Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW


Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt


Clemens-Sels-Museum zeigt Osterkrippen


Neuss - Das Clemens-Sels-Museum Neuss besitzt - so die Leitung - Passions- und Osterkrippen, welche die Leidensgeschichte Jesu sowie seine Auferstehung zeigen. Ähnlich wie bei Weihnachtskrippen gebe es auch bei dieser Krippenform unterschiedliche Arten, erklärt Museumsdirektor Thomas Ludewig. Die Varianten reichen von Krippen mit lebensgroßen oder beweglichen Figuren bis zu Kasten- und Papierkrippen. Neben den verschiedenen Formen gibt es auch unterschiedliche Bezeichnungen, mit denen die Krippen inhaltlich voneinander abgegrenzt würden. So versteht man unter Fasten- oder Passionskrippen die figürlichen Darstellungen, die nur die Stationen des Leidensweges Christi nachstellen. Dagegen spricht man von Osterkrippe, wenn diese zusätzlich auch die Auferstehung, also das österliche Ereignis zeigen, hieß es in der Mitteilung des Museums weiter.

Öffnungszeiten: Di-Sa: 11 bis 17 Uhr, Sonn- und feiertags: 11 bis 18 Uhr

Internet: www.clemens-sels-museum-neuss.de


Blanche Kommerell erhält Deutschen Sprachpreis 2008

Essen - Die Schriftstellerin, Schauspielerin und Regisseurin Blanche Kommerell erhält den von der Henning-Kaufmann-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft vergebenen Deutschen Sprachpreis 2008. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung werde der 58-jährigen in Würdigung ihres "sorgfältigen Sprachgebrauchs" und ihres guten, verständlichen Deutsch verliehen, teilte eine Sprecherin des Verbandes in Essen mit. Kommerell ist auch Dozentin für Sprache und Schauspiel. Die Stiftung würdigt ihren vielfältigen Einsatz für die deutsche literarische Sprache. Der Preis soll Ende September in Weimar übergeben werden.

Blanche Kommerell habe seit den 80er Jahren literarische Porträts, szenische Lesungen und Monologe nach Romanen und Erzählungen erarbeitet und sie einem vielfältigen Publikum im In- und Ausland vorgestellt, hieß es in der Mitteilung weiter. Aus der langjährigen Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache sind auch drei Bände mit eigener Lyrik entstanden. Kommerell lehrt an der Universität Witten/Herdecke und an der Humboldt-Universität. Nach Überzeugung der Jury befähigt sie Studenten dazu, "die Schönheit literarischer Texte zu entdecken, selbst zu sprechen und darzustellen".

In Witten/Herdecke ist unter ihrer Leitung ein Studententheater entstanden, das sich in jährlichen Theateraufführungen und szenischen Lesungen, den großen dramatischen Texten widmet und mit Gastspielaufführungen auch Anerkennung in der Öffentlichkeit fand. Die Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache wurde 1978 gegründet.

Internet: www.stifterverband.de


Hubbard Street Dance aus Chicago bei Internationalen Tanzwochen Neuss

Neuss - Ein Gastspiel von Hubbard Street Dance aus Chicago wird der fulminante Abschluß der 25. Jubiläumssaison der Internationalen Tanzwochen Neuss. Am 12. April tritt die Compagnie um ihren künstlerischen Leiter Jim Vincents um 20 Uhr in der Neusser Stadthalle auf. Das Publikum kennt Hubbard Street als einen Garanten für temperamentvollen Tanz auf höchstem Niveau. Vincents entwickelte die Truppe zu einer der innovativsten Compagnien des modernen Tanzes, hieß es im Vorfeld. Weltweit für ihr ausgelassenes, athletisches und ausgesuchtes Repertoire bewundert, geht die Spannbreite der Choreographien vom Ballett bis hin zu amerikanischen Musicals und zu brisant-schneidigen Choreographien.
Die 20 Tänzer der Compagnie erarbeiten mit unvergleichlicher künstlerischer Vollkommenheit die Werke amerikanischer und internationaler Choreographen. Für das Neusser Gastspiel ist ein Programm mit Choreographien von Daniel Ezralow, Susan Marshall, Twyla Tharp, Toru Shimazaki und Jim Vincent
geplant.

Fotos unter www.tanzwochen.de


Museum Ludwig zeigt Mumienporträts von Modersohn-Becker

Köln - Unter dem Titel "Paula Modersohn-Becker und die ägyptischen Mumienporträts" würdigt das Museum Ludwig in Köln seit dem 15. März die vor 100 Jahren verstorbene Malerin mit einer Ausstellung. Man zeige als erstes Museum für moderne Kunst die ägyptischen Mumienbildnisse in Gegenüberstellung zu Portraits von Modersohn-Becker, so Sprecherin Anne Buchholtz. Zu sehen sind laut Vorankündigung 24 äußerst emfpindliche feine Holztafeln mit Mumienbildnissen sowie 23 Porträts der Künstlerin. Modersohn-Becker war zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Bann antiker Mumienbildnisse geraten.

Die ägyptischen Mumienportraits sind nahezu 2000 Jahre alt. Um 100 bis 300 nach Christus im Fayumtal angefertigt, wurden die dünnen Holztafeln auf die Gesichter der Toten gelegt und in die Mumien eingebunden - Ende des 19. Jahrhunderts gruben Forscher und Abenteurer sie wieder aus. Die Frische, Eleganz und frappierende Modernität der Portraits sprachen sich schnell herum. Große Museen, wie Louvre und British Muse-um, kauften ganze Konvolute, und nicht nur unter Künstlern kursierten Stiche der antiken Schönen in hoher Auflage. Modersohn-Becker hat nach Angaben des Museums die Aura der alten Bildnisse in ihren eigenen Bildern mit modernen Prinzipien verschmolzen. Bei den ausgestellten ägyptischen Exponaten handelt es sich um Leihgaben aus dem Louvre, dem British Museum und dem Ägyptischen Museum in Berlin.

Öffnungszeiten: Di–So: 10–18 Uhr, jeden 1. Freitag im Monat: 10–22 Uhr

Internet: www.museenkoeln.de

Redaktion: Frank Becker