Menschen machen Medien - und werden schlecht bezahlt.

Ein Titelblatt mit Aussagekraft

Red./Bec.

Titelzeichnung: Kostas Koufogiorgos

Warum zeigen wir Ihnen heute und hier das Titelblatt der März-Ausgabe von „Menschen machen Medien“, der ver.di-Publikation mit der aussagekräftigen Zeichnung von Kostas Koufogiorgos? Weil man das Problem kaum besser beschreiben könnte. Leser von Tageszeitungen klagen schon lange über den spürbaren Qualitätsverfall vor allem der Lokalberichterstattung und der lokalen Kulturberichterstattung. Aber was will man z.B. von freien Journalisten erwarten, die für den Hungerlohn von 30,- € brutto für ihr Blatt zu einem Termin fahren, ihn für bis zu mehreren Stunden wahrnehmen, wieder heimfahren, sich an den PC setzen und einen Text dazu verfassen? Durchschnittlich wenden sie vier Stunden dafür auf, oft auch mehr. Das sind dann maximal 7,50 € brutto pro Stunde, die natürlich noch versteuert werden müssen. Wenn ein freier Journalist Glück hat, kommt er also auf einen Stundenlohn von 6,- € netto. Dann greift oft noch eine uninformierte Redakteurin vom „Desk“ in den Text ein, um ihn zu verschlimmbessern. Das Ergebnis liegt dann auf Ihrem Frühstückstisch.
Mal ehrlich, glauben Sie, daß Zeitungen auf diese Art Qualitätsjournalismus liefern können?