Kriegerische Auseinanderzeichnungen Der Holzbaum Verlag schreibt: „70 Jahre Frieden und dann dauernd dieser Krieg! 27 Zeichner haben die Patronen gefüllt, ihre Stifte entsichert und sind in den Kampf gegen das weiße Blatt gezogen. Denn es ist höchste Zeit, endlich sämtliche Fragen rund um das Thema „Krieg“ – immerhin die Lieblingsbeschäftigung des Menschen - zu beantworten:
Wer gewinnt eigentlich eine Tortenschlacht? Was passiert mit fahnenflüchtigen Zinnsoldaten? Stimmt es, dass das Friedenslicht aus den Nachrichten kommt? Was tun, wenn Cartoonisten durch Deadlines radikalisiert werden? Warum treffen Bomben immer genau die Bösen? Und wie sieht überhaupt ein künstlerisch wertvoller Terrorakt aus?“
Mal ehrlich: wenn überhaupt, gefällt uns Krieg so noch am besten. Nicht geschossen, nicht berührt. Mit Feder, Stift oder Pinsel gezeichnet, anstatt mit Granaten befeuert kommt er uns beherrschbar vor. Ist natürlich ein fataler Irrtum, wie uns von Ari Plikat, Alois Jesner, Bruno Haberzettl, Axel Bierwolf, Eggs Gildo, FEICKE, BONSKI, Daniel Jokesch, Johann Mayr, Karl-Heinz Brecheis, Dorthe Landschulz, Elisabeth Semrad, Harm Bengen, HUSE, Miriam Wurster, Oliver Ottitsch, Schilling & Blum, Stephan Rürup, Til Mette, BURKH, KRIKI, Leonard Riegel Mario Lars, Matrattel, Reiner Schwalme, Stefanie Grüssl und Teja Fischer mit „erbarmungslosen Bildern“ vorgeführt wird.
Krieg ist immer ein Verbrechen, habe ich von meinem Vater gelernt, der den Wahnsinn von 1939-1945 miterleben mußte. Krieg ist nur deshalb möglich, weil größenwahnsinnige Verbrecher, die die Stirn haben, sich als „Politiker“ zu bezeichnen, ihre Völker hinein hetzen. Krieg ist nur deshalb möglich, weil Waffenfabrikanten und Regierungen skrupellos das tödliche Werkzeug dafür liefern. Allerdings scheint die Fa. Heckler & Koch dabei ein raffiniertes Doppelspiel zu verfolgen, indem man von dort aus in alle Welt und vor allem an die Bundeswehr Waffen (G 36) liefert, mit denen man den „Feind“ gar nicht treffen kann. Das nenne ich ganz subtilen Widerstand.
Wir haben aus der Cartoon-Sammlung zu diesem brisanten Thema ein paar Bilder ausgewählt, die nicht den „Feind“ aber uns tief ins Herz trafen und die uns durch den fühlbaren Wahrheitsgehalt überzeugt haben. Nebenbei: ein klares Feindbild haben wir auch – liegt doch angesichts der Weltlage auf der Hand, ohne den Namen Putin, verdammt, jetzt habe ich´s doch gesagt, nennen zu müssen. Und: keine Sorgen, aufgebaut wird hinterher zum Wohle der Bauwirtschaft natürlich wieder.
Und noch ein Terminhinweis: Von 8. Mai bis 26. Oktober 2015 sind die Bilder aus dem Buch im Rahmen der Ausstellung KUNST & KRIEG in den Salzwelten Altaussee zu sehen. Alle Infos dazu unter http://tinyurl.com/pnrs3sg
Kriegerische Auseinanderzeichnungen – (Hrsg. Clemens Ettenauer, Matthias Hütter) © 2015 Holzbaum Verlag, 80 farbig illustrierte Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-902980-25-0
19,95 € Weitere Informationen: www.holzbaumverlag.at
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