Brauchen wir Kunst?
Das Bananenblatt hakt nach. Das neue „Bananenblatt“ aus dem Verlag Komische Künste macht diese Frage zu seinem aktuellen Anliegen. Oliver Ottitsch hat die treffliche Titelseite gestaltet und weckt damit Erinnerungen an die fleißigen Museums-Putzfrauen, die einst im Rheinland ein sogenanntes Kunstwerk von Joseph Beuys so gründlich gereinigt haben, daß es die öffentlichen Kassen seinerzeit 80.000,- Mark gekostet hat. Mal ehrlich, die Mädels hatten Recht: das konnte wirklich weg. Aber…
Cartoons von Elisabeth Semrad, Ari Plikat, Dorthe Landschulz, Mock, Matrattel, Andreas Prüstel, Martin Zak, Daniel Jokisch u.a.m. greifen mit David Stockenreiter die Frage „Kunst oder Knust?“ und auch außerhalb der Kunst weitere ernstzunehmende Komplexe sachkundig auf. Simone Göls behandelt sensibel das Thema Neo-Landart, während wir dank Matrattel Edvard Munch ein wenig mehr Sympathie entgegenbringen können.
Es ist auch allerlei grober Unfug drin, sowie Szene-Notizen und nicht ernst zu nehmende Nachrichten und sehr, sehr viel Werbung. Ein Porträt der niedlichen Cartoonistin Elisabeth Semrad, deren Cartoons überhaupt nicht niedlich sind, rundet das 32 Seiten schmale Heftchen. Um 3,99 € ist das „Bananenblatt“ an einschlägigen Kiosken zu erhalten.
Wo nicht, kann man es auch beim Verlag bestellen bzw. abonnieren: www.bananenblatt.org |