Abgewetzt

von Zepp Oberpichler

Foto © Jürgen Kassel

Abgewetzt
 
Das Leben hat mich abgewetzt
in endlos lahmen Stunden.
Die Haut nur noch ein Narbenhemd,
das Herz ist voller Schrunden.
 
Die Beine tragen nicht mehr weit,
taugen nicht zum Sprunge.
Vergessen alle Heiterkeit,
bleischwer liegt nun die Zunge.
 
Das Sonnenlicht erhellt nicht mehr,
mir friert’s bis auf die Knochen.
Des Tags fällt mir das Atmen schwer,
des Nachts auch noch das Hoffen.
 
Und wenn ich heute gehen müsst,
ich weinte keine Träne,
ich träte vor den Schöpfer hin
und zeigte ihm die Zähne.
 

 Aus: Jürgen Kassel & Zepp Oberpichler – „Heartzland“
Weitere Informationen:  www.vonneruhr.de