Der Musenkuß für ein exquisites R&B-Album

Fantasia – „Christmas after Midnight“

von Steffi Engler

Coverfoto: Derek Blanks
Christmas-Fantasia
 
Ein exquisites R&B-Album
 
Das Weihnachtsalbum „Christmas after Midnight“, das die Grammy-Gewinnerin 2011, Fantasia Barrino, uns in diesem Jahr unter den Baum legt - ihr erste übrigens - ist piekfeiner Rhythm & Soul, der Erinnerungen an die großen Stars des R&B und Soul der 1960er-80er Jahre weckt. Fantasia ist eine Künstlerin von unglaublicher Präsenz und mit einer Stimme beschenkt, die mit Billie Holiday, Eartha Kitt, Gloria Gaynor und den Supremes absolut auf Augen- beziehungsweise Stimmhöhe liegt, wie schon der Opener „This Christmas“ ihres Albums mit Patt Thralls feinem Gitarren-Solo belegt. Sie hat aber auch James Brown verinnerlicht: „Santa Claus Goes Straight To The Ghetto“ mit Jim Cox an der Hammond-Orgel und Dan Higgins am Saxophon hat den fantastischen Groove des Altmeisters. Jim Cox gibt mit schleppendem Tempo auch „The Snow Is Falling“ die richtige laszive Würze und zusammen mit Ceelo Green gibt Fantasia in „Baby It´s Cold Outside“ ein charmantes Crooning-Duo ab. Sie sehen schon, das Spektrum dieser außergewöhnlichen Sängerin ist enorm.
 
Natürlich bietet das Album auch ein paar Weihnachts-/Christmas-Klassiker. „The Christmas Song“ (Chestnuts roasting on an open fire…) bekommt durch die erotische Ausstrahlung von Fantasias Stimme einen Gänsehautfaktor, ebenso die unter die Haut gehende laszive Blues-Performance von „Merry Christmas Baby“ mit John Goux an der Gitarre und Jim Cox am Piano. Kaum schöner und mit mehr Herz kann man eine Gospel-Version von „Silent Night“ (Stille Nacht) singen, als Fantasia das authentisch und inbrünstig tut. Toll!
Wieder so ein Einschmeichler zum Mitsummen ist nach dem Opening von Dan Higgins ein weiterer Klassiker: „Have Yourself A Merry Little Christmas“, und das durch Frank Sinatra unsterblich gewordene „In The Wee Small Hours Of The Morning“ zeigt sie sich vor dem perfekten Background von Alan Pasqua (p), Larry Koonse (g), Darek Oales (b), Gary Novak (dr), Ron Fair (vib), Reggie Young (tb) und Chuck Findley (tp) noch einmal als Croonerin von erlesener Qualität. Fantasia gehört meine volle Sympathie und für ihre unglaubliche Performance die Auszeichnung der Musenblätter – der Musenkuß!
 
Fantasia – „Christmas after Midnight“
© & (P) 2017 Rock Soul Inc. / Concord Music Group
Produziert von Ron Fair
Fantasia (voc) – Jim Cox (p, org) – John Goux, Alan Pasqua (p) – Pat Thrall, Larry Koonse (g) – Dan Higgins (ts, as, fl) – Joel Paskin (bs) – Alex Al, Darek Oales (b) - Gary Novak (dr) - Ron Fair (vib) - Reggie Young (tb) - Chuck Findley (tp) – Gary Bias (ts) – Tim Carmon (keys) - Tim Davis, Anthony Evans, Jess Collins (backing voc)
Gast (on 4):  Ceelo Green (voc)
 
1. This Christmas - 2. Santa Claus Goes Straight To The Ghetto - 3. The Snow Is Falling - 4. Baby, It's Cold Outside, Featuring – Cee-Lo Green* - 5. Jingle Bell Rock  - 6. The Christmas Song - 7. What Are You Doing New Year's Eve? - 8. Merry Christmas, Baby - 9. Have Yourself A Merry Little Christmas - 10. Silent Night - 11. In The Wee Small Hours Of The Morning - 12. Hallelujah
Gesamtzeit: 39:20


Foto © Derek Blanks

 
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