Die Maske

von Rudolf Presber

Foto © Esther Sörensen

Die Maske
 
Und lieg' ich einst, ein stiller Mann,
Und senkt ihr trauernd mich zur Erden,
Es mag in meinem Antlitz dann
Ein Zug des Leidens sichtbar werden.

Ihr seht mir staunend ins Gesicht,
Die Falten deuten alte Wunden;
Er ist am Ziel und lächelt nicht,
Der doch gelacht zu allen Stunden.

Dankbar für manchen muntern Reim
Dürft ihr mir dann die Hände falten,
Was weh tat, trug ich ganz geheim
Und hab' es redlich ausgehalten.

Mein Lachen war so oft ein Wahn,
Der euer gläubig Herz umschmeichelt.
Wie hat's mir selbst oft weh getan,
Wenn ich die andern sanft gestreichelt!


Rudolf Presber