Auch das Schauspielhaus Bochum wird zur Baustelle

Die Theater an Rhein und Ruhr machen weniger mit Inszenierungen als mit teuren Sanierungen von sich reden

von Andreas Rehnolt

Nun wird auch das
Schauspielhaus Bochum zur Baustelle
 
Die Theater an Rhein und Ruhr machen derzeit weniger mit
Inszenierungen als mit teuren Sanierungen von sich reden
 
Nach den Schauspielhäusern in Köln, Düsseldorf und Dortmund wird nun auch das Schauspielhaus Bochum zur Baustelle. Wie die Stadt jüngst mitteilte, rücken in Bochum die Handwerker in den kommenden Theaterferien in das Bühnenhaus ein. Im laufenden und im kommenden Jahr soll das Theater für rund 4,5 Millionen Euro saniert werden, so ein Sprecher der Stadt.
Die geplanten Maßnahmen wurden jetzt im Detail dem Ausschuß für Kultur vorgelegt. Demnach stehen in diesem Jahr unter anderem die Erneuerung beziehungsweise Sanierung des Ton-Systems im Schauspiel und in den als Kleines Haus genutzten Kammerspielen an.
Zudem müssen Arbeiten im Portal und im Zuschauerraum der Kammerspiele sowie die Schaffung eines zweiten Fluchtwegs aus der Probebühne und die Erneuerung des Fußbodens der Naturbühne durchgeführt werden. Für das kommende Jahr stehen die Sanierung des Zuschauerhauses im Schauspielhaus und der Austausch der Technik auf dem Plan.
 
Damit reiht sich das renommierte Schauspielhaus Bochum in die immer länger werdende Schlange an Theatergebäuden in NRW ein, die mit hohem finanziellen Aufwand restauriert oder erneuert werden müssen. Der Megastore im Stadtteil Hörde bleibt auch in der kommenden Theater-Spielzeit 2017/18 die vorläufige Spielstätte des Dortmunder Schauspiels. Grund dafür sind die Verzögerungen beim Werkstattumbau des Theaters.
Seit April letzten Jahres laufen die Umbauarbeiten an Werkstatt, Theater und Verwaltungstrakt. Auch in Köln und in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf sind die originären Theatergebäude der Schauspielhäuser wegen Sanierungs- und Neubau-Arbeiten  seit längerem - in Köln seit mehreren Jahren - nicht bespielbar. Auch in diesen beiden Städten wird auf Interims-Bühnen gespielt. So auch in Wuppertal, wo das denkmalgeschützte Schauspielhaus jahrelang dem Verfall anheim gegeben und das Schauspiel in eine samt Ensemble aufs Minimalste geschrumpfte Hilfsbühne ausgelagert wurde.
 
Während in Köln, Düsseldorf, Dortmund und Bochum die Hoffnung auf Wiedereröffnung der großen Schauspielhäuser samt großem Ensemble zumindest irgendwann besteht, stehen die Zeichen in Wuppertal auf Versinken des einst großen Schauspiels ins Bedeutungslose.
 
Redaktion Frank Becker