Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





Holger Bergmann übernimmt künstlerische Leitung des Theaterfestivals „Favoriten“

Dortmund - Holger Bergmann ist neuer künstlerischer Leiter des Dortmunder Theaterfestivals „Favoriten“. Das gaben die Veranstalter - NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und Kulturbüro der Stadt Dortmund - bekannt. Bergmann war Gründungsmitglied und von 2002 bis 2014 Künstlerischer Leiter des Ringlokschuppens in Mülheim/Ruhr.
Für die Ruhrtriennale entwarf er zwischen 2002 und 2004 die Theaterreihe Raum.Pfad, für die Kulturhauptstadt RUHR.2010 kreierte er das Festivalformat MELEZ. Seit 2005 kuratiert und entwickelt Holger Bergmann Stadtraumprojekte, etwa die „54. Stadt“ in Koproduktion mit Urbane Künste Ruhr, für die er auch als Kurator tätig ist. Nach Angaben der Veranstalter ist „Favoriten“ das älteste Festival der Freien Szene in Deutschland. Die nächste Ausgabe findet 2016 in Dortmund statt.
 
Internet: www.nrw-lfdk.de
 
 
Werke von Milein Cosman in Düsseldorf zu sehen
 
Düsseldorf - Die Stadt Düsseldorf präsentiert seit dem 22. Mai im Rathaus der NRW-Landeshauptstadt eine Ausstellung mit Werken der bekannten Künstlerin Milein Cosman. Arbeiten der 1921 in Gotha geborenen und heute in Großbritannien lebenden Künstlerin sind unter anderem in so bedeutenden Museen wie dem British Museum oder der National Portrait Gallery in London. Die Düsseldorfer Schau präsentiert Gemälde, Zeichnungen und Grafiken. Milein Cosman verlebte einen Großteil ihrer Jugend in Düsseldorf, emigrierte wegen ihrer jüdischen Herkunft und der damit verbundenen Bedrohung durch die Nationalsozialisten und lebt seit 1945 in London. Den Kontakt zu ihrem Heimatland hat sie nie verloren, hieß es.
1949 erhielt sie den Auftrag, alle Mitglieder des ersten Deutschen Bundeskabinetts unter Konrad Adenauer zu porträtieren. Milein Cosman gelang es später, mit nur wenigen Strichen Größen wie Sir Peter Ustinov, Wilhelm Furtwängler und Josef Beuys zu zeichnen. Das Düsseldorfer Rathaus zeigt bis einschließlich 12. Juni Ausschnitte ihres Schaffens.
 
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten im Rathaus der Stadt Düsseldorf zu sehen.
 
 
Festival Flurstücke in Münster mit Tanz, Theater und Performance
 
Münster - Vom 18.  bis zum 21. Juni  verwandelt das Festival Flurstücke 015 die Stadt Münster zur Bühne für darstellende Kunst im urbanen Raum. Nach Angaben der Veranstalter sind 17 nationale und internationale Künstlergruppen mit ungewöhnlichen Performances beteiligt. Die Flurstücke vereinen Schauspiel, Choreografien, Konzerte und Projektionen unter freiem Himmel, hieß es. Das Festival entstand durch die Zusammenarbeit zwischen Theater Titanick, Theater im Pumpenhaus, Filmwerkstatt und Kunsthalle Münster. Nach dem großen Erfolg im Jahr 2011 holt das interdisziplinäre Festival Flurstücke 015  erneut  internationale Künstlerinnen und Künstler in die westfälische Metropole.
Zu sehen sind unter anderem das britische „Wired Aerial Theatre“, dessen Darsteller an einer senkrechten Wand spielen, Tänzerinnen und Tänzer des Tanztheaters Wuppertal-Pina Bausch sowie Arbeiten aus Frankreich von Cacahuète, Beau Geste und KompleXKapharnaüM. Olga Pona, eine der eindrucksvollsten russischen Choreografinnen, zeigt zudem in einer Uraufführung eine eigens für das Festival geschaffene Produktion. Das Theater Titanik begeht in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen und feiert dies mit der Produktion „Hochofensinfonie“.
 
Internet: www.flurstuecke.com  
Kontakt: Flurstücke-015 - Presse: Maike Lautenschütz - Tel: 0178-690 44 38
 
 
Mülheimer Kinder-Stücke-Preis 2015 für Carsten Brandau
 
Mülheim/Ruhr - Der diesjährige mit 10.000 Euro dotierte Mülheimer Kinder-Stücke-Preis geht an den Autor Carsten Brandau. Der Autor erhält den Preis für sein Stück „Dreier steht Kopf“, in der Inszenierung des Theaterhauses Ensemble in Frankfurt/Main. Brandau erzählt in „Dreier steht Kopf“, einem Stück für Zuschauer ab fünf Jahren, mittels der Zahlenfolge 1, 2, 3 von den Mechanismen festgefügter Ordnungen und dem Wunsch, diese zu durchbrechen. Die Auszeichnung wird in einer feierlichen Matinee für alle diesjährigen Mülheimer Preisträger am 28. Juni an Brandau übergeben.
Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, daß Brandau Sprache radikal und unerwartbar einsetze und sie in einer Weise zu Handlung werden lasse, die im Kindertheater noch nie dagewesen sei. Sein minimalistischer, formbewußter Text weise große performative Stärke auf und es gelänge ihm, anhand des konkreten Ringens seiner mit Einer, Zweier und Dreier bezeichneten Figuren um ihren Platz Kinder gleichermaßen wie Erwachsene anzusprechen und große Menschheitsfragen – nach der eigenen Identität, nach Chaos und Ordnung – aufzuwerfen.
Brandau erhält zusätzlich zum Mülheimer Preis einen vom NRW-Ministerium für Kultur gestifteten Werkauftrag für ein neues Kinderstück, das von einem nordrhein-westfälischen Kinder- und Jugendtheater uraufgeführt werden soll. Der Stückauftrag ist ebenfalls mit 10.000 Euro dotiert.


Michael Köhlmeier erhält am Montag den Düsseldorfer Literaturpreis 2015
 
Die Auszeichnung für den österreichischen Schriftsteller ist mit 20.000 Euro dotiert
 
Düsseldorf - Der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier ist am Montag mit dem diesjährigen, mit 20.000 Euro dotierten Düsseldorfer Literaturpreis ausgezeichnet worden. Der Preis richtet sich an Autorinnen und Autoren, deren deutschsprachige, literarische Werke formal oder inhaltlich auf andere Künste oder Medien verweisen und etwa Bezüge zur Darstellenden und Bildenden Kunst, zur Musik oder zum Film herstellen.
Der 1949 in Vorarlberg geborene Köhlmeier wird den von der Kunst- und Kulturstiftung der Sparkasse vergebenen Preis persönlich entgegen nehmen. Er arbeitet eit rund 30 Jahren als freier Schriftsteller und hat zuvor Germanistik, Mathematik und Philosophie studiert. Zu seinen Werken zählen unter anderem „Kalypso“, „Bevor Max kam“, “Abendland“ und „Idylle mit ertrinkendem Hund“.
 
 
Düsseldorfer Literaturtage 2015 starten am Montag
 
Das Motto der bis zum 21. Juni laufenden Veranstaltung ist das Heine-Zitat „Ein neues Lied, ein besseres Lied“
 
Düsseldorf - Mit dem Heinrich Heine-Zitat „Ein neues Lied, ein besseres Lied“ als Motto starten am kommenden Montag die diesjährigen Düsseldorfer Literaturtage. Die inzwischen fünfte Ausgabe ist bis zum 21. Juni terminiert. Geboten werden nach Veranstalterangaben Lesungen, Diskussionen und Ausstellungen. Zudem besteht vom 11. bis 14. Juni beim traditionellen Bücherbummel auf der Königsallee die Möglichkeit, an den Ständen der Buchhandlungen, Verlage und Kulturinstitutionen zu stöbern, in den Lesezelten Literatur live zu erleben und AutorInnen zu treffen.
Den Auftakt der Literaturtage bildet wie in jedem Jahr die Verleihung des mit 20.000 Euro dotierten Düsseldorfer Literaturpreises. Er geht in diesem Jahr an den österreichischen Autor Michael Köhlmeier. In der Reihe „Ortserkundungen“ präsentieren die Literaturtage Bücher in den passenden Kulissen. So liest etwa Kai Weyand am 10. Juni in einem Bestatterhaus aus seinem Roman „Applaus für Bronikowski“ und der Autor unterhält sich zudem mit den Inhabern des Bestatterhauses über den Umgang mit Tod und Sterben. Am Tag darauf ist Ulla Lenze mit ihrem neuen Buch „Die endlose Stadt“ im Hus der Architekten zu erleben, wo es dann um Megastädte und Stadtplanung geht.
Ausflüge in die weite Welt bieten auch die Veranstaltungen im Hofgarten: Die Lesungen der Reihe „Reisebilder“ führen in diesem Jahr mit Lucy Fricke und ihrem Buch „Takeshis Haus“ nach Japan (13. Juni) und mit Arnon Grünberg und dem „Mann, der nie krank war“, in den Irak (20. Juni). Zeitgeschichte, literarisch erzählt, wird auch an anderen Orten erzählt: Etwa im Gerhart-Hauptmann-Haus, wo Andrej Kurkow von der Revolution in der Ukraine berichtet (18. Juni) oder Ursula Ackrill nach Siebenbürgen in die Zeit des Zweiten Weltkrieges entführt (13. Juni). Schließlich macht sich dort auch die Literaturkritikerin Sigrid Löffler am 21. Juni in ihrem Vortrag über „Politik, Globalisierung und neue Weltliteratur“ Gedanken über den Stand der zeitgenössischen Literatur.
 
 
Schiffahrts-Museum in Düsseldorf nach einjähriger Renovierung wieder eröffnet
 
Düsseldorf - Nach einjähriger Umbauzeit ist am Wochenende das Schifffahrtsmuseum in Düsseldorf mit einem Tag der offenen Tür wieder eröffnet worden. Das Museum im Schloßturm im Herzen der Altstadt gilt als historisches Wahrzeichen der NRW-Landeshauptstadt. Der runde Turm, das einzig erhaltene Gebäude des ehemaligen Schlosses auf dem Burgplatz, wurde innen renoviert. Dabei wurde eine neue Sicherheitstechnik im untersten, tief unter der Erde liegenden Gewölbe eingebaut.
Mit seiner Ziegelkuppel aus der Mitte des 16. Jahrhunderts hat der Turm eine besondere Atmosphäre. Durch den Einbau einer neuen Galerie im dritten Obergeschoß wurde weiterer Platz gewonnen. Die Umbauarbeiten waren die Grundlage und die als Sonderanfertigungen komplett maßgeschneiderten neuen Vitrinen machten es möglich, daß auch große Modelle in der Neukonzeption ihren Platz finden.
Nach rund 40 Jahren kann so unter anderem das vier Meter lange Modell eines Holländerfloßes in voller Länge präsentiert werden. 45 Schiffsmodelle wurden vor ihrem Einzug ins Museum restauriert, insgesamt befinden sich rund 130 Schiffsmodelle im Museumsbesitz. Zeitgenössische Exponate stellen die Modelle in ihren historischen Kontext, die zum Teil aus den Beständen des Schiffahrts-Museums stammen oder Leihgaben Düsseldorfer Museen und auswärtiger Kulturinstitute sind.
Großzügig liehen auch das Kölnische Stadtmuseum, die „Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt AG“, das Deutsche Klingenmuseum Solingen und das Optische Museum in Jena, Objekte aus ihren Sammlungen aus. Als neues Vermittlungselement präsentiert das Schifffahrts-Museum Aktions-Stationen. Wichtige Techniken und Hintergründe lassen sich somit spielerisch und individuell erfahren. Dieses Angebot richtet sich nicht nur an die vielen jungen Besucher des Museums.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Düsseldorfer Schumann-Forschungsstelle mit Zwickauer Schumann-Preis ausgezeichnet
 
Düsseldorf/Zwickau - Die Robert-Schumann-Forschungsstelle Düsseldorf ist am Sonntag mit dem mit 10.000 Euro dotierten Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand am Geburtstag des 1810 in Zwickau geborenen Künstlers statt. Mit der Auszeichnung werden die besonderen Verdienste der 1986 gegründeten Institution um die Erforschung des Lebens und Schaffens von Robert und Clara Schumann gewürdigt. Die Düsseldorfer Forschungsstelle ist neben dem Robert-Schumann-Haus Zwickau die bedeutendste wissenschaftliche Einrichtung, die sich der Erforschung des Lebens und des kompositorischen Schaffens beider Künstler widmet. 
Der Schumann-Preis wird seit 1964 an „hervorragende Dirigenten, Instrumentalisten, Sänger, Klangkörper oder Institutionen des deutschen und internationalen Musiklebens“ verliehen, seit 2003 im Zweijahresrhythmus. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Annerose Schmidt, Jörg Demus, Dr. Gerd Nauhaus, das Abegg-Trio, Kurt Masur, Peter Schreier, Prof. Dr. Bernhard R. Appel, Nikolaus Harnoncourt, John Eliot Gardiner, Alfred Brendel, Juliane Banse, Daniel Barenboim und András Schiff. Zum Preis gehören neben der Gelsumme eine Bronzemedaille mit dem Schumannporträt von Gerhard Lichtenfeld und eine Urkunde.
 
 
Redaktion: Frank Becker