Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Mischa Kuball nimmt den Deutschen Lichtkunstpreis am 17. Januar in Celle entgegen
 
Celle/Düsseldorf - Der Düsseldorfer Künstler Mischa Kuball nimmt den mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Lichtkunstpreis am 17. Januar in Celle entgegen. Wie eine Sprecherin des Kunstmuseums Celle mitteilte, wird der 1959 in der NRW-Landeshauptstadt geborene und international agierende Kuball „für seinen herausragenden Umgang mit Licht als Medium der öffentlichen (Inter-)Aktion“ ausgezeichnet.
Der Preis wird alle zwei Jahre von der Robert Simon Kunststiftung vergeben und im Kunstmuseum Celle verliehen. Die Laudatio auf Mischa Kuball, der seit 2007 Professor an der Kunsthochschule für Medien in Köln sowie assoziierter Professor für Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung/ZKM in Karlsruhe ist, wird der Kunsthistoriker Michael Schwarz aus Braunschweig halten, so die Sprecherin des Museums weiter. Erster Preisträger war vor zwei Jahren der international renommierte Lichtkünstler und Zero-Mitbegründer Otto Piene, der inzwischen verstorben ist.
Zu Kuballs bekanntesten Werken zählt die Arbeit „Refraction House“, bei der er die Synagoge Stommeln am Niederrhein acht Wochen lang mit intensivem Licht flutete. Die Installation „Urban Context“ zeichnete mit Scheinwerfern den Grundriß eines ehemaligen Führerbunkers in Lüneburg nach.
 
 
 
Rund 96.000 Besucher bei Tim-Burton-Ausstellung im Max Ernst Museum in Brühl
 
Brühl - Rund 96.000 Besucher haben die am 3. Januar zu Ende gegangene Ausstelllung „The World of Tim Burton“ im Max Ernst Museum in Brühl gesehen. „Das ist die publikumsreichste Ausstellung seit Eröffnung des Museums. Ein sensationeller Erfolg“, erklärte Museumsdirektor Achim Sommer. Nach den Stationen in New York, Paris, Prag, Tokio, Osaka und Brühl wird die Ausstellung mit Werken in São Paulo und Shanghai gezeigt. Das Museum in Brühl zeigte erstmals in Deutschland eine Schau zur Arbeit des amerikanischen Filmregisseurs, Produzenten, Künstlers, Fotografen und Autors.
Burton wurde unter anderem bekannt durch seine Filme „Beetlejuice“, „Edward mit den Scherenhänden“ und “Alice im Wunderland“. Die Schau präsentierte über 400 Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Filme, Storyboards, persönliche Dokumente und andere Exponate, die einen Einblick in den künstlerischen Prozess der Ideenfindung und in die bizarren Vorstellungswelten dieses multimedial veranlagten Künstlers gaben.
87 Prozent der Besucherinnen und Besucher reisten aus der ganzen Bundesrepublik nach Brühl, um die Ausstellung zu sehen, wobei die meisten aus Nordrhein-Westfalen stammten. 13 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland, viele aus Ländern der Europäischen Union, aber ebenfalls aus den USA, Russland und sogar Asien. Daß die Fangemeinde von Tim Burton jung ist, läßt sich auch an dem Alter der Ausstellungsgäste ablesen: 52 Prozent der Besucher waren unter 30 Jahren, davon 28 Prozent unter 19 Jahren.
 
 
 
62. Internationale Kurzfilmtage mit Lateinamerika-Themen als Schwerpukt

Oberhausen - Die diesjährigen Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen widmen ihr Themenprogramm vom 5. bis 10. Mai innovativen Filmen aus Lateinamerika. Unter dem Titel „El pueblo – Auf der Suche nach dem neuen Lateinamerika“ zeigt das renommierte Festival insgesamt rund 50 Arbeiten aus knapp 15 Ländern, darunter Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Mexiko, Paraguay, Peru und Puerto Rico, hieß es jetzt in einer Mitteilung.
Thematisch befassen sich die Filme unter anderem mit Migration und Identität, Stadträumen, Begegnungen mit indigenen Gemeinschaften sowie Konflikten und Protesten. Kuratiert wird das Themenprogramm in diesem Jahr vom Filmwissenschaftler Federico Windhausen aus Buenos Aires.
 
 
 
Industriemuseum Solingen zeigt Experimentier-Ausstellung
 
Solingen - Das Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs des Landschaftsverbandes Rheinland in Solingen zeigt seit Freitag unter dem Titel „Ist das möglich?“ eine Experimentier-Ausstellung für Kinder, Jugendliche und Familien. Balancieren über eine Slackline, Gewichtheben mit einer riesigen Hantel oder das Testen eines strahlengeschützten Portemonnaies sind nur drei Aktivitäten die die interaktive Sonderausstellung bietet. Die bis zum 23. August geplante Schau richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche sowie Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I. Sie stellt auf  spielerische Weise verblüffende Eigenschaften ganz alltäglicher, aber auch moderner Hightech-Materialien vor.
Im Mittelpunkt stehen sowohl jüngste Innovationen der Materialwissenschaft als auch schon länger genutzte Phänomene, bei denen man sich fragt, ob das wirklich möglich ist. Dies erforschen die Besucher an Mitmachstationen experimentell-interaktiv selbst. Mit skurrilen Geschichten rund um Rekorde und historischen Anekdoten werden die Experimente jeweils in einen größeren Kontext eingebettet.
Das an den Themenmodulen erworbene Wissen wird danach in einem großen Abschlußquiz getestet. Im Charakter einer TV-Show nehmen die Gäste an dem interaktiven Quiz teil – mit Buzzern, Showmaster und allem drum und dran.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Gesenkschmiede Hendrichs - Merscheider Straße 289-297 - 42699 Solingen
 
 
Ausstellung mit Kunstobjekten zum Thema Aberglaube in Siegburg
 
Siegburg - „Aber-Glaube“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Stadtmuseum Siegburg zu sehen ist. Die bis zum 3. April geplante Schau zeigt nach Museumsangaben Objekte und Installationen der zeitgenössischen Künstlerinnen Ines Braun und Iris Stephan. Beide stellen mit ihren Kunstobjekten zum weiten Feld des Aberglaubens einen außergewöhnlichen Bezug zur Stadtgeschichte Siegburgs sowie zu den Räumlichkeiten des Museums her, in dessen Kellergewölben im Mittelalter auch vermeintliche Hexen auf ihre Prozesse gewartet haben sollen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Frage, ob es Glaube oder aber Aberglaube ist. Die Exponate der Schau beschäftigen sich sowohl mit Alchemie, Fabelwesen und Reliquien, als auch mit Totenritualen, Orakeln und der Magie. Zusätzlich bieten eine Künstlerwerkstatt, Vorträge, Führungen sowie ein Filmtag Besuchern die Möglichkeit, sich dem Thema kreativ und aus anderen Perspektiven zu nähern. So gibt es etwa am 16. Februar einen Vortrag zum Thema „Aberglaube im Alltag. Woher er kommt und weshalb er nicht geht.“
Aus Anlaß der Aber-Glaube-Ausstellung möchte das Stadtmuseum zudem eine kleine Begleit-Schau unter Beteiligung der Bürger. Dazu rief die Museumsleiterin Gundula Caspary am Donnerstag die Bürger auf, ihren Fetisch, ihren Glücksbringer oder ihr Maskottchen zusammen mit der dazugehörigen Geschichte zur Verfügung zu stellen. Sollte der Gegenstand selbst nicht abkömmlich sein, könne auch ein Foto des Talismans eingereicht werden. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Jeden 1. Sonntag im Monat ist der Eintritt kostenlos.
Kontakt: Stadtmuseum Siegburg - Markt 46 - 53721 Siegburg (Für Navi-Geräte: Annostraße 5) - Tel: 02241 - 1027410 
 
 
Bundeskunsthalle Bonn zeigt Ausstellung mit Werken der Künstlerin Isa Genzken
 
Auch das Stedelijk Museum im niederländischen Amsterdam würdigt derzeit die Künstlerin mit einer Schau
 
Bonn - Unter dem Titel „Modelle für Außenprojekte“ zeigt die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Arbeiten der Künstlerin Isa Genzken. Zu sehen sind in der  bis zum 17. April geplanten Schau insgesamt 35 Modelle realisierter und nicht realisierter Außenprojekte der 1948 geborenen Künstlerin. Einige der Exponate waren auf der vergangenen Biennale in Venedig zu sehen. Die Bonner Präsentation vervollständigt nach Angaben der Aussteller dieses ungewöhnliche Konvolut im Gesamtwerk um Hintergrundinformationen zu den einzelnen Projekten.
Diese neuen Arbeiten ermöglichen exemplarisch ein Verständnis für die bildnerischen oder bildhauerischen Strategien der dreimaligen Documenta-Teilnehmerin. Als Modelle einer urbanen Realität seien sie „Reflexionen über räumliche Kontexte“, hieß es vor dem Start der Ausstellung weiter. Die 1948 geborene Genzken zählt zu den bedeutendsten und vielschichtigsten Künstlerinnen Deutschlands. Kunsthistorisch lassen sich ihre Arbeiten mit dem Minimalismus, der Konzeptkunst, der Pop Art und dem Readymade in Verbindung bringen – neu justiert in der Gegenwart. 
Genzken hat an der Kunstakademie Düsseldorf beim aktuell teuersten Künstler der Welt studiert. Elf Jahre lang war sie mit ihm auch verheiratet. Sie schafft Skulpturen, Fotografien, Plastiken, Malereien und Künstlerbücher. Das Stedelijk Museum in Amsterdam zeigt derzeit ebenfalls eine neue Ausstellung zum Werk von Genzken. Der Titel der noch bis zum 6. März laufenden Schau dort ist: „Mach Dich hübsch!“. Zu sehen sind dort unter anderem zu Gruppen arrangierte Schaufensterpuppen, ausrangierte und angemalte Kleidungsstücke oder eine serielle Arbeit von Nofretete-Büsten.
 
Die Ausstellung in Bonn ist dienstags und mittwochs von 10 bis 21 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
Kontakt: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland - Friedrich-Ebert-Allee 4 - 53113 Bonn - Tel.: 0228-9171-0
 
 
Ausstellung zum internationalen Naturfotowettbewerb „Glanzlichter“ in Paderborn
 
Paderborn - Das Naturkundemuseum im Marstall in Paderborn-Schloß Neuhaus zeigt eine Ausstellung mit prämierten Bildern des internationalen Naturfotowettbewerbs „Glanzlichter“ aus dem Jahr 2015. Die Schau ist bis zum 28. März geplant. Zu sehen sind Aufnahmen der Wettbewerbskategorien „Prächtige Wildnis“, „Die Schönheit der Pflanzen“, „Natur als Kunst“, „Künstler auf Flügeln“, „Die Welt der Säugetiere“, „Vielfältigkeit aller anderen Tiere“ und “Flusslandschaften in der Welt“.
Zudem sind Fotos aus den Kategorien „Die großen fünf“, „Jugend-Preis“ und „fritz pölking-award“ ausgestellt. Schon seit dem Jahr 2003 werden die jeweils aktuellen Siegerfotos des „Glanzlichter“-Wettbewerbs in Paderborn gezeigt. Die Jury des Wettbewerbs hatte im vergangenen Jahr insgesamt 21.790 Aufnahmen von 1.166 Fotografen aus 35 Ländern zu sichten. Die Schau präsentiert nun 87 „grandiose Naturaufnahmen auf höchstem Niveau“, hieß vor dem Start. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Naturkundemuseum im Marstall - Im Schloßpark 9 - 33104 Paderborn-Schloß Neuhaus - Tel: 05251-88-1052
 
 
Museum Folkwang in Essen zeigt neue Arbeiten von Pierre Soulages
 
Essen - Unter dem Titel „Le Noir“ präsentiert das Museum Folkwang in Essen neue Arbeiten des französischen Malers Pierre Soulages. Gezeigt werden in der bis zum 26. Juni geplanten Schau drei neue Gemälde aus dem Jahr 2015 sowie Arbeiten der 1950er Jahre aus der museumseigenen Sammlung. Seit den 1970er Jahre entstehen die schwarzen Bilder des 1919 geborenen Meisters der Abstraktion.
Die monumentalen Bildtafeln zeigen nach Angaben der Aussteller tief in die pastose Oberfläche der Farbe eingezogene Linien. Diese und Furchen strukturieren die großformatigen Gemälde und durchbrechen die teils matte, teils schwarz-glänzende Textur horizontal, schräg oder vertikal. Soulages nennt diese radikale Ausbreitung des reinen Schwarz „outrenoir“ (Überschwarz).
Soulages wurde im südfranzösischen Rodez geboren. Die Werke des einflussreichen französischen Künstlers der Gegenwart sind weltweit in über 90 Museen ausgestellt worden. 2014 wurde in Rodez das Musée Soulages eröffnet, das sich dem Lebenswerk des 96jährigen Künstlers widmet.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie donnerstags und freitags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum Folkwang - Museumsplatz 1 - 45128 Essen - Tel: 0201-8845-000 (Navigationsinformation: Bismarckstraße 60)
 
 
Auf Zeche Zollern in Dortmund neue Dauerausstellung eröffnet
 
Dortmund - Das Industriemuseum Zeche Zollern des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Dortmund zeigt seit Freitag seine neue Dauerausstellung zur Geschichte des 1902 eröffneten Bergwerks. Nach Angaben eines Museumsprechers soll dabei auch ein neuartiges Ausstellungskonzept Menschen mit Behinderung einen barrierefreien Besuch des Museums ermöglichen. Das Konzept folgt demnach dem Zwei-Sinne-Prinzip, das stets mindestens zwei Zugänge zu den wichtigsten Inhalten der Ausstellung gibt, hieß es.
Über ein Leitsystem am Boden, Fotos zum Tasten und Hörstationen können sich Blinde und Sehbehinderte die Präsentation im historischen Verwaltungshaus des Bergwerks eigenständig erschließen. Den roten Faden der Ausstellung bildet die Geschichte der Zeche Zollern im Spannungsfeld der technischen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung. Zeitlich spannt die Schau einen Bogen vom Bau der 1902 eröffneten „Musterzeche“ über die Betriebsgeschichte bis zur Umnutzung als Industriemuseum.
Für den Direktor des Landschaftsverbandes, Matthias Löb ist die neue Präsentation „ein weiterer wichtiger Schritt Richtung Inklusion“. Löb erklärte vor dem Start der Schau, man brauche “keine eigenen Ausstellungen für Menschen mit Behinderungen“. Vielmehr werde in den 17 Museen des Verbandes daran gearbeitet, nach und nach Barrieren abzubauen, damit behinderte und nicht behinderte Menschen dieselben Angebote nutzen können. 
Die neue Dauerausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Industriemuseum Zeche Zollern - Grubenweg 5 - 44388 Dortmund - Tel: 0231 - 6961-111
 
 
Noch in 2016 soll es für NRW einen Kultur-Förderplan geben
 
Düsseldorf - NRW-Kulturministerin Christina Kampmann (SPD) will noch im laufenden Jahr einen Kultur-Förderplan für das größte Bundesland fertigstellen. In Düsseldorf sagte Kampmann jetzt vor Journalisten, dieser Plan habe unter anderem das Ziel, junge Künstler stärker zu fördern und auch unterschiedliche kulturelle Sparten besser als bislang zu berücksichtigen. Zudem soll der Förderplan auch das seit einigen Jahren laufende Projekt Kulturrucksack für Kinder und Jugendliche stärken und ausbauen. Drittes Ziel des NRW-Kulturförder-Planes wird laut Kampmann die verstärkte Digitalisierung der bestehenden Kulturlandschaft an Rhein und Ruhr sein. Museen, Bibliotheken und Archive sollten ihre Bestände stärker auch über das Internet potentiellen Nutzern und Kultur-Interessierten nahe bringen.
In Sachen der Kunstsammlung der Nachfolgerin der Westdeutschen Landesbank, Portigon, kündigte Kampmann für das Frühjahr 2016 einen dritten Runden Tisch mit allen Betroffenen an. Welche Kunstwerke aus der rund 380 Exponate umfassenden wertvollen Sammlung angekauft würden, sei bislang noch nicht entschieden, so die Ministerin weiter. Bei dem Runden Tisch soll zudem die Satzung der unabhängigen Stiftung beschlossen werden, an die die Sammlung übertragen werden soll. Auch die Kreditbedingungen der landeseigenen NRW-Bank für die Stiftung soll bei dem Treffen im Frühjahr geregelt werden, so die NRW-Kulturministerin, die seit rund 100 Tagen im Amt ist.
 
Redaktion: Sabine Kaufmann