Kammerspiel um Trauer und mehr

Lot Vekemans „Gift“ am Schauspiel Wuppertal

von Martin Hagemeyer

Kammerspiel um Trauer und mehr
 
Nächste Premiere beim Schauspiel Wuppertal:
Lot Vekemans „Gift“
 
„Nicht anwesend ist ganz viel“ ist eine Aussage, die aufhorchen läßt vor der nächsten Premiere beim Schauspiel Wuppertal: „Gift. Eine Ehegeschichte“ von Lot Vekemans. Nach allem, was man hört von Regisseur Jos van Kan und Bühnenbildner Siegfried E. Mayer, dürfte sie für die Inszenierung doppelt gelten und für Spannung sorgen: Fehlen wird zunächst der Durchblick, was genau passiert ist in der Vergangenheit der beiden Figuren. Ein Mann und eine Frau treffen sich lange nach Ende ihrer Partnerschaft wieder – am Grab ihres Kindes. Wie beide seither mit ihrer Trauer umgegangen sind, wie es dem anderen seit der Trennung erging und warum sie überhaupt hier sind: All das soll sich für die Figuren erst allmählich klären und nach Art analytischer Dramen auch den Zuschauer fesseln.

Soweit zum Stück der renommierten niederländischen Dramatikerin – zur Premiere wird sie übrigens eingeladen und kennt auch Regisseur van Kan. In Wuppertal wird zur erst unklaren Geschichte noch einiges an Offenheit hinzukommen: Der Ort des Geschehens, die Halle des Friedhofs, wird laut Bühnenbildner Mayer eher sparsam angedeutet als durchillustriert – passend zum Regieansatz. Nicht festlegen will man sich nämlich auch auf den konkreten Fall: Philippine Pachl und Thomas Braus, die beiden Schauspieler des Abends, wollen in intensiven Dialogen und nahe am Publikum auch Raum lassen für ganz Grundsätzliches, das Menschen jeden Alters betrifft – für das Thema Verlust und für Beziehungen überhaupt. 
 
Premiere ist am 19.2. um 19.30 Uhr im Theater am Engelsgarten, Wuppertal. Nächste Termine: 20. und 24.2.
 
Weitere Informationen: www.wuppertaler-buehnen.de