren Rang als gefragter Solo-Gitarrist und der kultivierte Schlagzeuger Ed Thigpen findet nach Zusammenarbeit mit u.a. John Coltrane, Bud Powell und Billy Taylor für lange Zeit seinen Platz im Oscar Peterson Trio.
Ein umfangreiches Booklet mit vielen Informationen, Fotos und Plattencovern begleitet die CD. Eine Empfehlung der Musenblätter.
Oscar Peterson Trio – „George Gershwin Songbook + Plays George Gershwin“
© + (P) 2015 Essential Jazz Classics
Oscar Peterson (p) - Ray Brown (b) - Barney Kessel (g) - Ed Thigpen (dr) Titel:
Oscar Peterson Plays The George Gershwin Songbook: 1. It Ain’t Necessarily So 2:50 2. The Man I Love 3:11 3. Love Walked In 2:51 4. I Was Doing All Right 2:52 5. A Foggy Day 2:57 6. Oh-Lady Be Good 3:04 7. Love Is Here To Stay 3:01 8. They All Laughed 2:33 9. Let’s Call The Whole Thing Off 2:22 10. Summertime 3:00 11. Nice Work If You Can Get It 2:09 12. Shall We Dance? 2:20
Oscar Peterson Plays George Gershwin: 13. The Man I Love 3:36 14. Fascinating Rhythm 3:02 15. It Ain’t Necessarily So 3:19 16. Somebody Loves Me 3:27 17. Strike Up The Band 3:19 18. I’ve Got A Crush On You 2:59 19. I Was Doing All Right 2:47 20. ‘S Wonderful 2:41 21. Oh-Lady Be Good 3:56 22. I Got Rhythm 3:21 23. A Foggy Day 3:42 24. Love Walked In 3:08 25. It Ain’t Necessarily So [Live] 5:40
Gesamtzeit: 1:18:20 Weitere Informationen: www.in-akustik.com
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