Das gedruckte Bild

Die Blüte der Japanischen Holzschnittkultur im Ostasiatischen Museum Köln

von Andreas Rehnolt und Frank Becker

Utagawa Hiroshige (1797–1858) Shono - Station 46 aus der Serie Die 53 Stationen des Tokaido
© Rheinisches Bildarchiv Köln

Das gedruckte Bild
Die Blüte der Japanischen Holzschnittkultur

Ausstellung im Ostasiatischen Museum Köln
1. März bis 1. Juli 2018
 
Der japanische Farbholzschnitt zählt bis heute zu den Kunstgattungen Ostasiens, die dank des Japonismus in Europa vertraut und beliebt sind, und daher nach wie vor gesammelt und gehandelt werden. Nach mehr als 100 Jahren hat das Museum für Ostasiatische Kunst sein Holzschnittdepot durchforstet und erstmalig seine Sammlung an japanischen Farbholzschnitten und Büchern zusammenhängend gesichtet. Das Ergebnis ist eine Auswahl der ungewöhnlichsten und kostbarsten Stücke, die in einer großen Sonderausstellung präsentiert werden.
Neben den primitiven, handkolorierten Stücken des 18. Jahrhunderts verfügt das Haus über Farbholzschnitte aus der Welt der Vergnügungsviertel und des Kabuki-Theaters (ukiyo-e) des 18. und 19. Jahrhunderts, Darstellungen von historischen Kriegern und Helden, Landschaftsdrucke aus den berühmten Serien von Hokusai und Hiroshige, Darstellungen von Blumen, Vögeln, Insekten und Fischen, kostbare privat edierte Kalenderblätter (surimono), skurrile Darstellungen von Ausländern aus Nagasaki, eine umfangreiche Sammlung von Drucken der Meiji-Zeit mit Illustrationen des Sino-japanischen Kriegs  sowie des modernen „Neuen Holzdrucks“ Shin Hanga seit der Taisho-Zeit. Eine Kollektion von bedeutenden Büchern ergänzt das weite Spektrum, darunter seltene Erstausgaben der Manga von Hokusai sowie Mallehrbücher für Hobbymaler und –Malerinnen, die in die stilistischen Besonderheiten verschiedener Malschulen einführen.
Zum Bestand des Museums zählen weiter Darstellungen von Blumen, Vögeln, Insekten und Fischen, kostbare privat edierte Kalenderblätter (surimono), skurrile Darstellungen von Ausländern aus Nagasaki, eine umfangreiche Sammlung von Drucken der Meiji-Zeit mit Illustrationen des Sino-japanischen Kriegs sowie des modernen "Neuen Holzdrucks" Shin Hanga seit der Taisho-Zeit.


Kitagawa Utamaro (1754–1806) - Die schöne Kurtisane Okita des
Naniwaya Hauses hält eine Teeschale
© Rheinisches Bildarchiv Köln
 
Die Vielfalt und der Reichtum der umfangreichen Kölner Sammlung führen dem Betrachter den hohen Stellenwert des japanischen Holzschnitts vor Augen. Die Perfektionierung des Farbholzdrucks war nicht nur eine technische und wirtschaftliche, sondern vor allem eine kulturelle und soziale  Revolution, die vielleicht am ehesten vergleichbar ist mit dem Vormarsch des Computers im Informationszeitalter. Der Holzdruck war ein geniales Vehikel, um vielfältiges Wissen und alle Arten von Informationen an ein anspruchsvolles bildungs- und vergnügungshungriges bürgerliches Publikum zu liefern. Er war das Medium einer neuen, modernen Informationskultur.

 
Utagawa Kuniyoshi (1797–1861) - Zu Ryukyu Inseln zurückkehrende Boote
© Rheinisches Bildarchiv Köln
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Jeden ersten Donnerstag im Monat bis 22 Uhr.
Kontakt: Museum für ostasiatische Kunst - Universitätsstraße 100 - 50674 Köln - Tel: 0221 - 221-28617