Filmstiftung NRW mit sieben Filmen im Wettbewerb

Max Ophüls Preis in Saarbrücken vom 14.-20.1.2008

von Tanja Güß

Die glorreichen Sieben in Saarbrücken  

Filmstiftung NRW mit sieben Filmen im Wettbewerb des Filmfestivals Max Ophüls Preis (14.-20.1.2008)

Auch in diesem Jahr präsentiert die 29. Ausgabe des Filmfestivals Max Ophüls Preis, das vom 14. bis 20. Januar in Saarbrücken stattfindet, innovative Produktionen junger Regisseure. Insgesamt sieben von der Filmstiftung NRW geförderte Spiel- und Dokumentarfilme wurden in den Langfilm-Wettbewerb um den mit 18.000 Euro dotier­ten Max Ophüls Preis eingeladen; außerdem werden ein Film in der Reihe „Spektrum“ sowie ein geförderter Kurzfilm gezeigt.

„Selbstgespräche“ lautet der Titel des Debütfilms von André Erkau, der für „37 ohne Zwiebeln“ bereits 2006 den Max Ophüls Preis für den besten Kurzfilm erhielt. Der erste Langfilm des Absolventen der Kölner Kunsthochschule für Medien (KHM) ist eine Tragikomödie über Sprachlosigkeit im Callcenter, in der pausenlos geredet wird. In Szene gesetzt wurde die Produktion der Kölner Geißendörfer Film- und Fernseh­produktion und des ZDF im Sommer 2007 in Köln.

Auch Nana Neul ist Absolventin der KHM, und auch für sie ist „Mein Freund aus Faro“ der Debütfilm. Produziert wurde die Coming-of-Age Geschichte, die im Müns­terland gedreht wurde, von der Kölner Wüste Film West und dem WDR. Im Zentrum der Geschichte steht die 22-jährige Mel. Um die Fragerei ihrer Familie, ob sie denn nicht endlich einen Freund habe, zu beenden, bietet sie ihrem neuen Kollegen Geld an, damit er sich als ihr Geliebter ausgibt und schlüpft selbst in die Rolle eines Portugiesen.

In „Up! Up! To the Sky“ erzählt Drehbuchautor und Schauspieler Hardi Sturm eine Tragikomödie über einen jungen Mann, der glaubt, ein Außerirdischer zu sein. Für die Hauptrollen konnte Sturm, der am Autorenprogramm der ifs internationale film­schule köln teilnahm, Anneke Kim Sarnau, Max Riemelt, Katja Riemann und Armin Rohde gewinnen. Gedreht wurde der Kinofilm der schneider & groos film­produktion und des NDR u. a. in Wuppertal.

Ebenfalls in Wuppertal drehte Athanasios Karanikolas seinen Film „Elli Makra – 42277 Wuppertal“. Der in Thessaloniki geborene Regisseur erzählt darin die Geschichte einer griechischen Immigrantin, die seit Jahrzehnten in Deutschland lebt und plötzlich arbeitslos wird. Realisiert wurde der Debütfilm von der Kölner unafilm und dem ZDF.

Der Film „Die Tränen meiner Mutter“ des in Peru geborenen Regisseurs Alejandro Cardenas Amelio handelt von einem Jungen, der mit seinen Eltern vor der argentini­schen Militärjunta nach Deutschland flüchtet. Gedreht wurde die Koproduktion der Kölner Filmworker mit Creado Film, der Nicolas Grupe Filmproduktion, Backup Media und dem ZDF u. a. in Köln.

2003 machte Sylke Enders mit ihrem Debütfilm „Kroko“ auf sich aufmerksam. In ihrem neuen Film „Mondkalb“ spielt Juliane Köhler eine junge Frau, die sich immer mehr aus dem Leben zurückzieht. Produziert wurde der Kinofilm, der am 31. Januar in den deutschen Filmtheatern startet, von der Berliner Beaglefilms.

In ihrem Dokumentarfilm „Zuletzt befreit mich doch der Tod“ schließlich zeichnet Regisseurin Beate Middeke das Leben einer jungen Frau nach, die sich das Leben ge­nommen hat. Der Film der Absolventin der FH Dortmund wurde von Camerada Film produziert.


Neben den sieben Wettbewerbsbeiträgen sind in Saarbrücken im Kurzfilm-Wettbewerb außerdem „Beento“ der ifs-Studentin Nancy Mac Granaky-Quaye sowie im Spektrum „Nichts geht mehr“ von Florian Mischa Böder (Buch: Florian Mischa Böder und Alexander Pellucci, Produktion: aquafilm und ZDF) zu sehen.