Durcheinander-Nutzungen

von Erwin Grosche

Foto © Harald Morsch
Durcheinander-Nutzungen
 
Warum nicht die laute Musik aus der Nachbarwohnung für seine eigene Party nutzen? Ich werde auch satt, wenn mein Nachbar Fisch kocht. Ich habe mal Musik gelauscht, die war ganz leise im Hintergrund zu vernehmen. Man dachte zuerst, sie käme aus der Ferne, dabei schämte sie sich nur und träumte von einer goldenen Schallplatte. Wenn ich mal wirklich Stille haben will, dann lege ich in meinen Player eine Heavy Metall CD ein und drehe den Lautstärkeregler auf Null. Das, was dann nicht zu hören ist, kann man als Stille wahrnehmen. Mein Nachbar hört schon zum Frühstück die kleine Nachtmusik. Ich habe mal die vier Jahreszeiten in Wetter unbezogener Reihenfolge gehört. Das war Jacke wie Hose, als ich könnte mir auch Vivaldis Winter als vorgezogenen Frühling vorstellen. In Zeiten von Erderwärmung und Co. muß man Vivaldis Jahreszeiten umstellen. Mein Sonntag ist mein Montag, da ich sonntags arbeiten muß.


Erwin Grosche