IMFLUSS Lippe – Kultur- und Naturgeschichte einer Flußlandschaft

Eine Sonderausstellung in zwei Teilen: Lippstadt - Schloß Neuhaus

von Andreas Rehnolt/Red.

Die eingebrochene Almebrücke in Schloß Neuhaus, Foto: Kreisarchiv Paderborn

IMFLUSS Lippe – Kultur- und Naturgeschichte einer Flußlandschaft
Eine Sonderausstellung in zwei Teilen: Lippstadt - Schloß Neuhaus
24.07. - 04.10. 2015
 
Vor 50 Jahren, am 16. und 17. Juli 1965, kam es an der Lippe und in ihrem Einzugsgebiet zu der katastrophalen „Heinrichsflut“. Einige Menschen ertranken; es entstanden immense Sachschäden. Bis heute war dies die größte Hochwasserkatastrophe in der Region. Massive Niederschläge führten zu einem extremen Anschwellen der Wasserläufe, zu Dammbrüchen und zu Flutwellen von mehreren Metern Höhe. Dörfer und Städte entlang der Lippe und ihrer Nebenflüsse wurden überflutet.
 
Das Hochwasser von 1965 war kein einmaliger Vorfall, sondern steht in einer langen Reihe von gefährlichen Ereignissen. Trotzdem haben die Menschen von jeher die Nähe des Flußes gesucht. Die Sonderausstellung beleuchtet die vielfältige Kultur- und Naturgeschichte der Lippe unter siedlungsgeschichtlichen, wirtschaftshistorischen und naturkundlichen Aspekten.
Die Flußlandschaft der Lippe ist in der Eiszeit entstanden und zog bereits vor 80.000 Jahren Tiere wie Mammut oder Wollhaarnashorn an, und auch den Urmenschen (Neandertaler).
Für die Römer bildete die „Lupia“ zur Zeit des Kaisers Augustus den wichtigsten Versorgungsweg bei der Eroberung Germaniens. Bis ins 19. Jahrhunderts war die Lippe eine stark befahrene Wasserstraße. Waren wurden Flußauf- und abwärts bis Neuhaus transportiert.


Vedute aus: Dietrich von Fürstenberg, Kupferstich von Anton Eisenhoit, 1592, mit der Ansicht des Schlosses, Garten und
Nebengebäuden aus nördlicher Sicht. Am linken Bildrand ist die Brücke über die Lippe und dem Weg in Richtung Hövelhof
zu erkennen. Ein Fuhrwerk steht vor dem Ladekran des „Neuhäuser Hafens“.

Für viele Städte und Orte stellte die Lippe den entscheidenden Standortfaktor dar. Frühe Kunstwerke mit Lippemotiven stammen aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Bis heute setzen sich Künstler mit dem Fluß auseinander.
Aktuell werden an der Lippe umfangreiche Projekte des Natur- und Umweltschutzes realisiert, z. B. die Renaturierung der Flußauen. Diese dienen auch dem Hochwasserschutz, der in den vergangenen Jahrzehnten sehr effektiv weiterentwickelt wurde.
Erleben Sie die Lippe in der Sonderausstellung aus den verschiedensten Perspektiven. Die vielen Facetten des Flußes hatten und haben zur Folge, daß die Beziehung zum Leben der Menschen sich ständig wandelt, sie ist permanent IMFLUß.

Die Sonderausstellung besteht aus zwei Teilen:
Städtische Galerie im Rathaus Lippstadt
03. 07. - 23. 08. 2015
Lange Straße 14, 59555 Lippstadt, Tel. 02941/980279
Buchung von Führungen unter 02941/980260,
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr-So: 10 - 18 Uhr; Do: 10 - 19 Uhr Eintritt frei
und
Museum im Marstall Schloß Neuhaus
24.07. - 04.10.2015
Im Schloßpark 9, 33104 Paderborn, Tel. 05251/881052
Öffnungszeiten: Di - So 10 - 18 Uhr
Eintritt 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro,
Kinder unter 12 Jahren und Schulklassen Eintritt frei.
Der Eintritt für Mitglieder des Förderkreises ist frei.
 
Zur Sonderausstellung erscheint ein Begleitbuch mit Beiträgen zahlreicher Autoren und vielen Fotos zum Preis von 14,80 Euro. 

Weitere Informationen: www.paderborn.de