Die Spielzeit 2015/16 im Remscheider Teo Otto Theater (1)

Vorgestellt

von Christian Henkelmann

Dr. Christian Henkelmann
Foto © Nico Hertgen
Die Spielzeit 2015/16 im Remscheider Teo Otto Theater (1)

In einer fünfteiligen Serie stellt Ihnen Remscheids Kulturdzernent
Dr. Christian Henkelmann in dieser Woche in den Musenblättern
das kommende Programm des Remscheider Teo Otto Theaters vor.


Verehrtes Publikum!
 
Das Teo Otto Theater mußte die Eintrittspreise in der vergangenen Saison um 10 Prozent erhöhen, aber Sie haben uns die Treue gehalten! Für das Team des Teo Otto Theaters bedanke ich mich sehr herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen! Sie tun dies im Wissen, daß die städtischen Theaterpreise in Remscheid immer noch günstiger sind als woanders. Sie halten uns die Treue, weil wir dankbare Reaktionen erhalten, daß wir Ihnen ein vielfältiges Programm anbieten, das es anderenorts so nicht gibt. Und Sie sind gerne Gast in unserem Haus, weil es eines der schönsten Theater ist in Deutschland, wenn nicht gar im deutschsprachigen Raum, wie uns Ballettcompagnien aus aller Welt, Musikstars wie Götz Alsmann, aber auch Weltstars wie Senta Berger (wieder in Remscheid am 13.11.16!), Mathieu Carrière (in Remscheid am 27.10.15) oder Christine Kaufmann (06.05.16) immer wieder bestätigen. Katharina Thalbach bekannte tief beeindruckt: „Ich liebe dieses Theater!“
 
Daß der Zuspruch zu unserem Theaterprogramm auch bundesweit zunimmt, ist zu merken am gesteigerten Kartenverkauf im Internet. Dennoch sehen wir uns leider gezwungen, die Eintrittspreise für Veranstaltungen mit den Bergischen Symphonikern um rund 20 Prozent anzuheben. Diese 20 Prozent kommen jedoch unmittelbar der Orchester GmbH zugute, damit diese ihr Defizit aufgrund der unerwartet hohen Tarifsteigerungen besser abdecken kann. Bleiben Sie unserem Orchester und Ihrem Teo Otto Theater weiter gewogen, denn wir haben auch für 2015/2016 ein attraktives Programm für Sie zusammengestellt!


Gilla Cremer in „Die Kommandeuse“ - Foto: Theater Unikate
 
Der frühere Bürger-Bundespräsident Gustav Heinemann (1899-1976) sagte über das Theater, es sei „ein unverzichtbarer Teil des historischen Gewissens eines Volkes“. Betrachtet man Goethe, Shakespeare, Molière oder auch Cervantes, halte ich dies für durchaus zutreffend. Deshalb beginnt die theatrale Spielzeit 2015/2016 am 1. September 2015 auf den Tag genau 76 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs (deutscher Überfall auf Polen am 01.09.1939) und 70 Jahre nach dessen Ende (mit der Kapitulation Japans am 02.09.1945) mit einem psychogrammatischen Schauspiel über die ebenso feminine wie brutale „Hexe von Buchenwald“, welche von Gilla Cremer als so genannte „Kommandeuse“ (Frau des Lagerkommandanten) des Konzentrationslagers Buchenwald schauspielerisch brillant wie bedrükkend ins Gedächtnis gerufen und vor Augen geführt wird. Das Thema Zweiter Weltkrieg wird uns mit Top-Schauspielern eindringlich, aber auch unterhaltsam im weiteren Sprechtheaterprogramm 2015/16 begleiten: am 2. Februar 2016 mit dem erfolgreichsten Stück im Theater der deutschen Nachkriegszeit, nämlich „Des Teufels General“ mit Gerd Silberbauer in der Hauptrolle – verfilmt mit dem unvergessenen deutschen Weltstar Curd Jürgens –, und am 10. April 2016 „Das Boot“ als Theaterfassung der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lothar-Günther Buchheim unter der Regie von Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1981. Der mit 6 Oscars ausgezeichnete Film spielt im Zweiten Weltkrieg im November und Dezember des Jahres 1941 und schildert die Erlebnisse der Besatzung eines deutschen U-Bootes auf Feindfahrt während des U-Boot-Krieges der Atlantikschlacht. Die Hauptrolle in unserem Theaterstück spielt Hardy Krüger junior.

 
 
Leichtere Kost bietet der französische Komödienhit „Unsere Frauen“ (am 27.10.15 im Teo Otto Theater), ein Bühnenkracher mit Mathieu Carrière in einer Inszenierung der Hamburger Kammerspiele mit Riesenapplaus nach erheiternden 90 Spielminuten. Roberto Ciullis Theater an der Ruhr wirft (am 21.11.15) als „komisch-musikalisches Unternehmen“ mit dem Stück „Clowns 2 ½“ einen spielerischwitzigen Blick aufs Altwerden. Das Altonaer Theater zeigt im Dezember (11.12.15) den Vorweihnachtsklassiker „Feuerzangenbowle“ nach dem Roman von Heinrich Spoerl. Eine Inszenierung, die der berühmten Verfilmung aus dem Jahr 1944 mit Heinz Rühmann in der Rolle des jungen ‚Schöler Pfeiffer mit drei f‘ in nichts nachsteht. Auch hier: stehender Applaus.

 
Baldriaaan...! (Die Feuerzangenbowle) - Foto © relgmedia Guenter B. Koegler

„Theater vom Feinsten“ (WAZ) gibt es auch von Esther Vilar, die Anfang der 70er Jahre mit ihrem Bestseller „Der dressierte Mann“ als provokante Vertreterin unbequemer Thesen über die Geschlechterrollen Bekanntheit erlangte und sich als geistreiche Dramatikerin der Liebesgeschichte von „Mr. & Mrs. Nobel“ erweist. Die deutsche Tourneepremiere mit u.a. dem TV-Star Michael Roll findet am 17. Januar 2016 im Remscheider Teo Otto Theater statt. Um eine Dreiecksgeschichte geht es auch (am 06. Mai 2016) in dem 1914 von Karl Schönherr verfassten Drama „Der Weibsteufel“ mit Christine Kaufmann in der Hauptrolle. Die in den Alpen handelnde spannende Schmugglergeschichte zählt zu den meistgespielten Theaterstücken im süddeutschen Raum. Georgien ist Ort der Haupthandlung in dem von Bertolt Brecht 1944 im amerikanischen Exil geschriebenen Stück „Der Kaukasische Kreidekreis“ (21.02.16) Hier geht es um den Streit des Küchenmädchens Grusche und der Gouverneurswitwe Natella Abaschwili um den zweijährigen Michel. Der Richter Azdak wendet die Kreidekreisprobe an und entscheidet schließlich für die soziale und gegen die leibliche Mutterschaft.


Mr. & Mrs. Nobel (v.l.: Christiane Hammacher, Michael Roll, Anne Stegmann, Katharina Haindl)
Foto © Hilda Lobinger 


Lesen Sie morgen und an den folgenden Tagen die weiteren Teile dieser informativen Spielzeitpräsentation

Redaktion: Frank Becker