Wenn uns nur die Liebe bleibt

Klaus Hoffmann singt Jacques Brel

von Frank Becker

Tausend wundervolle Takte Brel

Klaus Hoffmanns Konzerte, seine Lieder, seine Bücher sind ein um das andere Mal intime Begegnungen mit einem wunderbaren Menschen und faszinierenden Musiker. Der Schauspieler (Goldene Kamera für "Die neuen Leiden des jungen W.") und Sänger (Preis der Deutschen Phono-Akademie für "Westend") ist einschränkend oft als Liedermacher bezeichnet worden, weil er aus der großen Zeit der deutschen (und deutschsprachigen Liedermacher kommt), doch Klaus  Hoffmann ist weit mehr.

Er hat nämlich von den Musen etwas mitbekommen, das wir hauptsächlich aus dem frankophonen Raum kennen: die Begabung zum Chanson. Seine eigenen deutschen Lieder, die mit den Jahren immer deutlicher die künstlerische Form des Chansons angenommen haben, lassen diese rare Kunst auf ganz besonders kluge und gefühlvolle Art erkennen - seine Übertragungen französischer Originale knüpfen das Band zur Wiege des Chansons. Und da der Belgier Jacques Brel (1929-1978) neben Georges Brassens und Mort Schuman zu seinen Idolen wurde, beschäftigte er sich schon vor  mehr als 30 Jahren mit dessen Chansons, übersetzte die Texte konsequent ins Deutsche und spielte erste Schallplatten ein. Der Lohn für Hoffmanns Brel- Interpretationen war der Deutsche Kleinkunstpreis des Mainzer "unterhaus", der ihm 1978 dafür verliehen wurde.

Feingeist Hoffmann hat nach dem Album "Von dieser Welt", nach vielen anderen schönen Programmen, CD-Aufnahmen und inhaltsreichen autobiographischen Romanen sein Idol Brel wiederentdeckt. Gemeinsam mit dem alten Weggefährten Hawo Bleich am Klavier und der Band, die auch schon "Von dieser Welt" zum Erfolg gebracht hat, gab Klaus Hoffmann am 10.6.2006 im Sendesaal des WDR Köln ein Konzert mit Chansons Jacques Brels, die er übersetzt und im Konzert mit Erzählungen aus seinem Leben "mit Brel", den er nie getroffen hat, verband.

Auf zwei CDs sind insgesamt 29 Titel zuhören, in denen sich die schöne Sprache Hoffmanns und sein seelenvoller Vortrag kongenial mit dem Geist Brels verbindet. Genau das Richtige für die ungemütlichen Herbsttage mit ihren Stürmen und tanzenden Blättern. "Jef",  der "Totentango", "Adieu Emile", das Musette-Chanson "Die Vornamen von Paris", das saftige "Wenn die Flämin tanzt", das liebevolle flämische "Marieke", "Der Säufer", der uns anrührt, das unsterbliche "Amsterdam" und der wirbelnde "Walzer der tausend Takte", der den Kopf drehen macht, sind nur einige Beispiele des prall vollen, blitzsauber produzierten Doppel- Albums.

 

Beispielbild

Klaus Hoffmann
singt Jacques Brel

Wenn uns nur die Liebe bleibt

Klaus Hoffmann  -  Gesang, Gitarre
Hawo Bleich  -  Piano
Michael Brandt  -  Gitarre, Banjo
Peter Keiser  -  Bass
Stephan Genze  -  Drums, Percussion
Uwe Steger  -  Akkordeon

Produziert von Klaus Hoffmann

© + (P) 2006 stille-music - Indigo

Eine Aufnahme des WDR Köln vom 10.6.2006

Album mit zwei CDs und 29 Titeln, sowie Zwischenconferencen von Klaus Hoffmann

CD 1         :    59:44
CD 2         :    57:11

Gesamtzeit:  1:56:55


Weitere Informationen unter:
www.Klaus-Hoffmann.com
www.bkw-net.de