Fall to nothing in a joy
Das Fidget Feet Aerial Dance Theatre &
das Hawk´s Well Theatre mit
„The Second Coming“
The Land of Faery,
Where nobody gets old and godly and grave, Where nobody gets old and crafty and wise, Where nobody gets old and bitter of tongue. (W.B. Yeats)
Regie: Mikel Murfi – Choreographie: Chantal McCormick / Ensemble – Musik: Michael Rooney – Licht: Nick McCall – Kostüme: Abby Grewcock – Seiltechnik: Lee Clayden, Bryan Donaldson, Maurycy Kowalski, Alex Poulter - Fotos: Jym Daly, Yvonne Ryan
Besetzung: Sianna Bruce, Lee Clayden, Ciaran Conolly, Kathryn Cooley, Maire Dee, Keira Martin, Ashlene McFadden, Corrin Thomas
Sprecher: Corrin Thomas Musiker: Brid Harper (Fiddle) – John Kelly (Flöten) – John Joe Kelly (Trommel) – Laoise Kelly (Harfe)
Der irische Dichter William Butler Yeats, dessen 150. Geburtstag in diesem Jahr mit viel Enthusiasmus in seiner Heimat gefeiert wurde, gab dem Tanzprojekt „Fidget Feet“ mit seinem Gedicht „The Second Coming“ wichtige Impulse. „Die von W. B. Yeats entwickelte Theorie der sich spiralisch verengenden und erweiternden Wirbel (‚gyres’) findet ihre sinnbildliche Entsprechung in der für den Aerial Dance entworfenen Trapez-Spirale“, heißt es dazu in einem Text des Theaters. In einem unerhört sinnlichen Miteinander verschmelzen Musik und Tanz, Poesie und Mystik, Artistik und raffinierte Projektion zu einer hinreißenden, künstlerische Abgrenzungen überschreitenden Collage.
Die grandios choreographierte Aufführung des Fidget Feet Aerial Dance Theatre & das Hawk´s Well Theatre läßt alle diese Elemente zu einer ästhetischen Einheit zusammenfließen, die Auge, Ohr und Sentiment gefangen nimmt. Die Zuschauer im gut besuchten Remscheider Teo Otto Theater wurden am Dienstagabend zu Zeugen der Macht des Tanzes und des Wortes, erlebten mit, wie die Füße, kaum in Tanzschuhe gekleidet, die Regie über die Körper übernehmen. Fast schwerelos wirkten der wirbelnde irische Tanz und Steptanz auf dem Boden, bei dem Ashlene
Man mußte die in englischer Sprache vorgetragenen Texte von W.B. Yeats nicht unbedingt Wort für Wort verstehen, der akzentuierte Vortrag durch den Schauspieler Corrin Thomas in Yeats´ Gestalt genügte, um von der Dichtung gefangen genommen zu werden. Es genügte, sich in die Sprachmelodie fallen zu lassen, währen das Auge sich ausruhte, um auf den nächsten tänzerischen Wirbel vorbereitet zu sein. Wer die Texte verstand, hatte doppelten Genuß. Es muß vielen Menschen wie mir gegangen sein, als sich die 80-minütige Inszenierung wie nach einem schönen Traum in sanftem Erwachen auflöste und ein Glücksgefühl zurückließ – der jubelnde Applaus war deutlicher Ausdruck dafür.
Shall we remember that nothing is beautiful
until it is lost…
(W.B. Yeats)
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