Aktuelle Ausstellungen

zuammengestellt

von Andreas Rehnolt/Red.

Foto © Frank Becker
„Malerei im Raum“
Museum Ludwig in Köln würdigt den Maler Fernand Léger
 
Köln - Unter dem Titel „Malerei im Raum“ würdigt das Museum Ludwig in Köln seit dem Wochenende den französischen Maler Fernand Léger. Die bis zum 3. Juli geplante Ausstellung wirft ein neues Licht auf einen der vielfältigsten und einflußreichsten Künstler der Moderne, der nach einer Synthese der Künste strebte. „Malerei im Raum“ ist die erste Überblicksausstellung, die das Augenmerk auf Fernand Légers (1881-1955) Wandgemälde und Wandmalereien richtet. Zu sehen sind insgesamt etwa 170 Werke.
Die intensive malerische Auseinandersetzung mit dem gebauten Raum war für den gelernten Architekturzeichner Léger von höchster Bedeutung. Von seinem Bestreben, die Malerei über die Grenzen der Staffelei hinaus zu erweitern und in den sozialen Raum und in die Architektur zu integrieren, zeugt eine Vielzahl an realisierten und nicht realisierten Projekten. Ausgangspunkt der Kölner Ausstellung ist das Wandgemälde „Les Plongeurs“ (Die Taucher) aus dem Jahr 1942. Léger entwickelte enge Verbindungen zu Schlüsselfiguren der modernen Architektur wie Robert Mallet-Stevens, Le Corbusier, Charlotte Perriand, Wallace K. Harrison, Paul Nelson, André Bruyère oder Carlos Raul Villanueva.
 
Sich selbst als idealen künstlerischen Partner und engsten Verbündeten der Architekten bezeichnend, ermutigte er sie, ihn in ihre Projekte mit einzubeziehen. So wollte er Farbe und Leben auf ihre weißen, neutralen Wände bringen und der modernen Architektur helfen, sich in den Alltag zu integrieren, um das menschliche Leben durch die soziale und psychologische Wirkung von Farbe zu verbessern. Die Präsentation im Museum Ludwig erkundet die Früchte dieses Dialogs und verfolgt die Entwicklung des Malers. Dabei unternimmt die Ausstellung auch eine Neubewertung des malerischen Werkes im Kontext von Architektur und Alltagsleben.
Versammelt ist eine Auswahl an besonders bedeutenden noch existierenden großformatigen Wandgemälden Légers, die nur äußerst selten zu sehen sind. Darunter etwa „Transport des Forces“, das Léger anläßlich der Weltausstellung 1937 schuf oder das abstrakte Wandgemälde, das Léger für das Kreuzfahrtschiff „Lucania“ 1953 konzipierte. Neben dem Schwerpunkt der Wandgemälde bezieht die Ausstellung auch ausgewählte frühe Arbeiten des Künstlers in den Bereichen des experimentellen Films, Grafikdesigns, vor allem seine Wand- und Bodenteppich-Entwürfe sowie Kostüm- und Bühnenbildentwürfe mit ein.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie jeden 1. Donnerstag/Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum Ludwig - Bischofsgartenstrasse 1 - 50667 Köln - Tel: 0221 - 221-26165
 
 
Werke von Georgia Russel in Leverkusen
 
Leverkusen - Das Kulturhaus des Bayer-Konzerns in Leverkusen zeigt bis zum 19. Juni eine Ausstellung mit Werken der schottischen Künstlerin Georgia Russel. Die 1974 im schottischen Elgin geborene Russel schneidet mit chirurgischer Genauigkeit und in konzentrierten Gesten ihre Arbeiten aus Notenblättern, alten Fotografien oder antiquarischen Büchern, die sie auf Flohmärkten oder bei den Bouquinisten in Paris findet, wo sie seit einigen Jahren lebt.
Alte Landschaftsaufnahmen lassen noch Erinnerungen und Geschichten erahnen, wenngleich der persönliche Bezug verloren gegangen ist. Die Künstlerin verwandelt die Fotografien in große dreidimensionale Papierarbeiten, die in ihrer Wirkung überzeitliche und aktuelle Aussagekraft zum Naturverständnis gewinnen. Vergrößert ausgedruckt und koloriert, fächern sie sich durch die Schnitte auf, schweben und schwingen in den Raum, und wirken atmosphärisch und bewegt. Die Buchskulpturen dagegen gleichen Masken, Körpern oder Fetischen.
 
Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 11 bis 16 Uhr und freitags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.
Kontakt: Erholungshaus-Kultur - Nobelstrasse 37 - 51373 Leverkusen - Tel: 9214 - 30-41283
 
 
Fotografien von Marilyn Monroe in Köln
 

Foto © Ed Clark 1962
Köln - Die In-Focus-Galerie in Köln zeigt seit dem Wochenende eine Ausstellung mit Fotografien der US-amerikanischen Schauspielerin Marilyn Monroe. Die bis zum 7. Mai geplante Ausstellung präsentiert rund 70 Arbeiten berühmter Fotografen wie etwa Eve Arnold, Edmund Clark, André de Dienes, Elliott Erwitt, Arnold Newman oder Sam Shaw. Die Bilder dokumentieren das Leben der jungen Norma Jeane Baker ab 1945 und ihre „Verwandlung“ in Marilyn Monroe, eine der herausragendsten weiblichen Kultfiguren der Moderne, Popikone und Sexsymbol, deren Look bis zum heutigen Tag immer wieder nachgeahmt wird.
Zu sehen sind zum Teil sehr seltene Aufnahmen wie etwa eine frühe Schokoladenreklame zum Valentinstag, Norma Jeanes erstes Titelfoto eines US Magazins (Romance), das legendäre Foto mit dem fliegenden Rock über einbem U-Bahn-Schacht aus dem Film „7 Year Itch“ und nahezu unbekannte  sehr private Aufnahmen Marilyn Monroes mit dem bedeutenden amerikanischen Autor Carl Sandburg von Arnold Newman und Bilder der legendären Poolszene von Lawrence Schillee.
 
Die Ausstellung ist bis zum 7. Mai dienstags bis freitags von 16 bis 119 Uhr sowie samstags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Danach bis zum 30. Juni nach Vereinbarung.
Kontakt: In-Focus-Galerie - Haupststr. 114 - 50996 Köln - Tel: 0221 - 1300341
 
 
Ausstellung „Vom Federkiel zur Tastatur“ in Wuppertal
 
Wuppertal - Das Stadtarchiv Wuppertal zeigt seit Sonntag  in der Remise des Historischen Zentrums die Ausstellung „Vom Federkiel zur Tastatur“. Die bis zum 29. Mai geplante Ausstellung widmet sich der Kulturgeschichte des Schreibens im 19. und 20. Jahrhundert. Die Leihgaben stammen von Firmen und privaten Sammlern und zeigen die Geschichte der Schreibwerkzeuge und ihres Gebrauchs bis hin zur Ablage des Geschriebenen in der heutigen Zeit.
Informiert wird über die Bedeutung des Schreibens oder der Schriftlichkeit früher, wie die Technik die Schriftgeschichte verändert hat oder auch über die unterschiedlichen Ordnungssysteme zur Struktur und Ordnung des im Laufe der Zeit massenhaft entstandenen Schriftgutes. Zu sehen sind historische Schreibgeräte und eine Bandbreite an Schreibutensilien. Originalhandschriften werden ebenso gezeigt, wie technische Geräte, die das Schreiben revolutioniert haben. In einem Schreiblabor können selbst alte Handschriften ausprobiert oder unter Anleitung entziffert werden.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Adresse: Historisches Zentrum - Engelsstrasse 10 - 42283 Wuppertal
 
 
Interieur in der Gegenwartskunst
Die Ausstellung in der Arthena Foundation/Kai 10 ist bis zum 23. Juli zu sehen
 
Düsseldorf - „Hombase - Über das Interieur in der Gegenwartskunst“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit dem Wochenende in der Arthena Foundation/Kai 10 in Düsseldorf zu sehen ist. In unserer gegenwärtigen Welt scheint der Mensch zwischen widersprüchlichen Bedürfnissen zu pendeln. Seine Sehnsucht nach Freiheit und Mobilität steht neben dem Wunsch nach Geborgenheit und einem vertrauten Refugium. Das Zuhause ist zum Mittelpunkt des sozialen Lebens geworden und Beruf, Kommunikation und Konsum sind heute möglich, ohne das private Heim zu verlassen, hieß es zum Auftakt der bis zum 23. Juli geplanten Ausstellung, die in Kooperation mit der Kunsthalle Nürnberg entstanden ist. 
Im Zeitalter global vernetzter Aktivität gewinnt gerade der private Mikrokosmos an Bedeutung. Die Ausstellung geht den Fragen nach, inwieweit sich unser Zuhause verändert hat und wie es künftig aussehen wird, wenn es zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit, zwischen Arbeit und Freizeit, zwischen Tag und Nacht, zwischen Ruhe und Tun kaum mehr klare Unterscheidungskriterien gibt. Die Bilder, Projektionen, Fotografien und Installationen der Ausstellung sind Darstellungen, Dokumentationen und Inszenierungen von Räumen.
Manche der Werke dokumentieren vorgefundene Innenräume. Diese sprechen für sich beziehungsweise von den Menschen, die sie bewohnen oder bewohnt haben, von ihren individuellen Vorlieben, ihrem sozialen Status und kulturellen Kontext. Die Ausstellung zeigt unter anderem Fotografien von Laurenz Berges von Wohnungen im Ruhrgebiet, die von den Bewohnern im Zuge des Abbaus von Produktionsstandorten der Schwerindustrie verlassen wurden. Bei Gregor Schneider folgt die fotografische und filmische Dokumentation den baulichen Eingriffen, mit denen der Künstler bereits als Teenager in seinem Elternhaus begann.
Bei Patricia Lambertus werden die Wände zu überbordenden Bildträgern, auf denen sich verschiedene Zeiten, Orte und Realitätsebenen begegnen. Und Taryn Simon lenkt den Fokus auf Räume, die aus Sicherheitsgründen der Allgemeinheit verborgen bleiben. Francisca Gómez' Blick ins Verborgene zeigt im Dämmerlicht Wohnungen im amerikanischen Detroit, deren überschuldeten Bewohnern der Strom abgestellt wurde. Eher assoziativ auf Obdachlosigkeit und Nomadentum verweist Erik Steinbrecher mit der Einrichtung einer Wohnung, die wie eine funktionslos gewordenen Ruinenlandschaft aussieht.
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
 
Kontakt: Arthena Foundation - Kaistraße 10 - 40221 Düsseldorf - Tel: 0211 - 99434 - 130
 
 
„Gesellschaft“
Kunsthalle Düsseldorf zeigt Arbeiten der Bildhauerin Rita McBride
 
Düsseldorf - Unter dem Titel „Gesellschaft“ präsentiert die Kunsthalle Düsseldorf seit dem Wochenende eine Ausstellung mit Arbeiten der Bildhauerin Rita McBride. Die Überblicks-Ausstellung ist bis zum 26. Juni geplant. Die 1960 im US Bundesstaat Iowa geborene Künstlerin ist seit 2013 Rek­to­rin der Kunst­aka­de­mie in der NRW-Landeshauptstadt. Die bild­haue­ri­schen Ob­jek­te sind für McBride nach eigener Aussage eben­so be­deu­tend, wie die Pro­zes­se und Si­tua­tio­nen, aus de­nen sie her­vor­ge­hen oder die sie pro­du­zie­ren.
Ihr Werk nimmt sei­nen An­fang im­mer in der Fra­ge nach Öf­fent­lich­keit, Ge­mein­schaft oder Sys­te­men im Stadt­raum, die Be­we­gun­gen und Hand­lun­gen zwi­schen In­di­vi­du­um und Kol­lek­ti­vi­tät or­ga­ni­sie­ren, hieß es am Freitagabend bei der Eröffnung der Ausstellung. Ei­nem in­ter­dis­zi­pli­nä­ren An­satz fol­gend, ver­bin­det McBri­de vie­le ih­rer Wer­ke mit Per­for­man­ces. Die 1997 entstandene raum­grei­fen­de Ar­beit „Arena“ dient nach Angaben der Kuratoren als Fo­rum für ein um­fas­sen­des Be­gleit­pro­gramm.
McBri­de be­faßt sich in ih­rem Werk seit den 1980er Jah­ren mit den Ei­gen­schaf­ten und Schnitt­stel­len von in­dus­tri­el­lem De­sign, mi­ni­ma­lis­ti­scher Skulp­tur, mo­der­nis­ti­scher Ar­chi­tek­tur, öf­fent­li­chen Räu­men und den Leer­stel­len, die die­se er­zeu­gen. Ihr Werk fußt auf den Tra­di­tio­nen der Mi­ni­mal Art und In­sti­tu­ti­ons­kri­tik zu­gleich. Ihre nun in Düsseldorf aus­ge­stell­ten raum­grei­fen­den Skulp­tu­ren und In­stal­la­tio­nen entstanden in den Jahren 1997 bis 2015. Durch ih­re Skulp­tu­ren setzt die Künstlerin sich mit den der Ge­sell­schaft zu­grun­de­lie­gen­den Struk­tu­ren und Sys­te­men aus­ein­an­der, die uns un­merk­lich steu­ern und Be­we­gung und Han­deln zwi­schen In­di­vi­du­um und Kol­lek­ti­vi­tät or­ga­ni­sie­ren. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Kestnergesellschaft in Hannover.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Kunsthalle Düsseldorf - Grabbeplatz 4 - 40213 Düsseldorf - Tel: 0211 - 89 96 256 
 
Redaktion: Frank Becker