Unforgettable

Das Wuppertaler Uni-Konzert unter Christoph Spengler war das Kulturereignis zum Saisonschluß.

von Frank Becker

Foto © Frank Becker

Unforgettable
 
Das Wuppertaler Uni-Konzert unter Christoph Spengler
war das Kulturereignis zum Saisonschluß.
 
Wer geglaubt hätte, daß die am Mittwoch auch noch abends herrschenden 30° Celsius die Musikgemeinde vom Besuch des Konzerts zum Semesterende abgehalten hätte, sah sich erfreulich getäuscht. Bis auf den letzten „Armesünderplatz“ am Rand war das helle Schiff der Elberfelder Christuskirche besetzt. Uni-Orchester, Barock-Ensemble, Uni Chor und Ferienchor traten in großer Besetzung zu ihrem genreübergreifenden Konzert mit Musik aus Barock, Romantik, Musical, Film und Easy Listening an. Eine gelungene Mischung, bei der Klassik, Swing und Crooning perfekt harmonierten.
 
Den Auftakt machte sommerlich leicht ein Auszug von drei Sätzen aus Georg Philipp Telemanns spätbarocker „Musique de table“ (1733) mit dem Barock-Ensemble des Uni-Orchesters. Vier Violinen, zwei Violen, Fagott, Cello und zwei Blockflöten sowie Christoph Spengler am Klavier schufen elegant den Zauber höfischer Tafelmusik. Karen Wimmel (Sopran) und Anna Pollmann (Alt)  zeigten, daß Blockflöten durchaus in der Lage sind, den Platz der eigentlich in der Komposition vorgesehenen Querflöte einzunehmen.
Der Finalsatz „Allegro ma non troppo“ aus Antonín Dvořáks 8. Sinfonie, der „Englischen“, setzt zart an, um schließlich gewaltig zu enden. Das groß besetzte Uni-Orchester, das nach seinem letzten großen Konzert nur vier Wochen Probenzeit hatte, begeisterte das Publikum mit einer hinreißenden Interpretation, wie auch bei den übrigen Programmpunkten angefeuert von Christoph Spengler, dessen Dirigat heitere Energie
verströmte.


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Das galt auch und besonders für Monty Normans/John Barys „Themes from 007“, die das Orchester + Rhythmusgruppe von lyrisch (For Your Eyes Only) bis wuchtig (Live And Let Die) umsetzte. Der etwa 60 Köpfe umfassende Uni-Chor bot ein Medley aus dem Filmmusical „Grease“ und gemeinsam mit dem Orchester drei Balladen, bei denen Lara Kocherscheid sympathisch als Solistin in Stevie Wonders „Don´t You Worry `Bout A Thing“ hervortrat. Für weich swingende Intermezzi sorgte der Ferienchor: die Standards „All Of Me“, das in der Tat seit Nat King Cole unvergeßliche „Unforgettable“ von Irving Gordon und Harry Warrens „At Last“ schufen geschlossenen Auges die mal Illusion des Ray Conniff Chors, mal der Anita Kerr Singers. Das waren Perlen mit der Besonderheit, daß viele der Sänger und Sängerinnen zwischen den Gesangsauftritten zu ihren Instumenten eilten, um z.B. an
Cello, Flöte oder Oboe zu brillieren.

Zwei Zugaben mußten den bestens aufgelegten Ensembles aus Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitern der Universität Wuppertal gar nicht erst abgetrotzt werden, die kamen nach dem brausenden Applaus freiwillig – und nach 80 Minuten (keine Pause!) strömten glückliche Zuhörer und zufriedene Musiker hinaus in die Sommernacht. Eine kleine Bilderstrecke soll Ihnen Impressionen des Abends vermitteln.


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