Ach!

Maximilian Zirkowitsch – „Ach, Wien!“

von Robert Sernatini

Ach!
 
Vor Äonen gingen ein Johann Friedel, ein Peter Altenberg, ein Helmut Qualtinger, ein Fritz Muliar durch Wien – und erzählten mit Geist und Witz, gerne auch mit Schmäh von den Skurrilitäten, den charmanten Besonderheiten und Menschen dieser einzigartigen Stadt.
Heute tut es mit deutlich weniger Substanz Maximilian Zirkowitsch (32), Autor, Satiriker und verhinderter Lokal-Politiker. Er nimmt dazu einen Fotoapparat mit, knipst Schilder, Plakate, Graffiti, Kloschüsseln und Häuser und schon mal eine Tomate, pardon, einen Paradeiser in der U-Bahn oder weggeworfene Spaghetti – und kommentiert diese Schnappschüsse mit begrenztem Witz.
Gerade eben ist das erste Buch eine schmale Broschüre mit solchen Ergüssen erschienen: sie trägt den Titel „Ach, Wien! Eine Hommage an das Zufällige in der Stadt“ und ist eine wie oben beschriebene Mischung, zu der mir nicht viel mehr als „Ach!“ einfällt. Seine liebsten Bilder seien es, die das Heftl enthalte, schreibt der Holzbaum Verlag freundlich – wenn es auch seine besten sind, möchte ich die schlechten gar nicht sehen. Kurz: von wenigen positiven Ausreißern abgesehen, hat diese miserabel fotografierte und eher bescheiden humorvoll betextete Auswahl im Grunde die Bestimmung, den verwelkten Blumen auf dem Umschlagfoto ihren Platz streitig zu machen. Aber dafür kostet Zirkowitschs Erstling auch nur 5,- Euro.

Maximilian Zirkowitsch – „Ach, Wien!“
© 2017 Holzbaum Verlag, 48 Seiten, geheftete Broschur - ISBN 978-3-902980-54-0
5,- €

Weitere Informationen:  www.holzbaumverlag.at